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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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Nachdenkliche Beschreibung
LIX.
DJeser grosser Höllenschlund/ drin doch Got-
tes Hand wirft keines/
Als begreultes Bökkevolk/ durchbeflektes/ gantz
unreines/
Des Gestank gen Himmel stieg; dieser grosser
Höllenschlund/
Jn des ausgeworfnen Garsts/ durchbefeuch-
ter tieffer Grund.


Begreultes Bökkevolk) Die jenigen/ welche
am jüngsten Tage als Bökke von den Schaaffen wer-
den gesondert/ und zur linken des Richters hingestellet
sein/ die sind eben das begreulte Bökkevolk/ davon der
Reimtext spricht/ so in den grossen Höllischen Schlund
werden geworffen werden/ als ein lauter Greuel vor
GOtt/ und ein lauter beflektes und unreines/ die Pau-
lus
also beschreibet Tit. 1. v. 16. Sie sagen/ sie erken-
nen GOtt/ aber mit den Werken verleugnen sie es/ die-
se sind es/ an welchen GOtt ein Greuel hat. Und wie
die Entheiliger und Verächter ein Greuel vor GOTT
sein/ sagt Malach. 2. v. 11. Und wie solche Gottlose und
falsche/ ob sie schon ihre Stimme holdseelig machen/
dennoch sieben Greuel im Hertzen haben/ meldet Salo-
mon Prov. 26. v.
25. und cap. 11. v. 20. Wie Gott ein
Greuel an den Verkehrten habe. Esai. 41. v. 24. be-
schreibet sie also: Siehe ihr seid aus nichts/ und eur
Thun ist auch aus nichts/ und euch wehlen ist ein Greuel.
Ein solches Volk daran GOTT ein Greuel gewinnet
Psalm. 106. v. 4. und Psalm. 119. v. 163. Von solchem
Greuel von Gott kan auch gesehen werden Deut. 7. v.

25.
Nachdenkliche Beſchreibung
LIX.
DJeſer groſſer Hoͤllenſchlund/ drin doch Got-
tes Hand wirft keines/
Als begreultes Boͤkkevolk/ durchbeflektes/ gantz
unreines/
Des Geſtank gen Himmel ſtieg; dieſer groſſer
Hoͤllenſchlund/
Jn des ausgeworfnen Garſts/ durchbefeuch-
ter tieffer Grund.


Begreultes Boͤkkevolk) Die jenigen/ welche
am juͤngſten Tage als Boͤkke von den Schaaffen wer-
den geſondert/ und zur linken des Richters hingeſtellet
ſein/ die ſind eben das begreulte Boͤkkevolk/ davon der
Reimtext ſpricht/ ſo in den groſſen Hoͤlliſchen Schlund
werden geworffen werden/ als ein lauter Greuel vor
GOtt/ und ein lauter beflektes und unreines/ die Pau-
lus
alſo beſchreibet Tit. 1. v. 16. Sie ſagen/ ſie erken-
nen GOtt/ aber mit den Werken verleugnen ſie es/ die-
ſe ſind es/ an welchen GOtt ein Greuel hat. Und wie
die Entheiliger und Veraͤchter ein Greuel vor GOTT
ſein/ ſagt Malach. 2. v. 11. Und wie ſolche Gottloſe und
falſche/ ob ſie ſchon ihre Stimme holdſeelig machen/
dennoch ſieben Greuel im Hertzen haben/ meldet Salo-
mon Prov. 26. v.
25. und cap. 11. v. 20. Wie Gott ein
Greuel an den Verkehrten habe. Eſai. 41. v. 24. be-
ſchreibet ſie alſo: Siehe ihr ſeid aus nichts/ und eur
Thun iſt auch aus nichts/ und euch wehlen iſt ein Greuel.
Ein ſolches Volk daran GOTT ein Greuel gewinnet
Pſalm. 106. v. 4. und Pſalm. 119. v. 163. Von ſolchem
Greuel von Gott kan auch geſehen werden Deut. 7. v.

25.
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[182/0250] Nachdenkliche Beſchreibung LIX. DJeſer groſſer Hoͤllenſchlund/ drin doch Got- tes Hand wirft keines/ Als begreultes Boͤkkevolk/ durchbeflektes/ gantz unreines/ Des Geſtank gen Himmel ſtieg; dieſer groſſer Hoͤllenſchlund/ Jn des ausgeworfnen Garſts/ durchbefeuch- ter tieffer Grund. Begreultes Boͤkkevolk) Die jenigen/ welche am juͤngſten Tage als Boͤkke von den Schaaffen wer- den geſondert/ und zur linken des Richters hingeſtellet ſein/ die ſind eben das begreulte Boͤkkevolk/ davon der Reimtext ſpricht/ ſo in den groſſen Hoͤlliſchen Schlund werden geworffen werden/ als ein lauter Greuel vor GOtt/ und ein lauter beflektes und unreines/ die Pau- lus alſo beſchreibet Tit. 1. v. 16. Sie ſagen/ ſie erken- nen GOtt/ aber mit den Werken verleugnen ſie es/ die- ſe ſind es/ an welchen GOtt ein Greuel hat. Und wie die Entheiliger und Veraͤchter ein Greuel vor GOTT ſein/ ſagt Malach. 2. v. 11. Und wie ſolche Gottloſe und falſche/ ob ſie ſchon ihre Stimme holdſeelig machen/ dennoch ſieben Greuel im Hertzen haben/ meldet Salo- mon Prov. 26. v. 25. und cap. 11. v. 20. Wie Gott ein Greuel an den Verkehrten habe. Eſai. 41. v. 24. be- ſchreibet ſie alſo: Siehe ihr ſeid aus nichts/ und eur Thun iſt auch aus nichts/ und euch wehlen iſt ein Greuel. Ein ſolches Volk daran GOTT ein Greuel gewinnet Pſalm. 106. v. 4. und Pſalm. 119. v. 163. Von ſolchem Greuel von Gott kan auch geſehen werden Deut. 7. v. 25.

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/250>, abgerufen am 29.03.2024.