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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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laufenden 18 Jahrhundert eine andere, und zwar in dem vormaligen Creutz-Gange, zurecht gemacht worden. Es dienet solche den Bewohnern des Closters (welche aus Hof-Leuten und einigen andern Bewohnern bestehen) zur Pflegung ihres öffentlichen GOttes-Dienstes, und sind die zeitliche Rectores der Lateinischen Schule zu Wißbaden (wie bereits oben, bey Beschreibung derselben, angemercket worden) jederzeit ordentlicher weise, auch zugleich Pfarrer zu Clarenthal; wiewohl auch einmal, nemlich von 1734 bis 1744, das Pfarr-Amt daselbst durch den zeitlichen Pfarrer zu Dotzheim, verschiedener Ursachen wegen, ist verwaltet worden. Das in diesem Closter errichtet-gewesene Hospital-Gebäude ist in dem 17 Jahrhundert durch Brand verunglücket, und ist dermalen von demselben nichts mehr, als die verfallene Mauern und der Nahme desselben, übrig. Sonst ist noch zu mercken, daß das bekannte ansehnliche Closter Eberbach oder Erbach, im Rhingau gelegen, unserm Closter Clarenthal noch jetzo mit dem so genannten Haupt-Recht verbunden ist, und muß dasselbe jedesmal, bey dem Absterben seines Ober-Hauptes im Closter, das verfallene beste Haupt oder Theil, wie man zu reden pfleget, mit einer gewissen Summe Geldes theidigen oder lösen. Auch ist noch anzumercken, daß um das Jahr 1700 eine weitläuftige und kostbare

laufenden 18 Jahrhundert eine andere, und zwar in dem vormaligen Creutz-Gange, zurecht gemacht worden. Es dienet solche den Bewohnern des Closters (welche aus Hof-Leuten und einigen andern Bewohnern bestehen) zur Pflegung ihres öffentlichen GOttes-Dienstes, und sind die zeitliche Rectores der Lateinischen Schule zu Wißbaden (wie bereits oben, bey Beschreibung derselben, angemercket worden) jederzeit ordentlicher weise, auch zugleich Pfarrer zu Clarenthal; wiewohl auch einmal, nemlich von 1734 bis 1744, das Pfarr-Amt daselbst durch den zeitlichen Pfarrer zu Dotzheim, verschiedener Ursachen wegen, ist verwaltet worden. Das in diesem Closter errichtet-gewesene Hospital-Gebäude ist in dem 17 Jahrhundert durch Brand verunglücket, und ist dermalen von demselben nichts mehr, als die verfallene Mauern und der Nahme desselben, übrig. Sonst ist noch zu mercken, daß das bekannte ansehnliche Closter Eberbach oder Erbach, im Rhingau gelegen, unserm Closter Clarenthal noch jetzo mit dem so genannten Haupt-Recht verbunden ist, und muß dasselbe jedesmal, bey dem Absterben seines Ober-Hauptes im Closter, das verfallene beste Haupt oder Theil, wie man zu reden pfleget, mit einer gewissen Summe Geldes theidigen oder lösen. Auch ist noch anzumercken, daß um das Jahr 1700 eine weitläuftige und kostbare

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laufenden 18 Jahrhundert eine andere, und zwar in dem vormaligen Creutz-Gange, zurecht gemacht worden. Es dienet solche den Bewohnern des Closters (welche aus Hof-Leuten und einigen andern Bewohnern bestehen) zur Pflegung ihres öffentlichen GOttes-Dienstes, und sind die zeitliche Rectores der Lateinischen Schule zu Wißbaden (wie bereits oben, bey Beschreibung derselben, angemercket worden) jederzeit ordentlicher weise, auch zugleich Pfarrer zu Clarenthal; wiewohl auch einmal, nemlich von 1734 bis 1744, das Pfarr-Amt daselbst durch den zeitlichen Pfarrer zu Dotzheim, verschiedener Ursachen wegen, ist verwaltet worden. Das in diesem Closter errichtet-gewesene Hospital-Gebäude ist in dem 17 Jahrhundert durch Brand verunglücket, und ist dermalen von demselben nichts mehr, als die verfallene Mauern und der Nahme desselben, übrig. Sonst ist noch zu mercken, daß das bekannte ansehnliche Closter Eberbach oder Erbach, im Rhingau gelegen, unserm Closter Clarenthal noch jetzo mit dem so genannten Haupt-Recht verbunden ist, und muß dasselbe jedesmal, bey dem Absterben seines Ober-Hauptes im Closter, das verfallene beste Haupt oder Theil, wie man zu reden pfleget, mit einer gewissen Summe Geldes theidigen oder lösen. Auch ist noch anzumercken, daß um das Jahr 1700 eine weitläuftige und kostbare
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[416/0452] laufenden 18 Jahrhundert eine andere, und zwar in dem vormaligen Creutz-Gange, zurecht gemacht worden. Es dienet solche den Bewohnern des Closters (welche aus Hof-Leuten und einigen andern Bewohnern bestehen) zur Pflegung ihres öffentlichen GOttes-Dienstes, und sind die zeitliche Rectores der Lateinischen Schule zu Wißbaden (wie bereits oben, bey Beschreibung derselben, angemercket worden) jederzeit ordentlicher weise, auch zugleich Pfarrer zu Clarenthal; wiewohl auch einmal, nemlich von 1734 bis 1744, das Pfarr-Amt daselbst durch den zeitlichen Pfarrer zu Dotzheim, verschiedener Ursachen wegen, ist verwaltet worden. Das in diesem Closter errichtet-gewesene Hospital-Gebäude ist in dem 17 Jahrhundert durch Brand verunglücket, und ist dermalen von demselben nichts mehr, als die verfallene Mauern und der Nahme desselben, übrig. Sonst ist noch zu mercken, daß das bekannte ansehnliche Closter Eberbach oder Erbach, im Rhingau gelegen, unserm Closter Clarenthal noch jetzo mit dem so genannten Haupt-Recht verbunden ist, und muß dasselbe jedesmal, bey dem Absterben seines Ober-Hauptes im Closter, das verfallene beste Haupt oder Theil, wie man zu reden pfleget, mit einer gewissen Summe Geldes theidigen oder lösen. Auch ist noch anzumercken, daß um das Jahr 1700 eine weitläuftige und kostbare

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/452>, abgerufen am 16.04.2024.