Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898.

Bild:
<< vorherige Seite

Da saß er und starrte in die Glut. Er nahm sich vor recht viel Geld zu verdienen; dann sollte seine Mutter zu ihm ziehen. Er wollte sich ein großes Haus im Westend von London bauen, prächtiger als es irgend ein Anderer habe und auch noch eins auf dem Lande, und dann brauchten sie nicht mehr zu arbeiten.

Er saß ganz regungslos da, während er immer noch in das Feuer starrte.

Alle Leute verdienten Geld, wenn sie nach Südafrika gingen: Barney Barnato, Rhodes - die hatten alle etwas aus dem Lande herausgeschlagen, acht Millionen - zwölf Millionen - sechsundzwanzig Millionen - vierzig Millionen: warum sollte er nicht auch reich werden?

Plötzlich zuckte er zusammen und lauschte. Aber es war nur der Wind, der den Hügel hinaufkam wie ein großes asthmatisches Tier, das langsam aufwärts kriecht; und er blickte wieder ins Feuer.

Er dachte über seine geschäftlichen Aussichten nach. Wenn er seine Zeit als Freiwilliger ausgedient hätte, würde er ein großes Stück Land erhalten. Bis dahin wären die Mashona's und Matabeles völlig unterworfen, und ihnen alles Land fortgenommen, und die Chartered Company würde ein Gesetz erlassen, daß sie für die Weißen arbeiten müßten und er, Peter Halket, würde schon darauf

Da saß er und starrte in die Glut. Er nahm sich vor recht viel Geld zu verdienen; dann sollte seine Mutter zu ihm ziehen. Er wollte sich ein großes Haus im Westend von London bauen, prächtiger als es irgend ein Anderer habe und auch noch eins auf dem Lande, und dann brauchten sie nicht mehr zu arbeiten.

Er saß ganz regungslos da, während er immer noch in das Feuer starrte.

Alle Leute verdienten Geld, wenn sie nach Südafrika gingen: Barney Barnato, Rhodes – die hatten alle etwas aus dem Lande herausgeschlagen, acht Millionen – zwölf Millionen – sechsundzwanzig Millionen – vierzig Millionen: warum sollte er nicht auch reich werden?

Plötzlich zuckte er zusammen und lauschte. Aber es war nur der Wind, der den Hügel hinaufkam wie ein großes asthmatisches Tier, das langsam aufwärts kriecht; und er blickte wieder ins Feuer.

Er dachte über seine geschäftlichen Aussichten nach. Wenn er seine Zeit als Freiwilliger ausgedient hätte, würde er ein großes Stück Land erhalten. Bis dahin wären die Mashona’s und Matabeles völlig unterworfen, und ihnen alles Land fortgenommen, und die Chartered Company würde ein Gesetz erlassen, daß sie für die Weißen arbeiten müßten und er, Peter Halket, würde schon darauf

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0012" n="12"/>
        <p>Da saß er und starrte in die Glut. Er nahm sich vor recht viel Geld zu verdienen; dann sollte seine Mutter zu ihm ziehen. Er wollte sich ein großes Haus im Westend von London bauen, prächtiger als es irgend ein Anderer habe und auch noch eins auf dem Lande, und dann brauchten sie nicht mehr zu arbeiten.</p>
        <p>Er saß ganz regungslos da, während er immer noch in das Feuer starrte.</p>
        <p>Alle Leute verdienten Geld, wenn sie nach Südafrika gingen: Barney Barnato, Rhodes &#x2013; die hatten alle etwas aus dem Lande herausgeschlagen, acht Millionen &#x2013; zwölf Millionen &#x2013; sechsundzwanzig Millionen &#x2013; vierzig Millionen: warum sollte er nicht auch reich werden?</p>
        <p>Plötzlich zuckte er zusammen und lauschte. Aber es war nur der Wind, der den Hügel hinaufkam wie ein großes asthmatisches Tier, das langsam aufwärts kriecht; und er blickte wieder ins Feuer.</p>
        <p>Er dachte über seine geschäftlichen Aussichten nach. Wenn er seine Zeit als Freiwilliger ausgedient hätte, würde er ein großes Stück Land erhalten. Bis dahin wären die Mashona&#x2019;s und Matabeles völlig unterworfen, und ihnen alles Land fortgenommen, und die Chartered Company würde ein Gesetz erlassen, daß sie für die Weißen arbeiten müßten und er, Peter Halket, würde schon darauf
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[12/0012] Da saß er und starrte in die Glut. Er nahm sich vor recht viel Geld zu verdienen; dann sollte seine Mutter zu ihm ziehen. Er wollte sich ein großes Haus im Westend von London bauen, prächtiger als es irgend ein Anderer habe und auch noch eins auf dem Lande, und dann brauchten sie nicht mehr zu arbeiten. Er saß ganz regungslos da, während er immer noch in das Feuer starrte. Alle Leute verdienten Geld, wenn sie nach Südafrika gingen: Barney Barnato, Rhodes – die hatten alle etwas aus dem Lande herausgeschlagen, acht Millionen – zwölf Millionen – sechsundzwanzig Millionen – vierzig Millionen: warum sollte er nicht auch reich werden? Plötzlich zuckte er zusammen und lauschte. Aber es war nur der Wind, der den Hügel hinaufkam wie ein großes asthmatisches Tier, das langsam aufwärts kriecht; und er blickte wieder ins Feuer. Er dachte über seine geschäftlichen Aussichten nach. Wenn er seine Zeit als Freiwilliger ausgedient hätte, würde er ein großes Stück Land erhalten. Bis dahin wären die Mashona’s und Matabeles völlig unterworfen, und ihnen alles Land fortgenommen, und die Chartered Company würde ein Gesetz erlassen, daß sie für die Weißen arbeiten müßten und er, Peter Halket, würde schon darauf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-21T10:10:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-21T10:10:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-21T10:10:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schreiner_halket_1898
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schreiner_halket_1898/12
Zitationshilfe: Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreiner_halket_1898/12>, abgerufen am 28.03.2024.