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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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4. Die sächsische Handwerkerstatistik von 1830--61,
die Gewerbefreiheit von 1862--66.

Die ältern gewerblichen Zustände, zahlreiches Handwerk, große
Hausindustrie 1846. Die Gesetzgebung. Beginn der Krisis
schon zwischen 1836 und 49; Vergleichung der Meisterzahlen
dieser Jahre; Zunahme der Hausindustrie, Abnahme der übri-
gen Meister. Vergleichung der Handwerker in den 30 größ-
ten Städten des Landes 1830 und 1856. Die Beschäfti-
gungsstatistik 1849 und 61, Wachsthum aller übrigen Kate-
gorien von Personen, Rückgang der Handwerker. Die Hand-
werkerlisten 1849 und 61 und die wichtigern einzelnen Hand-
werke. Die Gewerbefreiheit im Handelskammerbezirk Dresden
1862--65, im Handelskammerbezirk Leipzig 1862--66.


Das Königreich Sachsen ist das dichtbevölkertste
Land des Zollvereins; schon im Jahre 1834 lebten 5868,
18587805 Menschen auf der Quadratmeile. Handel
und Gewerbe, seit alter Zeit dort heimisch, sind die
wesentlichen Faktoren dieser Bevölkerungsentwickelung. Der
Boden ist theilweise karg; im Erzgebirge bietet er selbst
dem hartnäckigsten Fleiße große Schwierigkeiten. Der
Besitz aber ist meist ziemlich getheilt. Große und klei-
nere Städte bilden überall gewerbliche Mittelpunkte.
Die vielfach verbreitete Hausindustrie der Weberei, der

4. Die ſächſiſche Handwerkerſtatiſtik von 1830—61,
die Gewerbefreiheit von 1862—66.

Die ältern gewerblichen Zuſtände, zahlreiches Handwerk, große
Hausinduſtrie 1846. Die Geſetzgebung. Beginn der Kriſis
ſchon zwiſchen 1836 und 49; Vergleichung der Meiſterzahlen
dieſer Jahre; Zunahme der Hausinduſtrie, Abnahme der übri-
gen Meiſter. Vergleichung der Handwerker in den 30 größ-
ten Städten des Landes 1830 und 1856. Die Beſchäfti-
gungsſtatiſtik 1849 und 61, Wachsthum aller übrigen Kate-
gorien von Perſonen, Rückgang der Handwerker. Die Hand-
werkerliſten 1849 und 61 und die wichtigern einzelnen Hand-
werke. Die Gewerbefreiheit im Handelskammerbezirk Dresden
1862—65, im Handelskammerbezirk Leipzig 1862—66.


Das Königreich Sachſen iſt das dichtbevölkertſte
Land des Zollvereins; ſchon im Jahre 1834 lebten 5868,
18587805 Menſchen auf der Quadratmeile. Handel
und Gewerbe, ſeit alter Zeit dort heimiſch, ſind die
weſentlichen Faktoren dieſer Bevölkerungsentwickelung. Der
Boden iſt theilweiſe karg; im Erzgebirge bietet er ſelbſt
dem hartnäckigſten Fleiße große Schwierigkeiten. Der
Beſitz aber iſt meiſt ziemlich getheilt. Große und klei-
nere Städte bilden überall gewerbliche Mittelpunkte.
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[[138]/0160] 4. Die ſächſiſche Handwerkerſtatiſtik von 1830—61, die Gewerbefreiheit von 1862—66. Die ältern gewerblichen Zuſtände, zahlreiches Handwerk, große Hausinduſtrie 1846. Die Geſetzgebung. Beginn der Kriſis ſchon zwiſchen 1836 und 49; Vergleichung der Meiſterzahlen dieſer Jahre; Zunahme der Hausinduſtrie, Abnahme der übri- gen Meiſter. Vergleichung der Handwerker in den 30 größ- ten Städten des Landes 1830 und 1856. Die Beſchäfti- gungsſtatiſtik 1849 und 61, Wachsthum aller übrigen Kate- gorien von Perſonen, Rückgang der Handwerker. Die Hand- werkerliſten 1849 und 61 und die wichtigern einzelnen Hand- werke. Die Gewerbefreiheit im Handelskammerbezirk Dresden 1862—65, im Handelskammerbezirk Leipzig 1862—66. Das Königreich Sachſen iſt das dichtbevölkertſte Land des Zollvereins; ſchon im Jahre 1834 lebten 5868, 18587805 Menſchen auf der Quadratmeile. Handel und Gewerbe, ſeit alter Zeit dort heimiſch, ſind die weſentlichen Faktoren dieſer Bevölkerungsentwickelung. Der Boden iſt theilweiſe karg; im Erzgebirge bietet er ſelbſt dem hartnäckigſten Fleiße große Schwierigkeiten. Der Beſitz aber iſt meiſt ziemlich getheilt. Große und klei- nere Städte bilden überall gewerbliche Mittelpunkte. Die vielfach verbreitete Hausinduſtrie der Weberei, der

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. [138]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/160>, abgerufen am 23.04.2024.