Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

Bild:
<< vorherige Seite
Floretto und Amandus erscheinen.
Der eine Landsmann zu ihnen:
Warumb wir zu euch geschickt haben/ ist diß
die Vrsach/ weil wir vernommen daß ihr gesinnet
seyd/ auch selbsten bey den Herren Landsleuten
angehalten/ daß ihr kommende Woche euren Ab-
solvir
-Schmauß geben wolt. Fragen euch dem-
nach ob ihr dessen mit einander schlüssig wor-
den.
Floretto.
Wir haben bey den Herren Landsleuten ver-
schiene Wochen drüm angehalten und Ersu-
chung gethan/ und bitten hierbey nochmals/ ob
uns die Herren Landsleute gewöhnlicher massen
die Absolution wolten wiederfahren lassen/ uns
nach unserm ausgestandenen Statu für ehrliche
Pursche zu erklären; Bitten demnach die Her-
ren Landsleute wollen sich ferner noch treulich/
wie sie bißher gethan/ unser annehmen/ können
wir es wieder die Herren Landsleute wiederumb
verschulden/ werden wir es nicht ermangeln las-
sen.
Senior.
Wir wollen es nicht nur gerne thun/ son-
dern seind es auch schuldig. Jhr wisset aber den
Gebrauch und altes Herkommen/ daß solches in
Anwesenheit anderer ehrlichen Pursche/ so darzu
invitiret und gebeten werden/ zu geschehen pfle-
get/ auch dieselben Ehrentwegen mit einer Ga-
stung etwan tractirt werden müssen. Weil es
denn
H iiij
Floretto und Amandus erſcheinen.
Der eine Landsmañ zu ihnen:
Warumb wir zu euch geſchickt haben/ iſt diß
die Vrſach/ weil wir vernommen daß ihr geſinnet
ſeyd/ auch ſelbſten bey den Herren Landsleuten
angehalten/ daß ihr kommende Woche euren Ab-
ſolvir
-Schmauß geben wolt. Fragen euch dem-
nach ob ihr deſſen mit einander ſchluͤſſig wor-
den.
Floretto.
Wir haben bey den Herren Landsleuten ver-
ſchiene Wochen druͤm angehalten und Erſu-
chung gethan/ und bitten hierbey nochmals/ ob
uns die Herren Landsleute gewoͤhnlicher maſſen
die Abſolution wolten wiederfahren laſſen/ uns
nach unſerm ausgeſtandenen Statu fuͤr ehrliche
Purſche zu erklaͤren; Bitten demnach die Her-
ren Landsleute wollen ſich ferner noch treulich/
wie ſie bißher gethan/ unſer annehmen/ koͤnnen
wir es wieder die Herren Landsleute wiederumb
verſchulden/ werden wir es nicht ermangeln laſ-
ſen.
Senior.
Wir wollen es nicht nur gerne thun/ ſon-
dern ſeind es auch ſchuldig. Jhr wiſſet aber den
Gebrauch und altes Herkommen/ daß ſolches in
Anweſenheit anderer ehrlichen Purſche/ ſo darzu
invitiret und gebeten werden/ zu geſchehen pfle-
get/ auch dieſelben Ehrentwegen mit einer Ga-
ſtung etwan tractirt werden muͤſſen. Weil es
denn
H iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0121"/>
          <stage><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Floretto</hi></hi> und <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Amandus</hi></hi> er&#x017F;cheinen.</stage><lb/>
          <sp who="#LAN">
            <speaker>Der eine Landsman&#x0303;</speaker>
            <stage>zu ihnen:</stage><lb/>
            <p>Warumb wir zu euch ge&#x017F;chickt haben/ i&#x017F;t diß<lb/>
die Vr&#x017F;ach/ weil wir vernommen daß ihr ge&#x017F;innet<lb/>
&#x017F;eyd/ auch &#x017F;elb&#x017F;ten bey den Herren Landsleuten<lb/>
angehalten/ daß ihr kommende Woche euren <hi rendition="#aq">Ab-<lb/>
&#x017F;olvir</hi>-Schmauß geben wolt. Fragen euch dem-<lb/>
nach ob ihr de&#x017F;&#x017F;en mit einander &#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig wor-<lb/>
den.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FLO">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Floretto.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Wir haben bey den Herren Landsleuten ver-<lb/>
&#x017F;chiene Wochen dru&#x0364;m angehalten und Er&#x017F;u-<lb/>
chung gethan/ und bitten hierbey nochmals/ ob<lb/>
uns die Herren Landsleute gewo&#x0364;hnlicher ma&#x017F;&#x017F;en<lb/>
die <hi rendition="#aq">Ab&#x017F;olution</hi> wolten wiederfahren la&#x017F;&#x017F;en/ uns<lb/>
nach un&#x017F;erm ausge&#x017F;tandenen <hi rendition="#aq">Statu</hi> fu&#x0364;r ehrliche<lb/>
Pur&#x017F;che zu erkla&#x0364;ren; Bitten demnach die Her-<lb/>
ren Landsleute wollen &#x017F;ich ferner noch treulich/<lb/>
wie &#x017F;ie bißher gethan/ un&#x017F;er annehmen/ ko&#x0364;nnen<lb/>
wir es wieder die Herren Landsleute wiederumb<lb/>
ver&#x017F;chulden/ werden wir es nicht ermangeln la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en.</p>
          </sp>
          <sp who="#SEN">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Senior.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Wir wollen es nicht nur gerne thun/ &#x017F;on-<lb/>
dern &#x017F;eind es auch &#x017F;chuldig. Jhr wi&#x017F;&#x017F;et aber den<lb/>
Gebrauch und altes Herkommen/ daß &#x017F;olches in<lb/>
Anwe&#x017F;enheit anderer ehrlichen Pur&#x017F;che/ &#x017F;o darzu<lb/><hi rendition="#aq">invitiret</hi> und gebeten werden/ zu ge&#x017F;chehen pfle-<lb/>
get/ auch die&#x017F;elben Ehrentwegen mit einer Ga-<lb/>
&#x017F;tung etwan tractirt werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Weil es<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">denn</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0121] Floretto und Amandus erſcheinen. Der eine Landsmañ zu ihnen: Warumb wir zu euch geſchickt haben/ iſt diß die Vrſach/ weil wir vernommen daß ihr geſinnet ſeyd/ auch ſelbſten bey den Herren Landsleuten angehalten/ daß ihr kommende Woche euren Ab- ſolvir-Schmauß geben wolt. Fragen euch dem- nach ob ihr deſſen mit einander ſchluͤſſig wor- den. Floretto. Wir haben bey den Herren Landsleuten ver- ſchiene Wochen druͤm angehalten und Erſu- chung gethan/ und bitten hierbey nochmals/ ob uns die Herren Landsleute gewoͤhnlicher maſſen die Abſolution wolten wiederfahren laſſen/ uns nach unſerm ausgeſtandenen Statu fuͤr ehrliche Purſche zu erklaͤren; Bitten demnach die Her- ren Landsleute wollen ſich ferner noch treulich/ wie ſie bißher gethan/ unſer annehmen/ koͤnnen wir es wieder die Herren Landsleute wiederumb verſchulden/ werden wir es nicht ermangeln laſ- ſen. Senior. Wir wollen es nicht nur gerne thun/ ſon- dern ſeind es auch ſchuldig. Jhr wiſſet aber den Gebrauch und altes Herkommen/ daß ſolches in Anweſenheit anderer ehrlichen Purſche/ ſo darzu invitiret und gebeten werden/ zu geſchehen pfle- get/ auch dieſelben Ehrentwegen mit einer Ga- ſtung etwan tractirt werden muͤſſen. Weil es denn H iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Ausgabe von 1658 stellt einen unveränderten N… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/121
Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/121>, abgerufen am 29.03.2024.