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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das erste Buch.
tione pulchre fluctuantibus spectabatur, gla-
dius dextra gestabatur, omni pretiosorum la-
pidum genere exornatus; sinistra acerram te-
nebant mille odoramentorum suffimigia ex-
halantem. Hactenus ille.

Von dem Saturn, oder so ge-
nandten Bley-Stern.

VOn dem gütigen Jupiter gelanget die
Ordnung an den aller höchsten Planeten
den Saturn, oder/ wie er wegen seiner bleichen
Farb sonsten pflegt genennet zu werden/ den
Bley-stern. Die Egypter nandten ihn Rephan,
einen Gott der Zeit: Die Hebreer aber Schabtaij,
oder die Ruhe. Wie er nun über dem Jupiter
stehet/ und solchem nach einen weit grössern
Circkel zu durchlauffen: Also erfolget auch/
daß solch seinen Umlauff unter dem Thier-Kreis/
er erst inner dreyssig Jahren vollbringet. Denen
alten Stern-weisen war er nicht völlig/ und zu
Genüge bekandt/ gestalten dieser Stern erstmals
im Jahr 1610. durch Galilaeum Galilaei recht
entdecket/ und befunden worden/ daß er dem Ge-
sicht/ in einer vormals ungewöhnlichen Gestalt/
nemlich/ drey-leibig/ oder sehr ablänglich/ oder
mit zweyen Trabanten gar genau besetzt/ sich
vorstelle/ welche Leib-hüter unterweilen mit ihme
scheinen ein Leib zu seyn/ in deme sie den Zwischen-
Raum also verängern/ daß sie die äusserste Spi-
tzen berühren; bisweilen aber/ mit weiter ausge-

breite-

Das erſte Buch.
tione pulchrè fluctuantibus ſpectabatur, gla-
dius dextrâ geſtabatur, omni pretioſorum la-
pidum genere exornatus; ſiniſtrâ acerram te-
nebant mille odoramentorum ſuffimigia ex-
halantem. Hactenus ille.

Von dem Saturn, oder ſo ge-
nandten Bley-Stern.

VOn dem gütigen Jupiter gelanget die
Ordnung an den aller höchſten Planeten
den Saturn, oder/ wie er wegen ſeiner bleichen
Farb ſonſten pflegt genennet zu werden/ den
Bley-ſtern. Die Egypter nandten ihn Rephan,
einen Gott der Zeit: Die Hebreer aber Schabtaij,
oder die Ruhe. Wie er nun über dem Jupiter
ſtehet/ und ſolchem nach einen weit gröſſern
Circkel zu durchlauffen: Alſo erfolget auch/
daß ſolch ſeinen Umlauff unter dem Thier-Kreis/
er erſt inner dreyſſig Jahren vollbringet. Denen
alten Stern-weiſen war er nicht völlig/ und zu
Genüge bekandt/ geſtalten dieſer Stern erſtmals
im Jahr 1610. durch Galilæum Galilæi recht
entdecket/ und befunden worden/ daß er dem Ge-
ſicht/ in einer vormals ungewöhnlichen Geſtalt/
nemlich/ drey-leibig/ oder ſehr ablänglich/ oder
mit zweyen Trabanten gar genau beſetzt/ ſich
vorſtelle/ welche Leib-hüter unterweilen mit ihme
ſcheinen ein Leib zu ſeyn/ in deme ſie den Zwiſchen-
Raum alſo verängern/ daß ſie die äuſſerſte Spi-
tzen berühren; bisweilen aber/ mit weiter ausge-

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[100/0194] Das erſte Buch. tione pulchrè fluctuantibus ſpectabatur, gla- dius dextrâ geſtabatur, omni pretioſorum la- pidum genere exornatus; ſiniſtrâ acerram te- nebant mille odoramentorum ſuffimigia ex- halantem. Hactenus ille. Von dem Saturn, oder ſo ge- nandten Bley-Stern. VOn dem gütigen Jupiter gelanget die Ordnung an den aller höchſten Planeten den Saturn, oder/ wie er wegen ſeiner bleichen Farb ſonſten pflegt genennet zu werden/ den Bley-ſtern. Die Egypter nandten ihn Rephan, einen Gott der Zeit: Die Hebreer aber Schabtaij, oder die Ruhe. Wie er nun über dem Jupiter ſtehet/ und ſolchem nach einen weit gröſſern Circkel zu durchlauffen: Alſo erfolget auch/ daß ſolch ſeinen Umlauff unter dem Thier-Kreis/ er erſt inner dreyſſig Jahren vollbringet. Denen alten Stern-weiſen war er nicht völlig/ und zu Genüge bekandt/ geſtalten dieſer Stern erſtmals im Jahr 1610. durch Galilæum Galilæi recht entdecket/ und befunden worden/ daß er dem Ge- ſicht/ in einer vormals ungewöhnlichen Geſtalt/ nemlich/ drey-leibig/ oder ſehr ablänglich/ oder mit zweyen Trabanten gar genau beſetzt/ ſich vorſtelle/ welche Leib-hüter unterweilen mit ihme ſcheinen ein Leib zu ſeyn/ in deme ſie den Zwiſchen- Raum alſo verängern/ daß ſie die äuſſerſte Spi- tzen berühren; bisweilen aber/ mit weiter ausge- breite-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/194>, abgerufen am 29.03.2024.