Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

Bild:
<< vorherige Seite
Ge
Siphas jungfräulich Chor war in die Gärten
gegangen,
Als ihr Vater den Meyneid der 50 Schwestern
erzählte,
Daß sie da ihrer Blumen mit ihren gespindel-
Fingern

Pflegten. Noah, 39 S.

Hat Sipha es den Jungfern Töchtern darum
erzählet? Die allerliebsten, die küssenswehrten,
gespindelte Fingerchen! Wie sie nicht werden
um den Blumen gefingert haben! Hierauf
schwatzen die drey Nymphen von dem Einflusse in
dem Ehebette;
und verrathen fast das ganze Ehe-
geheimniß.
Werden wir nicht bald eine weißar-
michte Dame,
oder weißfingerichte und weiß-
daumichte Jungfer
sagen?

Gespräche Geheimnißvolle erheben sich.

Die
verstehet Gott: aber das Gebeth nicht; Meßias
kann es nicht vorn Thron bringen; und Gabriel
muß die Reise über sich nehmen.

Jtzo erhuben sich neue geheimnißvolle Gesprä-
che. St. Kl. Gesicht, 10 S.
Gestade neue.

Die Seeligen sitzen, gleich den
Rohrsperlingen, im Gestade des ätherischen
Stromes,
und dieses Gestade wird nie von ho-
hen Versammlungen leer
seyn; auch die himm-
lischen Harfenisten
lassen sich da hören.

St. Kl. Ges. 12 S.

Gesproße des Himmels ist vieleicht eine Wolke:
Jch bin ein Gesproße des Himmels!
Nimrod, 487 S.

So
M
Ge
Siphas jungfraͤulich Chor war in die Gaͤrten
gegangen,
Als ihr Vater den Meyneid der 50 Schweſtern
erzaͤhlte,
Daß ſie da ihrer Blumen mit ihren geſpindel-
Fingern

Pflegten. Noah, 39 S.

Hat Sipha es den Jungfern Toͤchtern darum
erzaͤhlet? Die allerliebſten, die kuͤſſenswehrten,
geſpindelte Fingerchen! Wie ſie nicht werden
um den Blumen gefingert haben! Hierauf
ſchwatzen die drey Nymphen von dem Einfluſſe in
dem Ehebette;
und verrathen faſt das ganze Ehe-
geheimniß.
Werden wir nicht bald eine weißar-
michte Dame,
oder weißfingerichte und weiß-
daumichte Jungfer
ſagen?

Geſpraͤche Geheimnißvolle erheben ſich.

Die
verſtehet Gott: aber das Gebeth nicht; Meßias
kann es nicht vorn Thron bringen; und Gabriel
muß die Reiſe uͤber ſich nehmen.

Jtzo erhuben ſich neue geheimnißvolle Geſpraͤ-
che. St. Kl. Geſicht, 10 S.
Geſtade neue.

Die Seeligen ſitzen, gleich den
Rohrſperlingen, im Geſtade des aͤtheriſchen
Stromes,
und dieſes Geſtade wird nie von ho-
hen Verſammlungen leer
ſeyn; auch die himm-
liſchen Harfeniſten
laſſen ſich da hoͤren.

St. Kl. Geſ. 12 S.

Geſproße des Himmels iſt vieleicht eine Wolke:
Jch bin ein Geſproße des Himmels!
Nimrod, 487 S.

So
M
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0203" n="177"/>
            <fw place="top" type="header">Ge</fw><lb/>
            <cit>
              <quote><hi rendition="#fr">Siphas jungfra&#x0364;ulich Chor</hi> war in die Ga&#x0364;rten<lb/><hi rendition="#et">gegangen,</hi><lb/>
Als ihr Vater den Meyneid der 50 Schwe&#x017F;tern<lb/><hi rendition="#et">erza&#x0364;hlte,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Daß</hi> &#x017F;ie da ihrer Blumen mit <hi rendition="#fr">ihren ge&#x017F;pindel-<lb/><hi rendition="#et">Fingern</hi></hi><lb/>
Pflegten. <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Noah, 39 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Hat <hi rendition="#fr">Sipha</hi> es den <hi rendition="#fr">Jungfern</hi> To&#x0364;chtern <hi rendition="#fr">darum</hi><lb/>
erza&#x0364;hlet? Die allerlieb&#x017F;ten, die ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;enswehrten,<lb/><hi rendition="#fr">ge&#x017F;pindelte Fingerchen!</hi> Wie &#x017F;ie nicht werden<lb/>
um den Blumen <hi rendition="#fr">gefingert</hi> haben! Hierauf<lb/>
&#x017F;chwatzen die <hi rendition="#fr">drey Nymphen</hi> von dem <hi rendition="#fr">Einflu&#x017F;&#x017F;e in<lb/>
dem Ehebette;</hi> und verrathen fa&#x017F;t das ganze <hi rendition="#fr">Ehe-<lb/>
geheimniß.</hi> Werden wir nicht bald eine <hi rendition="#fr">weißar-<lb/>
michte Dame,</hi> oder <hi rendition="#fr">weißfingerichte</hi> und <hi rendition="#fr">weiß-<lb/>
daumichte Jungfer</hi> &#x017F;agen?</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Ge&#x017F;pra&#x0364;che Geheimnißvolle erheben &#x017F;ich.</head>
            <p>Die<lb/>
ver&#x017F;tehet Gott: aber das <hi rendition="#fr">Gebeth nicht; Meßias</hi><lb/>
kann es nicht vorn Thron bringen; und <hi rendition="#fr">Gabriel</hi><lb/>
muß die Rei&#x017F;e u&#x0364;ber &#x017F;ich nehmen.</p><lb/>
            <cit>
              <quote>Jtzo erhuben &#x017F;ich <hi rendition="#fr">neue</hi> geheimnißvolle <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;pra&#x0364;-<lb/><hi rendition="#et">che. St. Kl. Ge&#x017F;icht, 10 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Ge&#x017F;tade neue.</head>
            <p>Die <hi rendition="#fr">Seeligen</hi> &#x017F;itzen, gleich den<lb/><hi rendition="#fr">Rohr&#x017F;perlingen,</hi> im <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;tade des a&#x0364;theri&#x017F;chen<lb/>
Stromes,</hi> und die&#x017F;es <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;tade</hi> wird nie <hi rendition="#fr">von ho-<lb/>
hen Ver&#x017F;ammlungen leer</hi> &#x017F;eyn; auch die <hi rendition="#fr">himm-<lb/>
li&#x017F;chen Harfeni&#x017F;ten</hi> la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich da ho&#x0364;ren.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">St. Kl. Ge&#x017F;. 12 S.</hi> </hi> </p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Ge&#x017F;proße des Himmels i&#x017F;t vieleicht eine Wolke:</head><lb/>
            <cit>
              <quote>Jch bin ein <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;proße des Himmels!<lb/><hi rendition="#et">Nimrod, 487 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">M</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[177/0203] Ge Siphas jungfraͤulich Chor war in die Gaͤrten gegangen, Als ihr Vater den Meyneid der 50 Schweſtern erzaͤhlte, Daß ſie da ihrer Blumen mit ihren geſpindel- Fingern Pflegten. Noah, 39 S. Hat Sipha es den Jungfern Toͤchtern darum erzaͤhlet? Die allerliebſten, die kuͤſſenswehrten, geſpindelte Fingerchen! Wie ſie nicht werden um den Blumen gefingert haben! Hierauf ſchwatzen die drey Nymphen von dem Einfluſſe in dem Ehebette; und verrathen faſt das ganze Ehe- geheimniß. Werden wir nicht bald eine weißar- michte Dame, oder weißfingerichte und weiß- daumichte Jungfer ſagen? Geſpraͤche Geheimnißvolle erheben ſich. Die verſtehet Gott: aber das Gebeth nicht; Meßias kann es nicht vorn Thron bringen; und Gabriel muß die Reiſe uͤber ſich nehmen. Jtzo erhuben ſich neue geheimnißvolle Geſpraͤ- che. St. Kl. Geſicht, 10 S. Geſtade neue. Die Seeligen ſitzen, gleich den Rohrſperlingen, im Geſtade des aͤtheriſchen Stromes, und dieſes Geſtade wird nie von ho- hen Verſammlungen leer ſeyn; auch die himm- liſchen Harfeniſten laſſen ſich da hoͤren. St. Kl. Geſ. 12 S. Geſproße des Himmels iſt vieleicht eine Wolke: Jch bin ein Geſproße des Himmels! Nimrod, 487 S. So M

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/203
Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/203>, abgerufen am 20.04.2024.