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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Sagen, die in Wißbaden nicht ungemein sind, z. E. von dem ehemals vorhanden gewesen seyn-sollenden unterirdischen Weg von dem benachbarten Sonnenberg bis nach Clarenthal; Item, von dem Ursprung des Nahmens Trompeter, welchen ein hoher Berg im Walde, ohnweit Wißbaden, von alten Zeiten her, führet, und auf welchem ein Trompeter ehemals von den Strassen-Räubern soll angefallen worden seyn, und dabey so starck in seine Trompete geblasen haben, daß es sein Freund auf der Brücke zu Maintz (die doch 1661. zuerst angeleget worden) gehöret habe etc. sich gegründet finden; die aber jedoch von einem jeden vernünftigen und erfahrenen Menschen billig vor ungegründet, und vor einfältige Fabeln des gemeinen Mannes gehalten werden. Man hätte daher auch mit Widerlegung des gemeldten vorgegebenen Wißbadischen Bad-Sees und seiner Verbindung mit dem Rhein sich gar nicht dermalen aufgehalten, wenn nicht dieses Vorgeben in einigen öffentlichen Schriften, als gegründet, sich angeführet befände.



Sagen, die in Wißbaden nicht ungemein sind, z. E. von dem ehemals vorhanden gewesen seyn-sollenden unterirdischen Weg von dem benachbarten Sonnenberg bis nach Clarenthal; Item, von dem Ursprung des Nahmens Trompeter, welchen ein hoher Berg im Walde, ohnweit Wißbaden, von alten Zeiten her, führet, und auf welchem ein Trompeter ehemals von den Strassen-Räubern soll angefallen worden seyn, und dabey so starck in seine Trompete geblasen haben, daß es sein Freund auf der Brücke zu Maintz (die doch 1661. zuerst angeleget worden) gehöret habe etc. sich gegründet finden; die aber jedoch von einem jeden vernünftigen und erfahrenen Menschen billig vor ungegründet, und vor einfältige Fabeln des gemeinen Mannes gehalten werden. Man hätte daher auch mit Widerlegung des gemeldten vorgegebenen Wißbadischen Bad-Sees und seiner Verbindung mit dem Rhein sich gar nicht dermalen aufgehalten, wenn nicht dieses Vorgeben in einigen öffentlichen Schriften, als gegründet, sich angeführet befände.



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[51/0087] Sagen, die in Wißbaden nicht ungemein sind, z. E. von dem ehemals vorhanden gewesen seyn-sollenden unterirdischen Weg von dem benachbarten Sonnenberg bis nach Clarenthal; Item, von dem Ursprung des Nahmens Trompeter, welchen ein hoher Berg im Walde, ohnweit Wißbaden, von alten Zeiten her, führet, und auf welchem ein Trompeter ehemals von den Strassen-Räubern soll angefallen worden seyn, und dabey so starck in seine Trompete geblasen haben, daß es sein Freund auf der Brücke zu Maintz (die doch 1661. zuerst angeleget worden) gehöret habe etc. sich gegründet finden; die aber jedoch von einem jeden vernünftigen und erfahrenen Menschen billig vor ungegründet, und vor einfältige Fabeln des gemeinen Mannes gehalten werden. Man hätte daher auch mit Widerlegung des gemeldten vorgegebenen Wißbadischen Bad-Sees und seiner Verbindung mit dem Rhein sich gar nicht dermalen aufgehalten, wenn nicht dieses Vorgeben in einigen öffentlichen Schriften, als gegründet, sich angeführet befände.

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/87>, abgerufen am 28.03.2024.