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Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

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ten / vnd sonderlich anzeigen / was laut dieses Spruchs Jesaie / vnd sonsten J. F. G. Todt vns für gedancken machen soll.

GOtt gebe vns allerseits hie die gnad seines heiligen Geistes / das es zu seinem Lobe / vnd vnserm vnterricht / Trost vnd Besserung gereiche.

Der Erste Theil.

DEr Gerecht kömpt vmb / spricht der Prophet / vnd heilige Leute werden weggerafft. Diese rede klingt seltzam. Es heissen aber Gerechte Leute / nicht die keine Sünde haben / Denn solche Leute findet man nicht / Sie sein alle Sünder / vnd mangeln des rhums GOttes / Für dir ist kein lebendiger gerecht / spricht Dauid / Sondern denen die Sünden vmb des Mitlers JESV Christi willen vergeben sein / Wie Dauid Psalm. 32. lehret. Nicht desto minder aber fangen solche Leut auch an sich der Gerechtigkeit in jhrem leben zubefleissigen / Wiewol es vnuolkommen Werck ist.

Wie gehets denn solchen Leuten? Eben seltzam. Die Vernunfft meinet / GOtt solte jhrer schonen / das sie gar nicht stürben / sondern sie wie Enoch vnd Elia lebendig gen Himmel führen / Oder aber auffs wenigst jhnen den aller sanfftesten Todt anlegen. Aber sie sterben eben so wol / als die Gottlosen vnd Vngleubigen / vnd haben so gar kein Priuilegium / das sie auch wol vmbgebracht

ten / vnd sonderlich anzeigen / was laut dieses Spruchs Jesaie / vnd sonsten J. F. G. Todt vns für gedancken machen soll.

GOtt gebe vns allerseits hie die gnad seines heiligen Geistes / das es zu seinem Lobe / vnd vnserm vnterricht / Trost vnd Besserung gereiche.

Der Erste Theil.

DEr Gerecht kömpt vmb / spricht der Prophet / vnd heilige Leute werden weggerafft. Diese rede klingt seltzam. Es heissen aber Gerechte Leute / nicht die keine Sünde haben / Denn solche Leute findet man nicht / Sie sein alle Sünder / vnd mangeln des rhums GOttes / Für dir ist kein lebendiger gerecht / spricht Dauid / Sondern denen die Sünden vmb des Mitlers JESV Christi willen vergeben sein / Wie Dauid Psalm. 32. lehret. Nicht desto minder aber fangen solche Leut auch an sich der Gerechtigkeit in jhrem leben zubefleissigen / Wiewol es vnuolkommen Werck ist.

Wie gehets denn solchen Leuten? Eben seltzam. Die Vernunfft meinet / GOtt solte jhrer schonen / das sie gar nicht stürben / sondern sie wie Enoch vnd Elia lebendig gen Himmel führen / Oder aber auffs wenigst jhnen den aller sanfftesten Todt anlegen. Aber sie sterben eben so wol / als die Gottlosen vnd Vngleubigen / vnd haben so gar kein Priuilegium / das sie auch wol vmbgebracht

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                     lebendig gen Himmel führen / Oder aber auffs wenigst jhnen den aller sanfftesten
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[0046] ten / vnd sonderlich anzeigen / was laut dieses Spruchs Jesaie / vnd sonsten J. F. G. Todt vns für gedancken machen soll. GOtt gebe vns allerseits hie die gnad seines heiligen Geistes / das es zu seinem Lobe / vnd vnserm vnterricht / Trost vnd Besserung gereiche. Der Erste Theil. DEr Gerecht kömpt vmb / spricht der Prophet / vnd heilige Leute werden weggerafft. Diese rede klingt seltzam. Es heissen aber Gerechte Leute / nicht die keine Sünde haben / Denn solche Leute findet man nicht / Sie sein alle Sünder / vnd mangeln des rhums GOttes / Für dir ist kein lebendiger gerecht / spricht Dauid / Sondern denen die Sünden vmb des Mitlers JESV Christi willen vergeben sein / Wie Dauid Psalm. 32. lehret. Nicht desto minder aber fangen solche Leut auch an sich der Gerechtigkeit in jhrem leben zubefleissigen / Wiewol es vnuolkommen Werck ist. Wie gehets denn solchen Leuten? Eben seltzam. Die Vernunfft meinet / GOtt solte jhrer schonen / das sie gar nicht stürben / sondern sie wie Enoch vnd Elia lebendig gen Himmel führen / Oder aber auffs wenigst jhnen den aller sanfftesten Todt anlegen. Aber sie sterben eben so wol / als die Gottlosen vnd Vngleubigen / vnd haben so gar kein Priuilegium / das sie auch wol vmbgebracht

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/46>, abgerufen am 29.03.2024.