Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

schenhaupt die Weisheit, durch den Stierleib die Stärke und durch die Flügel die Allgegenwart Gottes bezeichnet werden soll. Die ägyptischen Sphinxe waren nicht geflügelt, wohl aber trugen die griechischen Sphinxe, gewiss nach dem assyrischen Vorbilde, Flügel, - wurden also zu einem verstärkten Symbole der Haupteigenschaften Gottes.

In dem Symbole der drei Pfeiler ist die oberste Regel, das Ziel und die Aufgabe des maurerischen Strebens und Lebens ausgedrückt. Die drei Haupttugenden des Maurers sind darnach Weisheit, Stärke und Schönheit; der Maurer soll weise, stark und schön leben. Das heilige Buch der Chinesen, das I-King, stellt in diesem gleichen Sinne vier Tugenden des Himmels als Vorbilder der menschlichen Tugenden auf, das Gute, Schöne, Nützliche und Wahre.



XVIII.
Das Feuer und das Licht als Symbol der Gottheit, des ewigen Lichtes.

Dass die Maurer wesentlich Lichtgläubige und Lichtsuchende und die Freimaurerei ein Lichtglaube und ein Lichtsuchen sei, ist in ihren Symbolen und Gebräuchen, in ihrem Reden und Thun, in ihrer Geschichte und in ihren Urkunden mit unauslöschlichen und Jedem sich aufdrängenden Zügen verkündet und ausgedrückt, auch im Vorgehenden schon vielfach berührt und dargelegt worden, so dass dazu in gewissem Sinne nur noch ein bestätigender und ergänzender Nachtrag gegeben werden kann und soll. Der maurerische Logendienst ist ein reiner Lichtdienst, beginnt und endet mit dem Anzünden und Löschen der maurerischen drei kleinen und drei grossen Lichter oder vielmehr der sie symbolisirenden Lichter, und wie jede Logenarbeit nur beim Leuchten des hellsten physischen Lichtes geschieht und vorgenommen wird, muss auch das geistige Licht die Gedanken, Herzen und Thaten erfüllen und beseelen, wenn es ein rechtes und wahres

schenhaupt die Weisheit, durch den Stierleib die Stärke und durch die Flügel die Allgegenwart Gottes bezeichnet werden soll. Die ägyptischen Sphinxe waren nicht geflügelt, wohl aber trugen die griechischen Sphinxe, gewiss nach dem assyrischen Vorbilde, Flügel, – wurden also zu einem verstärkten Symbole der Haupteigenschaften Gottes.

In dem Symbole der drei Pfeiler ist die oberste Regel, das Ziel und die Aufgabe des maurerischen Strebens und Lebens ausgedrückt. Die drei Haupttugenden des Maurers sind darnach Weisheit, Stärke und Schönheit; der Maurer soll weise, stark und schön leben. Das heilige Buch der Chinesen, das I-King, stellt in diesem gleichen Sinne vier Tugenden des Himmels als Vorbilder der menschlichen Tugenden auf, das Gute, Schöne, Nützliche und Wahre.



XVIII.
Das Feuer und das Licht als Symbol der Gottheit, des ewigen Lichtes.

Dass die Maurer wesentlich Lichtgläubige und Lichtsuchende und die Freimaurerei ein Lichtglaube und ein Lichtsuchen sei, ist in ihren Symbolen und Gebräuchen, in ihrem Reden und Thun, in ihrer Geschichte und in ihren Urkunden mit unauslöschlichen und Jedem sich aufdrängenden Zügen verkündet und ausgedrückt, auch im Vorgehenden schon vielfach berührt und dargelegt worden, so dass dazu in gewissem Sinne nur noch ein bestätigender und ergänzender Nachtrag gegeben werden kann und soll. Der maurerische Logendienst ist ein reiner Lichtdienst, beginnt und endet mit dem Anzünden und Löschen der maurerischen drei kleinen und drei grossen Lichter oder vielmehr der sie symbolisirenden Lichter, und wie jede Logenarbeit nur beim Leuchten des hellsten physischen Lichtes geschieht und vorgenommen wird, muss auch das geistige Licht die Gedanken, Herzen und Thaten erfüllen und beseelen, wenn es ein rechtes und wahres

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0256" n="240"/>
schenhaupt die Weisheit, durch
 den Stierleib die Stärke und durch die Flügel die Allgegenwart Gottes bezeichnet werden soll. Die
 ägyptischen Sphinxe waren nicht geflügelt, wohl aber trugen die griechischen Sphinxe, gewiss nach
 dem assyrischen Vorbilde, Flügel, &#x2013; wurden also zu einem verstärkten Symbole der Haupteigenschaften
 Gottes.</p>
        <p> In dem Symbole der drei Pfeiler ist die oberste Regel, das Ziel und die Aufgabe des maurerischen
 Strebens und Lebens ausgedrückt. Die drei Haupttugenden des Maurers sind darnach Weisheit, Stärke
 und Schönheit; der Maurer soll weise, stark und schön leben. Das heilige Buch der Chinesen, das
 I-King, stellt in diesem gleichen Sinne vier Tugenden des Himmels als Vorbilder der menschlichen
 Tugenden auf, das Gute, Schöne, Nützliche und Wahre.</p>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>XVIII.<lb/>
Das Feuer und das Licht als Symbol der Gottheit, des ewigen Lichtes.</head><lb/>
        <p>Dass die Maurer wesentlich Lichtgläubige und Lichtsuchende und die Freimaurerei ein Lichtglaube
 und ein Lichtsuchen sei, ist in ihren Symbolen und Gebräuchen, in ihrem Reden und Thun, in ihrer
 Geschichte und in ihren Urkunden mit unauslöschlichen und Jedem sich aufdrängenden Zügen verkündet
 und ausgedrückt, auch im Vorgehenden schon vielfach berührt und dargelegt worden, so dass dazu in
 gewissem Sinne nur noch ein bestätigender und ergänzender Nachtrag gegeben werden kann und soll. Der
 maurerische Logendienst ist ein reiner Lichtdienst, beginnt und endet mit dem Anzünden und Löschen
 der maurerischen drei kleinen und drei grossen Lichter oder vielmehr der sie symbolisirenden
 Lichter, und wie jede Logenarbeit nur beim Leuchten des hellsten physischen Lichtes geschieht und
 vorgenommen wird, muss auch das geistige Licht die Gedanken, Herzen und Thaten erfüllen und
 beseelen, wenn es ein rechtes und wahres
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[240/0256] schenhaupt die Weisheit, durch den Stierleib die Stärke und durch die Flügel die Allgegenwart Gottes bezeichnet werden soll. Die ägyptischen Sphinxe waren nicht geflügelt, wohl aber trugen die griechischen Sphinxe, gewiss nach dem assyrischen Vorbilde, Flügel, – wurden also zu einem verstärkten Symbole der Haupteigenschaften Gottes. In dem Symbole der drei Pfeiler ist die oberste Regel, das Ziel und die Aufgabe des maurerischen Strebens und Lebens ausgedrückt. Die drei Haupttugenden des Maurers sind darnach Weisheit, Stärke und Schönheit; der Maurer soll weise, stark und schön leben. Das heilige Buch der Chinesen, das I-King, stellt in diesem gleichen Sinne vier Tugenden des Himmels als Vorbilder der menschlichen Tugenden auf, das Gute, Schöne, Nützliche und Wahre. XVIII. Das Feuer und das Licht als Symbol der Gottheit, des ewigen Lichtes. Dass die Maurer wesentlich Lichtgläubige und Lichtsuchende und die Freimaurerei ein Lichtglaube und ein Lichtsuchen sei, ist in ihren Symbolen und Gebräuchen, in ihrem Reden und Thun, in ihrer Geschichte und in ihren Urkunden mit unauslöschlichen und Jedem sich aufdrängenden Zügen verkündet und ausgedrückt, auch im Vorgehenden schon vielfach berührt und dargelegt worden, so dass dazu in gewissem Sinne nur noch ein bestätigender und ergänzender Nachtrag gegeben werden kann und soll. Der maurerische Logendienst ist ein reiner Lichtdienst, beginnt und endet mit dem Anzünden und Löschen der maurerischen drei kleinen und drei grossen Lichter oder vielmehr der sie symbolisirenden Lichter, und wie jede Logenarbeit nur beim Leuchten des hellsten physischen Lichtes geschieht und vorgenommen wird, muss auch das geistige Licht die Gedanken, Herzen und Thaten erfüllen und beseelen, wenn es ein rechtes und wahres

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-14T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-14T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/256
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/256>, abgerufen am 23.04.2024.