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Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705.

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Vorrede.
mir nur die Liebe thun/ und gegen-
wärtiges geringe Werckgen zu ihrer
Besserung mit Bedacht lesen wol-
len; wer weiß/ ob nicht etliche darun-
ter/ welche nicht gar in der Zauberey
ersoffen sind/ sich dadurch eines bes-
sern besinnen.

Ubrigens gelanget an einen ieg-
lichen Christlichen Leser mein dienst-
lich Bitten/ daß er gegenwärtige ge-
ringe Arbeit unpassioniret ansehen/
und das beste davon urtheilen wolle/
sintemahl ich wohl weiß/ daß nichts
ohne Mangel in der Welt gefunden
werden mag/ welches nicht seine ge-
wisse Censur leiden müsse und könne.
Und weil ich gleichsam nur mit die-
sem Werckgen eine Arbeit aus dem
gröbsten gebracht habe/ so werde mir
es nicht mißfallen lassen/ wenn sich
künfftig klügere Leute bemühen/ und
solches so zu reden aus dem Groben
ins Klare bringen wollen. Unterdes-

sen

Vorrede.
mir nur die Liebe thun/ und gegen-
waͤrtiges geringe Werckgen zu ihrer
Beſſerung mit Bedacht leſen wol-
len; wer weiß/ ob nicht etliche darun-
ter/ welche nicht gar in der Zauberey
erſoffen ſind/ ſich dadurch eines beſ-
ſern beſinnen.

Ubrigens gelanget an einen ieg-
lichen Chriſtlichen Leſer mein dienſt-
lich Bitten/ daß er gegenwaͤrtige ge-
ringe Arbeit unpasſioniret anſehen/
und das beſte davon urtheilen wolle/
ſintemahl ich wohl weiß/ daß nichts
ohne Mangel in der Welt gefunden
werden mag/ welches nicht ſeine ge-
wiſſe Cenſur leiden muͤſſe und koͤnne.
Und weil ich gleichſam nur mit die-
ſem Werckgen eine Arbeit aus dem
groͤbſten gebracht habe/ ſo werde mir
es nicht mißfallen laſſen/ wenn ſich
kuͤnfftig kluͤgere Leute bemuͤhen/ und
ſolches ſo zu reden aus dem Groben
ins Klare bringen wollen. Unterdeſ-

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[0018] Vorrede. mir nur die Liebe thun/ und gegen- waͤrtiges geringe Werckgen zu ihrer Beſſerung mit Bedacht leſen wol- len; wer weiß/ ob nicht etliche darun- ter/ welche nicht gar in der Zauberey erſoffen ſind/ ſich dadurch eines beſ- ſern beſinnen. Ubrigens gelanget an einen ieg- lichen Chriſtlichen Leſer mein dienſt- lich Bitten/ daß er gegenwaͤrtige ge- ringe Arbeit unpasſioniret anſehen/ und das beſte davon urtheilen wolle/ ſintemahl ich wohl weiß/ daß nichts ohne Mangel in der Welt gefunden werden mag/ welches nicht ſeine ge- wiſſe Cenſur leiden muͤſſe und koͤnne. Und weil ich gleichſam nur mit die- ſem Werckgen eine Arbeit aus dem groͤbſten gebracht habe/ ſo werde mir es nicht mißfallen laſſen/ wenn ſich kuͤnfftig kluͤgere Leute bemuͤhen/ und ſolches ſo zu reden aus dem Groben ins Klare bringen wollen. Unterdeſ- ſen

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Zitationshilfe: Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidt_rockenphilosophia01_1705/18>, abgerufen am 19.03.2024.