Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite


§. 4.

Die ganze Herdersche Recension betrift
1. den Titel, 2. die Schreibart, 2. das
Eigentum, 4. die Materie, und 5. die
Form, meiner Universalhistorie. Die An-
merkungen stehen nicht in der Ordnung da,
wie ich sie hier klassificire: ich wage sie auch
nicht aus einander zu reisen, weil ein Ge-
danke oft Licht oder Schwärze, Nachdruck
oder Mattigkeit, von seinem nächsten Ge-
fährten oder seiner Stellung erhält.

Hr. H. selbst hat beliebt, seine Recen-
sion nach den 3 Wörtgen des Titels meines
Buchs: Vorstellung - seiner - Universalhi-
storie
--, in 3 Teile zu teilen. Was Hr.
H. in den beiden ersten Teilen S. 473-477
sagt, ist blos gewitzelt und gelästert. Er
tadelt, und beweist seinen Tadel nicht, und
nennt die Stellen nicht einmal, auf die sein
Tadel geht; sondern schwätzt Gemeinörter her,
und setzt sein Fetwa hin wie ein Mufti, und
hüpft dann weg wie ein Kleinmeister:
wie läßt sich da antworten! Nur im drit-
ten Teile steht er manchmal, führt Bei-
spiele an, und wagt sich ins Detail. Hier
läßt sich also mit ihm vor dem Publico ein
Wort der Untersuchung sprechen. Und

hüpft
P 4


§. 4.

Die ganze Herderſche Recenſion betrift
1. den Titel, 2. die Schreibart, 2. das
Eigentum, 4. die Materie, und 5. die
Form, meiner Univerſalhiſtorie. Die An-
merkungen ſtehen nicht in der Ordnung da,
wie ich ſie hier klaſſificire: ich wage ſie auch
nicht aus einander zu reiſen, weil ein Ge-
danke oft Licht oder Schwaͤrze, Nachdruck
oder Mattigkeit, von ſeinem naͤchſten Ge-
faͤhrten oder ſeiner Stellung erhaͤlt.

Hr. H. ſelbſt hat beliebt, ſeine Recen-
ſion nach den 3 Woͤrtgen des Titels meines
Buchs: Vorſtellung – ſeiner – Univerſalhi-
ſtorie
—, in 3 Teile zu teilen. Was Hr.
H. in den beiden erſten Teilen S. 473-477
ſagt, iſt blos gewitzelt und gelaͤſtert. Er
tadelt, und beweiſt ſeinen Tadel nicht, und
nennt die Stellen nicht einmal, auf die ſein
Tadel geht; ſondern ſchwaͤtzt Gemeinoͤrter her,
und ſetzt ſein Fetwa hin wie ein Mufti, und
huͤpft dann weg wie ein Kleinmeiſter:
wie laͤßt ſich da antworten! Nur im drit-
ten Teile ſteht er manchmal, fuͤhrt Bei-
ſpiele an, und wagt ſich ins Detail. Hier
laͤßt ſich alſo mit ihm vor dem Publico ein
Wort der Unterſuchung ſprechen. Und

huͤpft
P 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0027" n="231[7]"/>
        <fw place="top" type="header">
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </fw>
        <div n="2">
          <head>§. 4.</head><lb/>
          <p>Die ganze Herder&#x017F;che Recen&#x017F;ion betrift<lb/>
1. den <hi rendition="#fr">Titel,</hi> 2. die <hi rendition="#fr">Schreibart,</hi> 2. das<lb/><hi rendition="#fr">Eigentum,</hi> 4. die <hi rendition="#fr">Materie,</hi> und 5. die<lb/><hi rendition="#fr">Form,</hi> meiner Univer&#x017F;alhi&#x017F;torie. Die An-<lb/>
merkungen &#x017F;tehen nicht in der Ordnung da,<lb/>
wie ich &#x017F;ie hier kla&#x017F;&#x017F;ificire: ich wage &#x017F;ie auch<lb/>
nicht aus einander zu rei&#x017F;en, weil ein Ge-<lb/>
danke oft Licht oder Schwa&#x0364;rze, Nachdruck<lb/>
oder Mattigkeit, von &#x017F;einem na&#x0364;ch&#x017F;ten Ge-<lb/>
fa&#x0364;hrten oder &#x017F;einer Stellung erha&#x0364;lt.</p><lb/>
          <p>Hr. H. &#x017F;elb&#x017F;t hat beliebt, &#x017F;eine Recen-<lb/>
&#x017F;ion nach den 3 Wo&#x0364;rtgen des Titels meines<lb/>
Buchs: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vor&#x017F;tellung &#x2013; &#x017F;einer &#x2013; Univer&#x017F;alhi-<lb/>
&#x017F;torie</hi></hi> &#x2014;, in 3 Teile zu teilen. Was Hr.<lb/>
H. in den beiden er&#x017F;ten Teilen S. 473-477<lb/>
&#x017F;agt, i&#x017F;t blos gewitzelt und gela&#x0364;&#x017F;tert. Er<lb/>
tadelt, und bewei&#x017F;t &#x017F;einen Tadel nicht, und<lb/>
nennt die Stellen nicht einmal, auf die &#x017F;ein<lb/>
Tadel geht; &#x017F;ondern &#x017F;chwa&#x0364;tzt Gemeino&#x0364;rter her,<lb/>
und &#x017F;etzt &#x017F;ein Fetwa hin wie ein Mufti, und<lb/><hi rendition="#fr">hu&#x0364;pft</hi> dann <hi rendition="#fr">weg</hi> wie ein Kleinmei&#x017F;ter:<lb/>
wie la&#x0364;ßt &#x017F;ich da antworten! Nur im drit-<lb/>
ten Teile <hi rendition="#fr">&#x017F;teht er</hi> manchmal, fu&#x0364;hrt Bei-<lb/>
&#x017F;piele an, und wagt &#x017F;ich ins Detail. Hier<lb/>
la&#x0364;ßt &#x017F;ich al&#x017F;o mit ihm vor dem Publico ein<lb/>
Wort der Unter&#x017F;uchung &#x017F;prechen. Und<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">P 4</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">hu&#x0364;pft</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[231[7]/0027] §. 4. Die ganze Herderſche Recenſion betrift 1. den Titel, 2. die Schreibart, 2. das Eigentum, 4. die Materie, und 5. die Form, meiner Univerſalhiſtorie. Die An- merkungen ſtehen nicht in der Ordnung da, wie ich ſie hier klaſſificire: ich wage ſie auch nicht aus einander zu reiſen, weil ein Ge- danke oft Licht oder Schwaͤrze, Nachdruck oder Mattigkeit, von ſeinem naͤchſten Ge- faͤhrten oder ſeiner Stellung erhaͤlt. Hr. H. ſelbſt hat beliebt, ſeine Recen- ſion nach den 3 Woͤrtgen des Titels meines Buchs: Vorſtellung – ſeiner – Univerſalhi- ſtorie —, in 3 Teile zu teilen. Was Hr. H. in den beiden erſten Teilen S. 473-477 ſagt, iſt blos gewitzelt und gelaͤſtert. Er tadelt, und beweiſt ſeinen Tadel nicht, und nennt die Stellen nicht einmal, auf die ſein Tadel geht; ſondern ſchwaͤtzt Gemeinoͤrter her, und ſetzt ſein Fetwa hin wie ein Mufti, und huͤpft dann weg wie ein Kleinmeiſter: wie laͤßt ſich da antworten! Nur im drit- ten Teile ſteht er manchmal, fuͤhrt Bei- ſpiele an, und wagt ſich ins Detail. Hier laͤßt ſich alſo mit ihm vor dem Publico ein Wort der Unterſuchung ſprechen. Und huͤpft P 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/27
Zitationshilfe: Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773, S. 231[7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/27>, abgerufen am 19.03.2024.