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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Nahme
des Nassauischen Wißbads.

Dieser ist in dem Zeit-Lauf, davon wir dermalen handeln, immerzu ohnverändert und immer geblieben, nemlich Wißbaden. In den schriftlichen Urkunden des 11, 12 und einiger folgenden Jahrhunderten nach Christi Geburt, deren einige in den Maintzischen Geschicht-Schreibern und andern Schriften der damaligen Zeiten vorkommen, wird er zwar verschiedentlich ausgedrucket; denn da heisset unsere Stadt, sowohl in der Teutschen, als Lateinischen Sprache: Wisibadun, Wesebadon, Wesebaden, Wisibada, Wisebadin, Wisibad, Wissebad, Wissebaden, Wisebaden, Wiesebaden, Wysebaden, Wyspaten etc. Es ist aber alles dieses nur eigentlich ein einiger Grund-Nahme, nemlich: Wißbaden; welcher Nahme aber nach den verschiedenen Zeiten, und nach der verschiedenen Mund-Art eines jeden, der ihn auszusprechen und zu schreiben gehabt hat, auch verschiedentlich ist ausgesprochen und geschrieben worden. Wie er denn auch selbst in der neuern Zeit, darin doch die Teutsche Sprache fast durchgängig immer reiner und ständiger worden, gleichwohl immer noch verschiedentlich ausgesprochen wird, und insbesondere, so gar auch in

Nahme
des Nassauischen Wißbads.

Dieser ist in dem Zeit-Lauf, davon wir dermalen handeln, immerzu ohnverändert und immer geblieben, nemlich Wißbaden. In den schriftlichen Urkunden des 11, 12 und einiger folgenden Jahrhunderten nach Christi Geburt, deren einige in den Maintzischen Geschicht-Schreibern und andern Schriften der damaligen Zeiten vorkommen, wird er zwar verschiedentlich ausgedrucket; denn da heisset unsere Stadt, sowohl in der Teutschen, als Lateinischen Sprache: Wisibadun, Wesebadon, Wesebaden, Wisibada, Wisebadin, Wisibad, Wissebad, Wissebaden, Wisebaden, Wiesebaden, Wysebaden, Wyspaten etc. Es ist aber alles dieses nur eigentlich ein einiger Grund-Nahme, nemlich: Wißbaden; welcher Nahme aber nach den verschiedenen Zeiten, und nach der verschiedenen Mund-Art eines jeden, der ihn auszusprechen und zu schreiben gehabt hat, auch verschiedentlich ist ausgesprochen und geschrieben worden. Wie er denn auch selbst in der neuern Zeit, darin doch die Teutsche Sprache fast durchgängig immer reiner und ständiger worden, gleichwohl immer noch verschiedentlich ausgesprochen wird, und insbesondere, so gar auch in

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[242/0278] Nahme des Nassauischen Wißbads. Dieser ist in dem Zeit-Lauf, davon wir dermalen handeln, immerzu ohnverändert und immer geblieben, nemlich Wißbaden. In den schriftlichen Urkunden des 11, 12 und einiger folgenden Jahrhunderten nach Christi Geburt, deren einige in den Maintzischen Geschicht-Schreibern und andern Schriften der damaligen Zeiten vorkommen, wird er zwar verschiedentlich ausgedrucket; denn da heisset unsere Stadt, sowohl in der Teutschen, als Lateinischen Sprache: Wisibadun, Wesebadon, Wesebaden, Wisibada, Wisebadin, Wisibad, Wissebad, Wissebaden, Wisebaden, Wiesebaden, Wysebaden, Wyspaten etc. Es ist aber alles dieses nur eigentlich ein einiger Grund-Nahme, nemlich: Wißbaden; welcher Nahme aber nach den verschiedenen Zeiten, und nach der verschiedenen Mund-Art eines jeden, der ihn auszusprechen und zu schreiben gehabt hat, auch verschiedentlich ist ausgesprochen und geschrieben worden. Wie er denn auch selbst in der neuern Zeit, darin doch die Teutsche Sprache fast durchgängig immer reiner und ständiger worden, gleichwohl immer noch verschiedentlich ausgesprochen wird, und insbesondere, so gar auch in

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/278>, abgerufen am 29.03.2024.