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Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700.

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Der geöffnete
so groß als eine Faust/ welche durch eine Feuch-
tigkeit von Blut und Galle verursachet wird/
und sich an der Brust des Pferdes gleich gegen
den Hertzen übersetzet.
Aubere, Cheval aubere, Cheval poil de fleur de
peseher,
oder Cheval poil de Mille fleurs, ist ein
Pferd von weissen Haar/ so aber über und über
mit den rothen Haar von Alezan und Bay ver-
menget sind. Jhre Hartmäuligkeit verursachet/
daß man sie wenig achtet. Nehmen auch leicht
Schaden am Gesicht.
Aubin. Cheval qui va l'aubin, ist ein verbrochener
Gang/ so aus dem amble und Galop entstehet/
und nicht aestimiret wird.
Averti, un pas averti oder un pas ecoute, heist ein
Schulen-Schritt der regulirt und rechtmäßig
ist.
Avives, sind die Mandeln/ welche sich manchmal
an der Seite der Kehle des Pferdes entzünden
und dergestalt an dem Athemholen verhindern/
daß es Gefahr leidet zu ersticken.
B.
Baigu oder Begu, Cheval baigu, heist ein Pferd
welches natürlicher Weise ohne Kunst von dem
fünfften Jahre an biß zu dem Alter an allen För-
derzähnen das kleine Grüblein mit den schwar-
tzen Zeichen behält/ welche Zeichen man Germe
de feve
nennet/ also daß man ein solches Pferd
von 12. oder 15. Jahren kaum vor 6. Jährig
halten
Der geoͤffnete
ſo groß als eine Fauſt/ welche durch eine Feuch-
tigkeit von Blut und Galle verurſachet wird/
und ſich an der Bruſt des Pferdes gleich gegen
den Hertzen uͤberſetzet.
Aubere, Cheval aubere, Cheval poil de fleur de
péſeher,
oder Cheval poil de Mille fleurs, iſt ein
Pferd von weiſſen Haar/ ſo aber uͤber und uͤber
mit den rothen Haar von Alezan und Bay ver-
menget ſind. Jhre Hartmaͤuligkeit verurſachet/
daß man ſie wenig achtet. Nehmen auch leicht
Schaden am Geſicht.
Aubin. Cheval qui va l’aubin, iſt ein verbrochener
Gang/ ſo aus dem amble und Galop entſtehet/
und nicht æſtimiret wird.
Averti, un pas averti oder un pas écouté, heiſt ein
Schulen-Schritt der regulirt und rechtmaͤßig
iſt.
Avives, ſind die Mandeln/ welche ſich manchmal
an der Seite der Kehle des Pferdes entzuͤnden
und dergeſtalt an dem Athemholen verhindern/
daß es Gefahr leidet zu erſticken.
B.
Baigu oder Begu, Cheval baigu, heiſt ein Pferd
welches natuͤrlicher Weiſe ohne Kunſt von dem
fuͤnfften Jahre an biß zu dem Alter an allen Foͤr-
derzaͤhnen das kleine Gruͤblein mit den ſchwar-
tzen Zeichen behaͤlt/ welche Zeichen man Germe
de fêve
nennet/ alſo daß man ein ſolches Pferd
von 12. oder 15. Jahren kaum vor 6. Jaͤhrig
halten
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[40/0044] Der geoͤffnete ſo groß als eine Fauſt/ welche durch eine Feuch- tigkeit von Blut und Galle verurſachet wird/ und ſich an der Bruſt des Pferdes gleich gegen den Hertzen uͤberſetzet. Aubere, Cheval aubere, Cheval poil de fleur de péſeher, oder Cheval poil de Mille fleurs, iſt ein Pferd von weiſſen Haar/ ſo aber uͤber und uͤber mit den rothen Haar von Alezan und Bay ver- menget ſind. Jhre Hartmaͤuligkeit verurſachet/ daß man ſie wenig achtet. Nehmen auch leicht Schaden am Geſicht. Aubin. Cheval qui va l’aubin, iſt ein verbrochener Gang/ ſo aus dem amble und Galop entſtehet/ und nicht æſtimiret wird. Averti, un pas averti oder un pas écouté, heiſt ein Schulen-Schritt der regulirt und rechtmaͤßig iſt. Avives, ſind die Mandeln/ welche ſich manchmal an der Seite der Kehle des Pferdes entzuͤnden und dergeſtalt an dem Athemholen verhindern/ daß es Gefahr leidet zu erſticken. B. Baigu oder Begu, Cheval baigu, heiſt ein Pferd welches natuͤrlicher Weiſe ohne Kunſt von dem fuͤnfften Jahre an biß zu dem Alter an allen Foͤr- derzaͤhnen das kleine Gruͤblein mit den ſchwar- tzen Zeichen behaͤlt/ welche Zeichen man Germe de fêve nennet/ alſo daß man ein ſolches Pferd von 12. oder 15. Jahren kaum vor 6. Jaͤhrig halten

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Zitationshilfe: Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_reitstall_1700/44>, abgerufen am 18.04.2024.