Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

der Pyrmontischen Gesund-Brunnen.
könne, wenn also das subtile, räsche und schärff-
lichte in dem Wasser ein Spiritus, und zwar ex
Mineralibus
seyn soll, so muß solcher säuerlich
mit seyn. Die Säure aber ist bey denen mei-
sten Mineralien und Metallen allenthalben in
und mit dem Schwefel anzutreffen, und stecken
an vielen Orten gantze grosse Gebürge und
weitläufftige unterirrdische Gegenden davon
voll. Insonderheit wird durch den gantzen
Erdboden und in denen meisten Bergwercken
Europae Eisen und Schwefel in denen Pyritis
oder mancherley Arten der Kiese sehr häuffig
beysammen gefunden.

§. 28.

Da nun von dem gelehrten Englän-
der D. Martin Lister in seinem Tractat de Fon-
tibus medicatis Angliae
schon vor mehr als 30.
Jahren gantz deutlich erwiesen, und vor wenig
Jahren von dem berühmten Königlichen Pohl-
nischen Leib-Medico und Prof. Publ. zu Wit-
tenberg, Herrn D. Bergern, in einer Disserta-
tion de Thermis Carolinis
sehr umständlich
ausgeführet worden, daß der wahre Ursprung
und alle Ingredientien und Materien* der
Sauer-Brunnen und warmen Bäder in denen
angefeuchteten und durch das Wasser erweiche-
ten Pyritis oder Kiesen zu finden, welche Wahr-
heit anietzo von allen Brunnen- und Berg-ver-
ständigen Physicis angenommen wird, so be-

kräff-
* Materien der mineralischen Wasser aus den Kie-
sen.
G 2

der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen.
koͤnne, wenn alſo das ſubtile, raͤſche und ſchaͤrff-
lichte in dem Waſſer ein Spiritus, und zwar ex
Mineralibus
ſeyn ſoll, ſo muß ſolcher ſaͤuerlich
mit ſeyn. Die Saͤure aber iſt bey denen mei-
ſten Mineralien und Metallen allenthalben in
und mit dem Schwefel anzutreffen, und ſtecken
an vielen Orten gantze groſſe Gebuͤrge und
weitlaͤufftige unterirrdiſche Gegenden davon
voll. Inſonderheit wird durch den gantzen
Erdboden und in denen meiſten Bergwercken
Europæ Eiſen und Schwefel in denen Pyritis
oder mancherley Arten der Kieſe ſehr haͤuffig
beyſammen gefunden.

§. 28.

Da nun von dem gelehrten Englaͤn-
der D. Martin Liſter in ſeinem Tractat de Fon-
tibus medicatis Angliæ
ſchon vor mehr als 30.
Jahren gantz deutlich erwieſen, und vor wenig
Jahren von dem beruͤhmten Koͤniglichen Pohl-
niſchen Leib-Medico und Prof. Publ. zu Wit-
tenberg, Herrn D. Bergern, in einer Diſſerta-
tion de Thermis Carolinis
ſehr umſtaͤndlich
ausgefuͤhret worden, daß der wahre Urſprung
und alle Ingredientien und Materien* der
Sauer-Brunnen und warmen Baͤder in denen
angefeuchteten und durch das Waſſer erweiche-
ten Pyritis oder Kieſen zu finden, welche Wahr-
heit anietzo von allen Brunnen- und Berg-ver-
ſtaͤndigen Phyſicis angenommen wird, ſo be-

kraͤff-
* Materien der mineraliſchen Waſſer aus den Kie-
ſen.
G 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0119" n="99"/><fw place="top" type="header">der Pyrmonti&#x017F;chen Ge&#x017F;und-Brunnen.</fw><lb/>
ko&#x0364;nne, wenn al&#x017F;o das &#x017F;ubtile, ra&#x0364;&#x017F;che und &#x017F;cha&#x0364;rff-<lb/>
lichte in dem Wa&#x017F;&#x017F;er ein <hi rendition="#aq">Spiritus,</hi> und zwar <hi rendition="#aq">ex<lb/>
Mineralibus</hi> &#x017F;eyn &#x017F;oll, &#x017F;o muß &#x017F;olcher &#x017F;a&#x0364;uerlich<lb/>
mit &#x017F;eyn. Die Sa&#x0364;ure aber i&#x017F;t bey denen mei-<lb/>
&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Minerali</hi>en und <hi rendition="#aq">Metall</hi>en allenthalben in<lb/>
und mit dem Schwefel anzutreffen, und &#x017F;tecken<lb/>
an vielen Orten gantze gro&#x017F;&#x017F;e Gebu&#x0364;rge und<lb/>
weitla&#x0364;ufftige unterirrdi&#x017F;che Gegenden davon<lb/>
voll. In&#x017F;onderheit wird durch den gantzen<lb/>
Erdboden und in denen mei&#x017F;ten Bergwercken<lb/><hi rendition="#aq">Europæ</hi> Ei&#x017F;en und Schwefel in denen <hi rendition="#aq">Pyritis</hi><lb/>
oder mancherley Arten der Kie&#x017F;e &#x017F;ehr ha&#x0364;uffig<lb/>
bey&#x017F;ammen gefunden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 28.</head>
          <p>Da nun von dem gelehrten Engla&#x0364;n-<lb/>
der <hi rendition="#aq">D. Martin Li&#x017F;ter</hi> in &#x017F;einem <hi rendition="#aq">Tractat de Fon-<lb/>
tibus medicatis Angliæ</hi> &#x017F;chon vor mehr als 30.<lb/>
Jahren gantz deutlich erwie&#x017F;en, und vor wenig<lb/>
Jahren von dem beru&#x0364;hmten Ko&#x0364;niglichen Pohl-<lb/>
ni&#x017F;chen Leib-<hi rendition="#aq">Medico</hi> und <hi rendition="#aq">Prof. Publ.</hi> zu Wit-<lb/>
tenberg, Herrn <hi rendition="#aq">D.</hi> Bergern, in einer <hi rendition="#aq">Di&#x017F;&#x017F;erta-<lb/>
tion de Thermis Carolinis</hi> &#x017F;ehr um&#x017F;ta&#x0364;ndlich<lb/>
ausgefu&#x0364;hret worden, daß der wahre Ur&#x017F;prung<lb/>
und alle <hi rendition="#aq">Ingredienti</hi>en und Materien<note place="foot" n="*">Materien der <hi rendition="#aq">minerali</hi>&#x017F;chen Wa&#x017F;&#x017F;er aus den Kie-<lb/>
&#x017F;en.</note> der<lb/>
Sauer-Brunnen und warmen Ba&#x0364;der in denen<lb/>
angefeuchteten und durch das Wa&#x017F;&#x017F;er erweiche-<lb/>
ten <hi rendition="#aq">Pyritis</hi> oder Kie&#x017F;en zu finden, welche Wahr-<lb/>
heit anietzo von allen Brunnen- und Berg-ver-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndigen <hi rendition="#aq">Phy&#x017F;icis</hi> angenommen wird, &#x017F;o be-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 2</fw><fw place="bottom" type="catch">kra&#x0364;ff-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0119] der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen. koͤnne, wenn alſo das ſubtile, raͤſche und ſchaͤrff- lichte in dem Waſſer ein Spiritus, und zwar ex Mineralibus ſeyn ſoll, ſo muß ſolcher ſaͤuerlich mit ſeyn. Die Saͤure aber iſt bey denen mei- ſten Mineralien und Metallen allenthalben in und mit dem Schwefel anzutreffen, und ſtecken an vielen Orten gantze groſſe Gebuͤrge und weitlaͤufftige unterirrdiſche Gegenden davon voll. Inſonderheit wird durch den gantzen Erdboden und in denen meiſten Bergwercken Europæ Eiſen und Schwefel in denen Pyritis oder mancherley Arten der Kieſe ſehr haͤuffig beyſammen gefunden. §. 28. Da nun von dem gelehrten Englaͤn- der D. Martin Liſter in ſeinem Tractat de Fon- tibus medicatis Angliæ ſchon vor mehr als 30. Jahren gantz deutlich erwieſen, und vor wenig Jahren von dem beruͤhmten Koͤniglichen Pohl- niſchen Leib-Medico und Prof. Publ. zu Wit- tenberg, Herrn D. Bergern, in einer Diſſerta- tion de Thermis Carolinis ſehr umſtaͤndlich ausgefuͤhret worden, daß der wahre Urſprung und alle Ingredientien und Materien * der Sauer-Brunnen und warmen Baͤder in denen angefeuchteten und durch das Waſſer erweiche- ten Pyritis oder Kieſen zu finden, welche Wahr- heit anietzo von allen Brunnen- und Berg-ver- ſtaͤndigen Phyſicis angenommen wird, ſo be- kraͤff- * Materien der mineraliſchen Waſſer aus den Kie- ſen. G 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/119
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/119>, abgerufen am 28.03.2024.