Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. IV. Mineralischer Innhalt
beharret, biß man alle Feuchtigkeit wegrau-
chen lassen.

§. 82.

Es ist zu vermuthen, daß die subtile
alcalische Erde nur halb, oder ein gar geringer
Theil von derselben mit der Säure des Salis
communis saturi
ret worden, und wenn man ei-
ne grosse Quantität von einem solchen minerali-
schen Alcali aus dergleichen Brunnen beysam-
men hätte, so stünde zu probiren, ob dieser ge-
ringe Theil des Acidi salis communis nicht
durch einige Handgriffe heraus zu bringen, und
also erweißlich wäre, daß noch würcklich ein
förmlicher Spiritus salis acidulus, welchen man
vor der Combination mit dem Alcali in dem
Wasser schmecken können, vorhanden sey.

§. 83.

Und auf eben solche Art mögen wohl in
einigen Wassern Saltze seyn, von welchen nur
ein geringer Theil mit der Schwefel-oder Vitri-
ol-
Säure gesättiget ist, und weil das Alcali noch
praedominiret, als mera & pura Alcalia ange-
geben und gehalten werden, welches künfftig
bey einer andern Gelegenheit V. D. weiter soll
untersuchet werden.

§. 84.

Weil aber nun aus angeführten Ex-
empeln erhellet, daß in vielen mineralischen
Wassern ein Küchen-Saltz * gefunden werde,
so solte man glauben, daß auch Eisen-Kiese in
der Erden seyn müsten, in welchen an statt der
Schwefel-Säure und eines wahren förmlichen

Schwe-
* Acidum salis communis in Pyritis.

Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
beharret, biß man alle Feuchtigkeit wegrau-
chen laſſen.

§. 82.

Es iſt zu vermuthen, daß die ſubtile
alcaliſche Erde nur halb, oder ein gar geringer
Theil von derſelben mit der Saͤure des Salis
communis ſaturi
ret worden, und wenn man ei-
ne groſſe Quantitaͤt von einem ſolchen minerali-
ſchen Alcali aus dergleichen Brunnen beyſam-
men haͤtte, ſo ſtuͤnde zu probiren, ob dieſer ge-
ringe Theil des Acidi ſalis communis nicht
durch einige Handgriffe heraus zu bringen, und
alſo erweißlich waͤre, daß noch wuͤrcklich ein
foͤrmlicher Spiritus ſalis acidulus, welchen man
vor der Combination mit dem Alcali in dem
Waſſer ſchmecken koͤnnen, vorhanden ſey.

§. 83.

Und auf eben ſolche Art moͤgen wohl in
einigen Waſſern Saltze ſeyn, von welchen nur
ein geringer Theil mit der Schwefel-oder Vitri-
ol-
Saͤure geſaͤttiget iſt, und weil das Alcali noch
prædominiret, als mera & pura Alcalia ange-
geben und gehalten werden, welches kuͤnfftig
bey einer andern Gelegenheit V. D. weiter ſoll
unterſuchet werden.

§. 84.

Weil aber nun aus angefuͤhrten Ex-
empeln erhellet, daß in vielen mineraliſchen
Waſſern ein Kuͤchen-Saltz * gefunden werde,
ſo ſolte man glauben, daß auch Eiſen-Kieſe in
der Erden ſeyn muͤſten, in welchen an ſtatt der
Schwefel-Saͤure und eines wahren foͤrmlichen

Schwe-
* Acidum ſalis communis in Pyritis.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0152" n="132"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. IV. Minerali</hi>&#x017F;cher Innhalt</fw><lb/>
beharret, biß man alle Feuchtigkeit wegrau-<lb/>
chen la&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 82.</head>
          <p>Es i&#x017F;t zu vermuthen, daß die &#x017F;ubtile<lb/><hi rendition="#aq">alcali</hi>&#x017F;che Erde nur halb, oder ein gar geringer<lb/>
Theil von der&#x017F;elben mit der Sa&#x0364;ure des <hi rendition="#aq">Salis<lb/>
communis &#x017F;aturi</hi>ret worden, und wenn man ei-<lb/>
ne gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Quanti</hi>ta&#x0364;t von einem &#x017F;olchen <hi rendition="#aq">minerali-</hi><lb/>
&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Alcali</hi> aus dergleichen Brunnen bey&#x017F;am-<lb/>
men ha&#x0364;tte, &#x017F;o &#x017F;tu&#x0364;nde zu <hi rendition="#aq">probi</hi>ren, ob die&#x017F;er ge-<lb/>
ringe Theil des <hi rendition="#aq">Acidi &#x017F;alis communis</hi> nicht<lb/>
durch einige Handgriffe heraus zu bringen, und<lb/>
al&#x017F;o erweißlich wa&#x0364;re, daß noch wu&#x0364;rcklich ein<lb/>
fo&#x0364;rmlicher <hi rendition="#aq">Spiritus &#x017F;alis acidulus,</hi> welchen man<lb/>
vor der <hi rendition="#aq">Combination</hi> mit dem <hi rendition="#aq">Alcali</hi> in dem<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;chmecken ko&#x0364;nnen, vorhanden &#x017F;ey.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 83.</head>
          <p>Und auf eben &#x017F;olche Art mo&#x0364;gen wohl in<lb/>
einigen Wa&#x017F;&#x017F;ern Saltze &#x017F;eyn, von welchen nur<lb/>
ein geringer Theil mit der Schwefel-oder <hi rendition="#aq">Vitri-<lb/>
ol-</hi>Sa&#x0364;ure ge&#x017F;a&#x0364;ttiget i&#x017F;t, und weil das <hi rendition="#aq">Alcali</hi> noch<lb/><hi rendition="#aq">prædomini</hi>ret, als <hi rendition="#aq">mera &amp; pura Alcalia</hi> ange-<lb/>
geben und gehalten werden, welches ku&#x0364;nfftig<lb/>
bey einer andern Gelegenheit <hi rendition="#aq">V. D.</hi> weiter &#x017F;oll<lb/>
unter&#x017F;uchet werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 84.</head>
          <p>Weil aber nun aus angefu&#x0364;hrten Ex-<lb/>
empeln erhellet, daß in vielen <hi rendition="#aq">minerali</hi>&#x017F;chen<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;ern ein Ku&#x0364;chen-Saltz <note place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">Acidum &#x017F;alis communis in Pyritis.</hi></note> gefunden werde,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;olte man glauben, daß auch Ei&#x017F;en-Kie&#x017F;e in<lb/>
der Erden &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;ten, in welchen an &#x017F;tatt der<lb/>
Schwefel-Sa&#x0364;ure und eines wahren fo&#x0364;rmlichen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Schwe-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[132/0152] Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt beharret, biß man alle Feuchtigkeit wegrau- chen laſſen. §. 82. Es iſt zu vermuthen, daß die ſubtile alcaliſche Erde nur halb, oder ein gar geringer Theil von derſelben mit der Saͤure des Salis communis ſaturiret worden, und wenn man ei- ne groſſe Quantitaͤt von einem ſolchen minerali- ſchen Alcali aus dergleichen Brunnen beyſam- men haͤtte, ſo ſtuͤnde zu probiren, ob dieſer ge- ringe Theil des Acidi ſalis communis nicht durch einige Handgriffe heraus zu bringen, und alſo erweißlich waͤre, daß noch wuͤrcklich ein foͤrmlicher Spiritus ſalis acidulus, welchen man vor der Combination mit dem Alcali in dem Waſſer ſchmecken koͤnnen, vorhanden ſey. §. 83. Und auf eben ſolche Art moͤgen wohl in einigen Waſſern Saltze ſeyn, von welchen nur ein geringer Theil mit der Schwefel-oder Vitri- ol-Saͤure geſaͤttiget iſt, und weil das Alcali noch prædominiret, als mera & pura Alcalia ange- geben und gehalten werden, welches kuͤnfftig bey einer andern Gelegenheit V. D. weiter ſoll unterſuchet werden. §. 84. Weil aber nun aus angefuͤhrten Ex- empeln erhellet, daß in vielen mineraliſchen Waſſern ein Kuͤchen-Saltz * gefunden werde, ſo ſolte man glauben, daß auch Eiſen-Kieſe in der Erden ſeyn muͤſten, in welchen an ſtatt der Schwefel-Saͤure und eines wahren foͤrmlichen Schwe- * Acidum ſalis communis in Pyritis.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/152
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/152>, abgerufen am 28.03.2024.