Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

Bild:
<< vorherige Seite
Bo Ca
Wie eine geweissete Wand von seinem Körper zu-
rück wirft. Nimr. 553 S.

So kann ich dann von einem geduldigen Hahnreye
sagen: es ist ein hornichter Mann. Stralen
reisen
zu lassen, ist auch keine zu verachtende
Schönheit. Wo nun dem Monden einmal die
Lust zu reisen ankömmt? Jch dächte, wir legten
eine Landkutsche nach dem Monden an, damit
es den Stralen nicht so schwer fiele. Wir sind
überzeugt, daß der schweizerische Scalder aus
den Trinkhörnern getrunken, die von dem Mo-
ste,
oder Methe gefüllet waren, der im Odin
bis an den äussersten Schlund mit einem Rie-
men gepreßt ward; wo dieser Meth zwischen
zween Bergen in prasselndem Geräusche um-
herschoß. S. ein Geschaffenes zum Ge-
brauche der rubensischen Delphinen.

C.

Dieser ausländische Buchstab ist in den Behältnissen
der Setzer nicht mehr so selten, als sonst. Die
unsterblichen Dichter suchen noch mehr Buchsta-
ben, unser Alphabet zu vermehren: o! der wei-
sen Buchstäbler!

Canal.

Peter, der Große, grub einen Canal,
das schwarze Meer und die Ostsee zusammen-
zuhängen. Ludwig, der 14te, das Mittel-
ländische Meer
und Gascognische zusam-
menzuhängen. Corbulo, Churfürst Fr. Wil-
helm
und andere große Herren mehr gruben auch
Canäle. Niemand aber grub in unserm Flei-

sche
Bo Ca
Wie eine geweiſſete Wand von ſeinem Koͤrper zu-
ruͤck wirft. Nimr. 553 S.

So kann ich dann von einem geduldigen Hahnreye
ſagen: es iſt ein hornichter Mann. Stralen
reiſen
zu laſſen, iſt auch keine zu verachtende
Schoͤnheit. Wo nun dem Monden einmal die
Luſt zu reiſen ankoͤmmt? Jch daͤchte, wir legten
eine Landkutſche nach dem Monden an, damit
es den Stralen nicht ſo ſchwer fiele. Wir ſind
uͤberzeugt, daß der ſchweizeriſche Scalder aus
den Trinkhoͤrnern getrunken, die von dem Mo-
ſte,
oder Methe gefuͤllet waren, der im Odin
bis an den aͤuſſerſten Schlund mit einem Rie-
men gepreßt ward; wo dieſer Meth zwiſchen
zween Bergen in praſſelndem Geraͤuſche um-
herſchoß. S. ein Geſchaffenes zum Ge-
brauche der rubenſiſchen Delphinen.

C.

Dieſer auslaͤndiſche Buchſtab iſt in den Behaͤltniſſen
der Setzer nicht mehr ſo ſelten, als ſonſt. Die
unſterblichen Dichter ſuchen noch mehr Buchſta-
ben, unſer Alphabet zu vermehren: o! der wei-
ſen Buchſtaͤbler!

Canal.

Peter, der Große, grub einen Canal,
das ſchwarze Meer und die Oſtſee zuſammen-
zuhaͤngen. Ludwig, der 14te, das Mittel-
laͤndiſche Meer
und Gaſcogniſche zuſam-
menzuhaͤngen. Corbulo, Churfuͤrſt Fr. Wil-
helm
und andere große Herren mehr gruben auch
Canaͤle. Niemand aber grub in unſerm Flei-

ſche
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <cit>
              <quote><pb facs="#f0110" n="84"/><fw place="top" type="header">Bo Ca</fw><lb/>
Wie eine gewei&#x017F;&#x017F;ete Wand von &#x017F;einem Ko&#x0364;rper zu-<lb/><hi rendition="#et">ru&#x0364;ck wirft. <hi rendition="#fr">Nimr. 553 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>So kann ich dann von einem geduldigen Hahnreye<lb/>
&#x017F;agen: es i&#x017F;t ein <hi rendition="#fr">hornichter Mann. Stralen<lb/>
rei&#x017F;en</hi> zu la&#x017F;&#x017F;en, i&#x017F;t auch keine zu verachtende<lb/>
Scho&#x0364;nheit. Wo nun dem Monden einmal die<lb/>
Lu&#x017F;t zu <hi rendition="#fr">rei&#x017F;en</hi> anko&#x0364;mmt? Jch da&#x0364;chte, wir legten<lb/>
eine <hi rendition="#fr">Landkut&#x017F;che</hi> nach dem Monden an, damit<lb/>
es den <hi rendition="#fr">Stralen</hi> nicht &#x017F;o &#x017F;chwer fiele. Wir &#x017F;ind<lb/>
u&#x0364;berzeugt, daß der <hi rendition="#fr">&#x017F;chweizeri&#x017F;che Scalder</hi> aus<lb/>
den <hi rendition="#fr">Trinkho&#x0364;rnern</hi> getrunken, die von dem <hi rendition="#fr">Mo-<lb/>
&#x017F;te,</hi> oder <hi rendition="#fr">Methe</hi> gefu&#x0364;llet waren, der im <hi rendition="#fr">Odin</hi><lb/>
bis an den <hi rendition="#fr">a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Schlund mit einem Rie-<lb/>
men gepreßt ward; wo die&#x017F;er Meth zwi&#x017F;chen<lb/>
zween Bergen in pra&#x017F;&#x017F;elndem Gera&#x0364;u&#x017F;che um-<lb/>
her&#x017F;choß. S. ein Ge&#x017F;chaffenes zum Ge-<lb/>
brauche der ruben&#x017F;i&#x017F;chen Delphinen.</hi></p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">C.</hi> </head><lb/>
          <p>Die&#x017F;er ausla&#x0364;ndi&#x017F;che Buch&#x017F;tab i&#x017F;t in den Beha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;en<lb/>
der Setzer nicht mehr &#x017F;o &#x017F;elten, als &#x017F;on&#x017F;t. Die<lb/><hi rendition="#fr">un&#x017F;terblichen</hi> Dichter &#x017F;uchen noch mehr Buch&#x017F;ta-<lb/>
ben, un&#x017F;er Alphabet zu vermehren: o! der wei-<lb/>
&#x017F;en <hi rendition="#fr">Buch&#x017F;ta&#x0364;bler!</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head>Canal.</head>
            <p><hi rendition="#fr">Peter,</hi> der <hi rendition="#fr">Große,</hi> grub einen <hi rendition="#fr">Canal,</hi><lb/>
das <hi rendition="#fr">&#x017F;chwarze Meer</hi> und die <hi rendition="#fr">O&#x017F;t&#x017F;ee</hi> zu&#x017F;ammen-<lb/>
zuha&#x0364;ngen. <hi rendition="#fr">Ludwig,</hi> der 14te, das <hi rendition="#fr">Mittel-<lb/>
la&#x0364;ndi&#x017F;che Meer</hi> und <hi rendition="#fr">Ga&#x017F;cogni&#x017F;che</hi> zu&#x017F;am-<lb/>
menzuha&#x0364;ngen. <hi rendition="#fr">Corbulo,</hi> Churfu&#x0364;r&#x017F;t <hi rendition="#fr">Fr. Wil-<lb/>
helm</hi> und andere große Herren mehr gruben auch<lb/><hi rendition="#fr">Cana&#x0364;le.</hi> Niemand aber grub in un&#x017F;erm <hi rendition="#fr">Flei-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">&#x017F;che</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[84/0110] Bo Ca Wie eine geweiſſete Wand von ſeinem Koͤrper zu- ruͤck wirft. Nimr. 553 S. So kann ich dann von einem geduldigen Hahnreye ſagen: es iſt ein hornichter Mann. Stralen reiſen zu laſſen, iſt auch keine zu verachtende Schoͤnheit. Wo nun dem Monden einmal die Luſt zu reiſen ankoͤmmt? Jch daͤchte, wir legten eine Landkutſche nach dem Monden an, damit es den Stralen nicht ſo ſchwer fiele. Wir ſind uͤberzeugt, daß der ſchweizeriſche Scalder aus den Trinkhoͤrnern getrunken, die von dem Mo- ſte, oder Methe gefuͤllet waren, der im Odin bis an den aͤuſſerſten Schlund mit einem Rie- men gepreßt ward; wo dieſer Meth zwiſchen zween Bergen in praſſelndem Geraͤuſche um- herſchoß. S. ein Geſchaffenes zum Ge- brauche der rubenſiſchen Delphinen. C. Dieſer auslaͤndiſche Buchſtab iſt in den Behaͤltniſſen der Setzer nicht mehr ſo ſelten, als ſonſt. Die unſterblichen Dichter ſuchen noch mehr Buchſta- ben, unſer Alphabet zu vermehren: o! der wei- ſen Buchſtaͤbler! Canal. Peter, der Große, grub einen Canal, das ſchwarze Meer und die Oſtſee zuſammen- zuhaͤngen. Ludwig, der 14te, das Mittel- laͤndiſche Meer und Gaſcogniſche zuſam- menzuhaͤngen. Corbulo, Churfuͤrſt Fr. Wil- helm und andere große Herren mehr gruben auch Canaͤle. Niemand aber grub in unſerm Flei- ſche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/110
Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/110>, abgerufen am 29.03.2024.