Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Dort kann die Stuart sich im Park ergehn,
Du kommst ganz wie ohngefähr dahin,
Es darf nichts als vorher bedacht erscheinen,
Und wenn es dir zuwider, redest du
Sie gar nicht an --
Elisabeth.
Begeh' ich eine Thorheit,
So ist es eure, Lester, nicht die meine.
Ich will euch heute keinen Wunsch versagen,
Weil ich von meinen Unterthanen allen
Euch heut am wehesten gethan.
(Ihn zärtlich ansehend.)
Sey's eine Grille nur von euch. Dadurch
Giebt Neigung sich ja kund, daß sie bewilligt
Aus freier Gunst, was sie auch nicht gebilligt.
(Leicester stürzt zu ihren Füßen, der Vorhang fällt.)

Dort kann die Stuart ſich im Park ergehn,
Du kommſt ganz wie ohngefaͤhr dahin,
Es darf nichts als vorher bedacht erſcheinen,
Und wenn es dir zuwider, redeſt du
Sie gar nicht an —
Eliſabeth.
Begeh' ich eine Thorheit,
So iſt es eure, Leſter, nicht die meine.
Ich will euch heute keinen Wunſch verſagen,
Weil ich von meinen Unterthanen allen
Euch heut am weheſten gethan.
(Ihn zaͤrtlich anſehend.)
Sey's eine Grille nur von euch. Dadurch
Giebt Neigung ſich ja kund, daß ſie bewilligt
Aus freier Gunſt, was ſie auch nicht gebilligt.
(Leiceſter ſtuͤrzt zu ihren Fuͤßen, der Vorhang faͤllt.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#LEIGRA">
            <p><pb facs="#f0121" n="115"/>
Dort kann die Stuart &#x017F;ich im Park ergehn,<lb/>
Du komm&#x017F;t ganz wie ohngefa&#x0364;hr dahin,<lb/>
Es darf nichts als vorher bedacht er&#x017F;cheinen,<lb/>
Und wenn es dir zuwider, rede&#x017F;t du<lb/>
Sie gar nicht an &#x2014;</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#ELI">
            <speaker><hi rendition="#g">Eli&#x017F;abeth</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Begeh' ich eine Thorheit,<lb/>
So i&#x017F;t es eure, Le&#x017F;ter, nicht die meine.<lb/>
Ich will euch heute keinen Wun&#x017F;ch ver&#x017F;agen,<lb/>
Weil ich von meinen Unterthanen allen<lb/>
Euch heut am wehe&#x017F;ten gethan.<lb/><stage>(Ihn za&#x0364;rtlich an&#x017F;ehend.)</stage><lb/>
Sey's eine Grille nur von euch. Dadurch<lb/>
Giebt Neigung &#x017F;ich ja kund, daß &#x017F;ie bewilligt<lb/>
Aus freier Gun&#x017F;t, was &#x017F;ie auch nicht gebilligt.</p>
          </sp><lb/>
          <stage>(Leice&#x017F;ter &#x017F;tu&#x0364;rzt zu ihren Fu&#x0364;ßen, der Vorhang fa&#x0364;llt.)</stage>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0121] Dort kann die Stuart ſich im Park ergehn, Du kommſt ganz wie ohngefaͤhr dahin, Es darf nichts als vorher bedacht erſcheinen, Und wenn es dir zuwider, redeſt du Sie gar nicht an — Eliſabeth. Begeh' ich eine Thorheit, So iſt es eure, Leſter, nicht die meine. Ich will euch heute keinen Wunſch verſagen, Weil ich von meinen Unterthanen allen Euch heut am weheſten gethan. (Ihn zaͤrtlich anſehend.) Sey's eine Grille nur von euch. Dadurch Giebt Neigung ſich ja kund, daß ſie bewilligt Aus freier Gunſt, was ſie auch nicht gebilligt. (Leiceſter ſtuͤrzt zu ihren Fuͤßen, der Vorhang faͤllt.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_stuart_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_stuart_1801/121
Zitationshilfe: Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_stuart_1801/121>, abgerufen am 25.04.2024.