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Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

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Der Ersten Handlung
Dritter Auffzug.
Floretto, Amandus, die beyden Söhne. Petralto,
der Alte von Adel/ Gerson der reiche Kauffmann.
Floretto und Amandus treten ein/
Amandus.
Vnd ihr Floretto, bleibet nur auch so fest und
beständig auff dieser Meynung als ich/ wir wollen
es des Hoffmeisters wegen/ noch wohl bey unsern
Eltern erhalten.
Floretto.
Jch wil wohl solches thun/ Amandus. Aber
dieses befürchte ich nur/ mein Vater werde seinen
Willen nicht gerne darein geben wollen. Denn wie
sehr ich mich über ihren Anerbiethen erfreuet/ so
sehr hat mich hinwiederumb der blosse Name des
Hoffmeisters erschrecket. Wie müssen sie doch
so geschwinde auff die Gedancken/ uns fortzuschi-
cken/ gerathen seyn?
Amandus.
Jch weis es nicht/ Floretto, sähe es auch
recht gerne: Aber des Hoffmeisters wegen/ wer-
de ich nimmermehr einwilligen können; Was solte
diß für eine Freyheit seyn/ wenn wir uns auffs
neue Vbel-Auffseher über den Hals setzen liessen/
wir würden gebundener/ als noch in Schulen le-
ben müssen. Jch weis es wohl/ wie es bey solchen
Sachen
Der Erſten Handlung
Dritter Auffzug.
Floretto, Amandus, die beyden Soͤhne. Petralto,
der Alte von Adel/ Gerſon der reiche Kauffmann.
Floretto und Amandus treten ein/
Amandus.
Vnd ihr Floretto, bleibet nur auch ſo feſt und
beſtaͤndig auff dieſer Meynung als ich/ wir wollen
es des Hoffmeiſters wegen/ noch wohl bey unſern
Eltern erhalten.
Floretto.
Jch wil wohl ſolches thun/ Amandus. Aber
dieſes befuͤrchte ich nur/ mein Vater werde ſeinen
Willen nicht gerne darein geben wollen. Denn wie
ſehr ich mich uͤber ihren Anerbiethen erfreuet/ ſo
ſehr hat mich hinwiederumb der bloſſe Name des
Hoffmeiſters erſchrecket. Wie muͤſſen ſie doch
ſo geſchwinde auff die Gedancken/ uns fortzuſchi-
cken/ gerathen ſeyn?
Amandus.
Jch weis es nicht/ Floretto, ſaͤhe es auch
recht gerne: Aber des Hoffmeiſters wegen/ wer-
de ich nimmermehr einwilligen koͤnnen; Was ſolte
diß fuͤr eine Freyheit ſeyn/ wenn wir uns auffs
neue Vbel-Auffſeher uͤber den Hals ſetzen lieſſen/
wir wuͤrden gebundener/ als noch in Schulen le-
ben muͤſſen. Jch weis es wohl/ wie es bey ſolchen
Sachen
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[0024] Der Erſten Handlung Dritter Auffzug. Floretto, Amandus, die beyden Soͤhne. Petralto, der Alte von Adel/ Gerſon der reiche Kauffmann. Floretto und Amandus treten ein/ Amandus. Vnd ihr Floretto, bleibet nur auch ſo feſt und beſtaͤndig auff dieſer Meynung als ich/ wir wollen es des Hoffmeiſters wegen/ noch wohl bey unſern Eltern erhalten. Floretto. Jch wil wohl ſolches thun/ Amandus. Aber dieſes befuͤrchte ich nur/ mein Vater werde ſeinen Willen nicht gerne darein geben wollen. Denn wie ſehr ich mich uͤber ihren Anerbiethen erfreuet/ ſo ſehr hat mich hinwiederumb der bloſſe Name des Hoffmeiſters erſchrecket. Wie muͤſſen ſie doch ſo geſchwinde auff die Gedancken/ uns fortzuſchi- cken/ gerathen ſeyn? Amandus. Jch weis es nicht/ Floretto, ſaͤhe es auch recht gerne: Aber des Hoffmeiſters wegen/ wer- de ich nimmermehr einwilligen koͤnnen; Was ſolte diß fuͤr eine Freyheit ſeyn/ wenn wir uns auffs neue Vbel-Auffſeher uͤber den Hals ſetzen lieſſen/ wir wuͤrden gebundener/ als noch in Schulen le- ben muͤſſen. Jch weis es wohl/ wie es bey ſolchen Sachen

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Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/24>, abgerufen am 25.04.2024.