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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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nahmentlich auch in der Stadt Maintz, in Uebung kam, ist bey ihnen, wie aus dem Ammiano L. 27. c. 9. zu ersehen ist, nicht bekannt noch beliebt gewesen.



Nahme
des Teutschen und Römischen
Wißbads.

Der alt-Teutsche Nahme unseres Bad-Ortes ist wohl, ausser Zweifel, kein anderer gewesen, als Matten- oder Wiesen-Bad. Denn obgleich die oben angeführte Muthmassung, daß die alte Teutsche Völcker, welche Usipeter geheissen, denselben ehemals bewohnet, annoch mit einigen Schwierigkeiten verknüpfet ist, und also sich daraus nicht gantz sicher folgern lässet, daß derselbe schon damals Wiesenbad genennet worden sey; So ist doch dieses gantz richtig, daß er, wie oben aus verschiedenen Römischen Schrift-Stellern hinlänglich genug bewiesen worden ist, vormals Aquae Mattiacae, auf Teutsch, Mattenach oder Mattenbad geheissen habe. Nun aber sind die zwey Teutsche Wörter Matte und Wiese oder Wese jederzeit, um auch schon in der alt-Teutschen Sprache wie man

nahmentlich auch in der Stadt Maintz, in Uebung kam, ist bey ihnen, wie aus dem Ammiano L. 27. c. 9. zu ersehen ist, nicht bekannt noch beliebt gewesen.



Nahme
des Teutschen und Römischen
Wißbads.

Der alt-Teutsche Nahme unseres Bad-Ortes ist wohl, ausser Zweifel, kein anderer gewesen, als Matten- oder Wiesen-Bad. Denn obgleich die oben angeführte Muthmassung, daß die alte Teutsche Völcker, welche Usipeter geheissen, denselben ehemals bewohnet, annoch mit einigen Schwierigkeiten verknüpfet ist, und also sich daraus nicht gantz sicher folgern lässet, daß derselbe schon damals Wiesenbad genennet worden sey; So ist doch dieses gantz richtig, daß er, wie oben aus verschiedenen Römischen Schrift-Stellern hinlänglich genug bewiesen worden ist, vormals Aquae Mattiacae, auf Teutsch, Mattenach oder Mattenbad geheissen habe. Nun aber sind die zwey Teutsche Wörter Matte und Wiese oder Wese jederzeit, um auch schon in der alt-Teutschen Sprache wie man

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[58/0094] nahmentlich auch in der Stadt Maintz, in Uebung kam, ist bey ihnen, wie aus dem Ammiano L. 27. c. 9. zu ersehen ist, nicht bekannt noch beliebt gewesen. Nahme des Teutschen und Römischen Wißbads. Der alt-Teutsche Nahme unseres Bad-Ortes ist wohl, ausser Zweifel, kein anderer gewesen, als Matten- oder Wiesen-Bad. Denn obgleich die oben angeführte Muthmassung, daß die alte Teutsche Völcker, welche Usipeter geheissen, denselben ehemals bewohnet, annoch mit einigen Schwierigkeiten verknüpfet ist, und also sich daraus nicht gantz sicher folgern lässet, daß derselbe schon damals Wiesenbad genennet worden sey; So ist doch dieses gantz richtig, daß er, wie oben aus verschiedenen Römischen Schrift-Stellern hinlänglich genug bewiesen worden ist, vormals Aquae Mattiacae, auf Teutsch, Mattenach oder Mattenbad geheissen habe. Nun aber sind die zwey Teutsche Wörter Matte und Wiese oder Wese jederzeit, um auch schon in der alt-Teutschen Sprache wie man

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/94>, abgerufen am 19.04.2024.