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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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D. S. erstes.
Doch gleichwol wil ich hoffen/
vielleicht kömt noch der Tag/
bey dem ich angetroffen/
was dieser nicht vermag.
Vielleicht fält auff den dürren Sonnenschein
ein Honigsüsser Thau und Regen ein.
XV.
An die unbarmhertzige Chloris.
CHloris meine Wonne/
meiner Augen Sonne/
meines Hertzens Lust/
ist dir nicht bewust/
was vor Angst und Pein
ich von wegen dein
stündlich muß gewärtig seyn?
Soll ich den verderben
und in Liebe sterben?
Soll mich meine Noth
bringen in den Todt?
Ach! so laß mir zu/
das die letzte Ruh
ich auff deinen Brüsten thu.
Was in meinem Hertzen
lebet/ das sind Schmertzen
stets mit Angst umringt/
die die Seufftzer zwingt.
Tausend da und hier
stellen dich O Zier/
meinen armen Augen für.
Wenn
D. S. erſtes.
Doch gleichwol wil ich hoffen/
vielleicht koͤmt noch der Tag/
bey dem ich angetroffen/
was dieſer nicht vermag.
Vielleicht faͤlt auff den duͤrren Sonnenſchein
ein Honigſuͤſſer Thau und Regen ein.
XV.
An die unbarmhertzige Chloris.
CHloris meine Wonne/
meiner Augen Sonne/
meines Hertzens Luſt/
iſt dir nicht bewuſt/
was vor Angſt und Pein
ich von wegen dein
ſtuͤndlich muß gewaͤrtig ſeyn?
Soll ich den verderben
und in Liebe ſterben?
Soll mich meine Noth
bringen in den Todt?
Ach! ſo laß mir zu/
das die letzte Ruh
ich auff deinen Bruͤſten thu.
Was in meinem Hertzen
lebet/ das ſind Schmertzen
ſtets mit Angſt umringt/
die die Seufftzer zwingt.
Tauſend da und hier
ſtellen dich O Zier/
meinen armen Augen fuͤr.
Wenn
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[24/0044] D. S. erſtes. Doch gleichwol wil ich hoffen/ vielleicht koͤmt noch der Tag/ bey dem ich angetroffen/ was dieſer nicht vermag. Vielleicht faͤlt auff den duͤrren Sonnenſchein ein Honigſuͤſſer Thau und Regen ein. XV. An die unbarmhertzige Chloris. CHloris meine Wonne/ meiner Augen Sonne/ meines Hertzens Luſt/ iſt dir nicht bewuſt/ was vor Angſt und Pein ich von wegen dein ſtuͤndlich muß gewaͤrtig ſeyn? Soll ich den verderben und in Liebe ſterben? Soll mich meine Noth bringen in den Todt? Ach! ſo laß mir zu/ das die letzte Ruh ich auff deinen Bruͤſten thu. Was in meinem Hertzen lebet/ das ſind Schmertzen ſtets mit Angſt umringt/ die die Seufftzer zwingt. Tauſend da und hier ſtellen dich O Zier/ meinen armen Augen fuͤr. Wenn

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/44>, abgerufen am 29.03.2024.