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Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey der Begrebniß Weiland des ... Herrn Heinrich Julii des Jüngern/ [...]. Heinrichstadt, 1606.

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Der Erste Theil.

DER H. Apostel Petrus richtet seine gantze Epistel dahin / das die Christen an die er schreibet / im Glauben an Christum gestercket / zu einem Gottseligen Leben vnd Wandel / sonderlich aber zur Gedult im Creutz vermahnet werden.

Bey solcher Lehre von der Gedult im Creutz erinnert er die Christen / das sie nicht leiden sollen als Vbeltheter / vnd sollen also dem Euangelio keinen Schandflecken anhangen / sondern sie sollen als Christen vnschüldig leiden / vnd ein guten Gewissen haben.

Da möchte nun als bald einer gedencken / sollen denn die Frommen vnd Vnschüldige auch leiden? dazu sagt Petrus ja. Es ist zeit das anfange das Gerichte vom Hauß Gottes / als wolte ersagen / vnser HErr GOtt ist ein gerechter Richter / der mit der Sünde durchauß nicht durch die Finger siehet / sondern sie hasset vnd straffet / Das beweiset er auch zu erst an seinem Hause / das ist an den Gleubigen / die zwar seine Haußgenossen / vnd liebe Kinder sind / aber nicht destoweiniger müssen sie jhr Gerichte vnd Straff außstehen / nach GOttes gerechtem vnd veterlichem Vrtheil / auff das sie erkennen vnd fülen / das GOtt ein gerechter Richter vnd Sünden feind sey / vnd sie sich also von hertzen zu GOtt bekehren. Sie sind aber nicht destoweiniger vnd bleiben GOttes Haußgesinde vnd liebe Kinder.

Hieraus haben wir nu Lehr vnd Trost zu mercken.

Die Lehreist diese / das nicht alleine die Gottlosen in dieser Welt leiden müssen / wie Dauid im 32. Psalm saget / Der Gottlose hat viel Plage / sondern es müssen für andern auch die Frommen herhalten / vnd viel Creutz vnd Jammer außstehen.

Der Erste Theil.

DER H. Apostel Petrus richtet seine gantze Epistel dahin / das die Christen an die er schreibet / im Glauben an Christum gestercket / zu einem Gottseligen Leben vnd Wandel / sonderlich aber zur Gedult im Creutz vermahnet werden.

Bey solcher Lehre von der Gedult im Creutz erinnert er die Christen / das sie nicht leiden sollen als Vbeltheter / vnd sollen also dem Euangelio keinen Schandflecken anhangen / sondern sie sollen als Christen vnschüldig leiden / vnd ein guten Gewissen haben.

Da möchte nun als bald einer gedencken / sollen denn die Frommen vnd Vnschüldige auch leiden? dazu sagt Petrus ja. Es ist zeit das anfange das Gerichte vom Hauß Gottes / als wolte ersagen / vnser HErr GOtt ist ein gerechter Richter / der mit der Sünde durchauß nicht durch die Finger siehet / sondern sie hasset vnd straffet / Das beweiset er auch zu erst an seinem Hause / das ist an den Gleubigen / die zwar seine Haußgenossen / vnd liebe Kinder sind / aber nicht destoweiniger müssen sie jhr Gerichte vnd Straff außstehen / nach GOttes gerechtem vnd veterlichem Vrtheil / auff das sie erkennen vnd fülen / das GOtt ein gerechter Richter vnd Sünden feind sey / vnd sie sich also von hertzen zu GOtt bekehren. Sie sind aber nicht destoweiniger vnd bleiben GOttes Haußgesinde vnd liebe Kinder.

Hieraus haben wir nu Lehr vnd Trost zu mercken.

Die Lehreist diese / das nicht alleine die Gottlosen in dieser Welt leiden müssen / wie Dauid im 32. Psalm saget / Der Gottlose hat viel Plage / sondern es müssen für andern auch die Frommen herhalten / vnd viel Creutz vnd Jammer außstehen.

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[0006] Der Erste Theil. DER H. Apostel Petrus richtet seine gantze Epistel dahin / das die Christen an die er schreibet / im Glauben an Christum gestercket / zu einem Gottseligen Leben vnd Wandel / sonderlich aber zur Gedult im Creutz vermahnet werden. Bey solcher Lehre von der Gedult im Creutz erinnert er die Christen / das sie nicht leiden sollen als Vbeltheter / vnd sollen also dem Euangelio keinen Schandflecken anhangen / sondern sie sollen als Christen vnschüldig leiden / vnd ein guten Gewissen haben. Da möchte nun als bald einer gedencken / sollen denn die Frommen vnd Vnschüldige auch leiden? dazu sagt Petrus ja. Es ist zeit das anfange das Gerichte vom Hauß Gottes / als wolte ersagen / vnser HErr GOtt ist ein gerechter Richter / der mit der Sünde durchauß nicht durch die Finger siehet / sondern sie hasset vnd straffet / Das beweiset er auch zu erst an seinem Hause / das ist an den Gleubigen / die zwar seine Haußgenossen / vnd liebe Kinder sind / aber nicht destoweiniger müssen sie jhr Gerichte vnd Straff außstehen / nach GOttes gerechtem vnd veterlichem Vrtheil / auff das sie erkennen vnd fülen / das GOtt ein gerechter Richter vnd Sünden feind sey / vnd sie sich also von hertzen zu GOtt bekehren. Sie sind aber nicht destoweiniger vnd bleiben GOttes Haußgesinde vnd liebe Kinder. Hieraus haben wir nu Lehr vnd Trost zu mercken. Die Lehreist diese / das nicht alleine die Gottlosen in dieser Welt leiden müssen / wie Dauid im 32. Psalm saget / Der Gottlose hat viel Plage / sondern es müssen für andern auch die Frommen herhalten / vnd viel Creutz vnd Jammer außstehen.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey der Begrebniß Weiland des ... Herrn Heinrich Julii des Jüngern/ [...]. Heinrichstadt, 1606, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1606/6>, abgerufen am 28.03.2024.