Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
Aeussere Gestalt und Beschaffenheit
des Fränckischen und Kayserlichen
Wißbads.

Diejenige äusserliche Gestalt und Beschaffenheit, welche Wißbaden zu der alten Teutschen und Römer Zeiten, wie in der ersten Abtheilung berichtet worden, gehabt hat, und welche darin bestanden, daß das alte Teutsche Wißbaden in der eigentlichen Bad-Gegend des Ortes, das Römische Wißbaden aber gantz nahe dabey gelegen hat, und von der Heidnischen oder Römischen Stadt-Mauer umgeben worden ist, hat wohl in diesem Fränckischen und Kayserlichen Zeit-Lauf, so viel sich aus einigen Umständen schliessen lässet, keine sonderliche Abänderung erlitten, sondern ist in solcher alten Haupt-Verfassung, vermuthlich, geblieben. Doch mag wohl dasjenige Stück des Römischen Wißbads, welches vormals auf dem Heidnischen Berge gestanden, nach und nach in Abgang gekommen, und die alte Römische Festungs-Wercke der gesammten Stadt mögen auch wohl unter der Hand größtentheils verfallen seyn. Wie denn überhaupt bey den meist-ruhigen und friedlichen Zeiten des Fränckischen, oft sehr schläfrig-geführten, Regimentes fast keine Stadt mehr in dem damaligen Fränckischen Teutschland sich in einem

Aeussere Gestalt und Beschaffenheit
des Fränckischen und Kayserlichen
Wißbads.

Diejenige äusserliche Gestalt und Beschaffenheit, welche Wißbaden zu der alten Teutschen und Römer Zeiten, wie in der ersten Abtheilung berichtet worden, gehabt hat, und welche darin bestanden, daß das alte Teutsche Wißbaden in der eigentlichen Bad-Gegend des Ortes, das Römische Wißbaden aber gantz nahe dabey gelegen hat, und von der Heidnischen oder Römischen Stadt-Mauer umgeben worden ist, hat wohl in diesem Fränckischen und Kayserlichen Zeit-Lauf, so viel sich aus einigen Umständen schliessen lässet, keine sonderliche Abänderung erlitten, sondern ist in solcher alten Haupt-Verfassung, vermuthlich, geblieben. Doch mag wohl dasjenige Stück des Römischen Wißbads, welches vormals auf dem Heidnischen Berge gestanden, nach und nach in Abgang gekommen, und die alte Römische Festungs-Wercke der gesammten Stadt mögen auch wohl unter der Hand größtentheils verfallen seyn. Wie denn überhaupt bey den meist-ruhigen und friedlichen Zeiten des Fränckischen, oft sehr schläfrig-geführten, Regimentes fast keine Stadt mehr in dem damaligen Fränckischen Teutschland sich in einem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0165" n="129"/>
        <div n="2">
          <head>Aeussere Gestalt und Beschaffenheit<lb/>
des Fränckischen und Kayserlichen<lb/>
Wißbads.</head><lb/>
          <p>Diejenige äusserliche Gestalt und Beschaffenheit, welche Wißbaden zu der alten Teutschen und Römer Zeiten, wie in der ersten Abtheilung berichtet worden, gehabt hat, und welche darin bestanden, daß das alte Teutsche Wißbaden in der eigentlichen Bad-Gegend des Ortes, das Römische Wißbaden aber gantz nahe dabey gelegen hat, und von der Heidnischen oder Römischen Stadt-Mauer umgeben worden ist, hat wohl in diesem Fränckischen und Kayserlichen Zeit-Lauf, so viel sich aus einigen Umständen schliessen lässet, keine sonderliche Abänderung erlitten, sondern ist in solcher alten Haupt-Verfassung, vermuthlich, geblieben. Doch mag wohl dasjenige Stück des Römischen Wißbads, welches vormals auf dem Heidnischen Berge gestanden, nach und nach in Abgang gekommen, und die alte Römische Festungs-Wercke der gesammten Stadt mögen auch wohl unter der Hand größtentheils verfallen seyn. Wie denn überhaupt bey den meist-ruhigen und friedlichen Zeiten des Fränckischen, oft sehr schläfrig-geführten, Regimentes fast keine Stadt mehr in dem damaligen Fränckischen Teutschland sich in einem
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[129/0165] Aeussere Gestalt und Beschaffenheit des Fränckischen und Kayserlichen Wißbads. Diejenige äusserliche Gestalt und Beschaffenheit, welche Wißbaden zu der alten Teutschen und Römer Zeiten, wie in der ersten Abtheilung berichtet worden, gehabt hat, und welche darin bestanden, daß das alte Teutsche Wißbaden in der eigentlichen Bad-Gegend des Ortes, das Römische Wißbaden aber gantz nahe dabey gelegen hat, und von der Heidnischen oder Römischen Stadt-Mauer umgeben worden ist, hat wohl in diesem Fränckischen und Kayserlichen Zeit-Lauf, so viel sich aus einigen Umständen schliessen lässet, keine sonderliche Abänderung erlitten, sondern ist in solcher alten Haupt-Verfassung, vermuthlich, geblieben. Doch mag wohl dasjenige Stück des Römischen Wißbads, welches vormals auf dem Heidnischen Berge gestanden, nach und nach in Abgang gekommen, und die alte Römische Festungs-Wercke der gesammten Stadt mögen auch wohl unter der Hand größtentheils verfallen seyn. Wie denn überhaupt bey den meist-ruhigen und friedlichen Zeiten des Fränckischen, oft sehr schläfrig-geführten, Regimentes fast keine Stadt mehr in dem damaligen Fränckischen Teutschland sich in einem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/165
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/165>, abgerufen am 19.04.2024.