Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
Acht und zwantzigste Section, Von der Baronen zu Schwartzenberg Praetens. auff die Herrschafften Schwartzenberg und Hohen-Landsberg.

Zu mehrer Erläuterung dieser Praetension kan nachfolgende genealogische Tabel dienen: [unleserliches Material]

ERckinger, Herr von Seinsheim und Stephansberg, hat von dem Stifft Würtzburg das Schloß und Ampt Hohen-Landsberg, nebst dem Dorff Dornheim, von Ottone von Vestenberg und Wilhelmo von Abensperg aber anno 1420 das in Francken gelegene Schloß Schwartzenberg (davon die Familie nachdem den Nahmen bekommen) mit dessen Pertinentien gekauffet, und dem H. Röm. Reich zu Lehen auffgetragen, auch deshalb den Titul eines Reichs-Baronen erhalten. Seine beyde Söhne, Michael und Sigismund, theileten sich in 2 Linien, und propagirte dieser (der durch väterliche Disposition Schwartzenberg und Hohenlandsberg erhalten, und den Marggrafen zu Brandenburg nachdem zu Lehen auffgetragen) die Hohenlandsbergische, jener aber die Stephansbergische, welche letztere sich hiernechst, nach Ausweisung obiger Tabel, in unterschiedliche Aeste wider getheilet, so daß sich davon einige in Ost-Frießland, und andere in den Niederlanden, da sie durch Heyrath einige Güter erhalten, befinden ; Von des Sigismundi posterität war der letzte Graf Georg Ludwig zu Schwartzenberg, welcher, weil er keine Kinder hatte, anno 1642 ein Testament machte, und seinen Vetter, Johannem Adolphum Grafen, und nachdem Fürsten zu Schwartzenberg, zum Erben einsetzte, demselben auch die in Francken gelegene altväterliche Güter, nehmlich die Grafschafft Schwartzenberg und Herrschafft Hohen-Landsberg noch bey seinem Leben übergab, und anno 1646 verstarb; Mit solcher disposition aber waren die andern in Ost-Frießland und Holland sich befindende Vettern durchaus nicht zu frieden, sondern deducirten in öffentlich publicirten Schrifften, daß solche in diesen altväterlichen Lehen nicht statt hätte, und daß sie dem letztverstorbenen Grafen zu Schwartzenburg näher, als Graf oder Fürst Johann Adolph, verwand sc. haben aber nichts damit erhalten.

Neun und zwantzigste Section, Von den Praetensionen und Streitigkeiten der Grafen zu Stolberg.

Erstes Capitel/ Von der Grafen zu Stolberg Praetens. auff die Grafschafft Rütschenfahrt und die Herrschafft Breuberg.

NAch Graf Ottonis zu Stolberg Tod theileten sich zwar dessen Söhne in die väterliche Länder, richteten aber anno 1548 den 19 Mart. eine Erb-Verbrüderung unter sich auff, und verordneten darinnen, daß alle Güter, so sie der Zeit hätten, und ins künfftige acquiriren würden (ausgenommen die Mobilia, die zu alieniren freygelassen seyn solten)

Imhoff in Notit. Proc. L. 5. c. 10. §. 3.
vid. Imhoff d. l. §. 4. seqq.,
Imhoff d. l. §. 9.
Acht und zwantzigste Section, Von der Baronen zu Schwartzenberg Praetens. auff die Herrschafften Schwartzenberg und Hohen-Landsberg.

Zu mehrer Erläuterung dieser Praetension kan nachfolgende genealogische Tabel dienen: [unleserliches Material]

ERckinger, Herr von Seinsheim und Stephansberg, hat von dem Stifft Würtzburg das Schloß und Ampt Hohen-Landsberg, nebst dem Dorff Dornheim, von Ottone von Vestenberg und Wilhelmo von Abensperg aber anno 1420 das in Francken gelegene Schloß Schwartzenberg (davon die Familie nachdem den Nahmen bekommen) mit dessen Pertinentien gekauffet, und dem H. Röm. Reich zu Lehen auffgetragen, auch deshalb den Titul eines Reichs-Baronen erhalten. Seine beyde Söhne, Michael und Sigismund, theileten sich in 2 Linien, und propagirte dieser (der durch väterliche Disposition Schwartzenberg und Hohenlandsberg erhalten, und den Marggrafen zu Brandenburg nachdem zu Lehen auffgetragen) die Hohenlandsbergische, jener aber die Stephansbergische, welche letztere sich hiernechst, nach Ausweisung obiger Tabel, in unterschiedliche Aeste wider getheilet, so daß sich davon einige in Ost-Frießland, und andere in den Niederlanden, da sie durch Heyrath einige Güter erhalten, befinden ; Von des Sigismundi posterität war der letzte Graf Georg Ludwig zu Schwartzenberg, welcher, weil er keine Kinder hatte, anno 1642 ein Testament machte, uñ seinen Vetter, Johannem Adolphum Grafen, und nachdem Fürsten zu Schwartzenberg, zum Erben einsetzte, demselben auch die in Francken gelegene altväterliche Güter, nehmlich die Grafschafft Schwartzenberg und Herrschafft Hohen-Landsberg noch bey seinem Leben übergab, und anno 1646 verstarb; Mit solcher disposition aber waren die andern in Ost-Frießland und Holland sich befindende Vettern durchaus nicht zu frieden, sondern deducirten in öffentlich publicirten Schrifften, daß solche in diesen altväterlichen Lehen nicht statt hätte, uñ daß sie dem letztverstorbenen Grafen zu Schwartzenburg näher, als Graf oder Fürst Johann Adolph, verwand sc. haben aber nichts damit erhalten.

Neun und zwantzigste Section, Von den Praetensionen und Streitigkeiten der Grafen zu Stolberg.

Erstes Capitel/ Von der Grafen zu Stolberg Praetens. auff die Grafschafft Rütschenfahrt und die Herrschafft Breuberg.

NAch Graf Ottonis zu Stolberg Tod theileten sich zwar dessen Söhne in die väterliche Länder, richteten aber anno 1548 den 19 Mart. eine Erb-Verbrüderung unter sich auff, und verordneten darinnen, daß alle Güter, so sie der Zeit hätten, und ins künfftige acquiriren würden (ausgenommen die Mobilia, die zu alieniren freygelassen seyn solten)

Imhoff in Notit. Proc. L. 5. c. 10. §. 3.
vid. Imhoff d. l. §. 4. seqq.,
Imhoff d. l. §. 9.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0793" n="882"/>
        <head>Acht und zwantzigste Section, Von der Baronen zu Schwartzenberg Praetens. auff die            Herrschafften Schwartzenberg und Hohen-Landsberg.</head>
        <p>Zu mehrer Erläuterung dieser Praetension kan nachfolgende genealogische Tabel dienen:            <gap reason="illegible"/></p>
        <p>ERckinger, Herr von Seinsheim und Stephansberg, hat von dem Stifft Würtzburg das Schloß            und Ampt Hohen-Landsberg, nebst dem Dorff Dornheim, von Ottone von Vestenberg und Wilhelmo            von Abensperg aber anno 1420 das in Francken gelegene Schloß Schwartzenberg (davon die            Familie nachdem den Nahmen bekommen) mit dessen Pertinentien gekauffet, und dem H. Röm.            Reich zu Lehen auffgetragen, auch deshalb den Titul eines Reichs-Baronen erhalten. <note place="foot">Imhoff in Notit. Proc. L. 5. c. 10. §. 3.</note> Seine beyde Söhne, Michael            und Sigismund, theileten sich in 2 Linien, und propagirte dieser (der durch väterliche            Disposition Schwartzenberg und Hohenlandsberg erhalten, und den Marggrafen zu Brandenburg            nachdem zu Lehen auffgetragen) die Hohenlandsbergische, jener aber die Stephansbergische,            welche letztere sich hiernechst, nach Ausweisung obiger Tabel, in unterschiedliche Aeste            wider getheilet, so daß sich davon einige in Ost-Frießland, und andere in den            Niederlanden, da sie durch Heyrath einige Güter erhalten, befinden <note place="foot">vid.              Imhoff d. l. §. 4. seqq.,</note>; Von des Sigismundi posterität war der letzte Graf            Georg Ludwig zu Schwartzenberg, welcher, weil er keine Kinder hatte, anno 1642 ein            Testament machte, un&#x0303; seinen Vetter, Johannem Adolphum Grafen, und nachdem Fürsten            zu Schwartzenberg, zum Erben einsetzte, demselben auch die in Francken gelegene            altväterliche Güter, nehmlich die Grafschafft Schwartzenberg und Herrschafft            Hohen-Landsberg noch bey seinem Leben übergab, und anno 1646 verstarb; Mit solcher            disposition aber waren die andern in Ost-Frießland und Holland sich befindende Vettern            durchaus nicht zu frieden, sondern deducirten in öffentlich publicirten Schrifften, daß            solche in diesen altväterlichen Lehen nicht statt hätte, un&#x0303; daß sie dem            letztverstorbenen Grafen zu Schwartzenburg näher, als Graf oder Fürst Johann Adolph,            verwand sc. haben aber nichts damit erhalten. <note place="foot">Imhoff d. l. §.            9.</note></p>
      </div>
      <div>
        <head>Neun und zwantzigste Section, Von den Praetensionen und Streitigkeiten der Grafen zu            Stolberg.</head>
        <p>Erstes Capitel/ Von der Grafen zu Stolberg Praetens. auff die Grafschafft Rütschenfahrt            und die Herrschafft Breuberg.</p>
        <p>NAch Graf Ottonis zu Stolberg Tod theileten sich zwar dessen Söhne in die väterliche            Länder, richteten aber anno 1548 den 19 Mart. eine Erb-Verbrüderung unter sich auff, und            verordneten darinnen, daß alle Güter, so sie der Zeit hätten, und ins künfftige acquiriren            würden (ausgenommen die Mobilia, die zu alieniren freygelassen seyn solten)
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[882/0793] Acht und zwantzigste Section, Von der Baronen zu Schwartzenberg Praetens. auff die Herrschafften Schwartzenberg und Hohen-Landsberg. Zu mehrer Erläuterung dieser Praetension kan nachfolgende genealogische Tabel dienen: _ ERckinger, Herr von Seinsheim und Stephansberg, hat von dem Stifft Würtzburg das Schloß und Ampt Hohen-Landsberg, nebst dem Dorff Dornheim, von Ottone von Vestenberg und Wilhelmo von Abensperg aber anno 1420 das in Francken gelegene Schloß Schwartzenberg (davon die Familie nachdem den Nahmen bekommen) mit dessen Pertinentien gekauffet, und dem H. Röm. Reich zu Lehen auffgetragen, auch deshalb den Titul eines Reichs-Baronen erhalten. Seine beyde Söhne, Michael und Sigismund, theileten sich in 2 Linien, und propagirte dieser (der durch väterliche Disposition Schwartzenberg und Hohenlandsberg erhalten, und den Marggrafen zu Brandenburg nachdem zu Lehen auffgetragen) die Hohenlandsbergische, jener aber die Stephansbergische, welche letztere sich hiernechst, nach Ausweisung obiger Tabel, in unterschiedliche Aeste wider getheilet, so daß sich davon einige in Ost-Frießland, und andere in den Niederlanden, da sie durch Heyrath einige Güter erhalten, befinden ; Von des Sigismundi posterität war der letzte Graf Georg Ludwig zu Schwartzenberg, welcher, weil er keine Kinder hatte, anno 1642 ein Testament machte, uñ seinen Vetter, Johannem Adolphum Grafen, und nachdem Fürsten zu Schwartzenberg, zum Erben einsetzte, demselben auch die in Francken gelegene altväterliche Güter, nehmlich die Grafschafft Schwartzenberg und Herrschafft Hohen-Landsberg noch bey seinem Leben übergab, und anno 1646 verstarb; Mit solcher disposition aber waren die andern in Ost-Frießland und Holland sich befindende Vettern durchaus nicht zu frieden, sondern deducirten in öffentlich publicirten Schrifften, daß solche in diesen altväterlichen Lehen nicht statt hätte, uñ daß sie dem letztverstorbenen Grafen zu Schwartzenburg näher, als Graf oder Fürst Johann Adolph, verwand sc. haben aber nichts damit erhalten. Neun und zwantzigste Section, Von den Praetensionen und Streitigkeiten der Grafen zu Stolberg. Erstes Capitel/ Von der Grafen zu Stolberg Praetens. auff die Grafschafft Rütschenfahrt und die Herrschafft Breuberg. NAch Graf Ottonis zu Stolberg Tod theileten sich zwar dessen Söhne in die väterliche Länder, richteten aber anno 1548 den 19 Mart. eine Erb-Verbrüderung unter sich auff, und verordneten darinnen, daß alle Güter, so sie der Zeit hätten, und ins künfftige acquiriren würden (ausgenommen die Mobilia, die zu alieniren freygelassen seyn solten) Imhoff in Notit. Proc. L. 5. c. 10. §. 3. vid. Imhoff d. l. §. 4. seqq., Imhoff d. l. §. 9.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/793
Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 882. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/793>, abgerufen am 29.03.2024.