Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
Das andere Buch.
In America.

60. Jn der Landschafft Neu-Hispanien/
giebt es einen unergründlichen See auf einem
Berg/ der liegt bey 150. Klaffter tieff biß zum
Wasser. Es hat einen kleinen Pfad von oben hin-
unter in die Tieffe/ durch welchen Menschen und
Viehe zum Wasser kommen können/ welches weder
Sommer noch Winter sich in der Viele ändert/
auch zum Trincken für gar gut und gesund ge-
achtet wird. Joh. de Laet.

61. Etliche Meilen von diesem/ liegt ein
anderer auch unergründlicher See Alchichi-
cam,
der gleichergestalt noch zu- noch abnimmt;
bey windigem Wetter aber wird sein Wasser gar
ungestüm/ und erheben sich die Wellen wie im
Meer. Das Viehe so dahin zur Träncke
kompt/ nimmt von seinem Wasser wol zu/ und
wird fett. Idem.

62. Jn der Landschafft Guatimala, bey
Nesticpaca, hat es auch etliche Seen/ deren
Wasser einen starcken Schwefel-Geruch von
sich giebt; unter Zeiten auch/ gar feinen refinir-
ten Schwefel an das Ufer auswirfft. Die
daran liegende Wißmather und Weyher/ be-
kommen den abgemergelten Pferden sonderlich
wol/ die in kurtzer Zeit gar fett/ und starck werden.
Idem.

63. Jn der Jnsul S. Dominico, sonsten
auch Hispaniola genandt/ ist in einer sehr gerau-

men
Das andere Buch.
In America.

60. Jn der Landſchafft Neu-Hiſpanien/
giebt es einen unergründlichen See auf einem
Berg/ der liegt bey 150. Klaffter tieff biß zum
Waſſer. Es hat einen kleinen Pfad von oben hin-
unter in die Tieffe/ durch welchen Menſchen und
Viehe zum Waſſer kom̃en können/ welches wedeꝛ
Sommer noch Winter ſich in der Viele ändert/
auch zum Trincken für gar gut und geſund ge-
achtet wird. Joh. de Laet.

61. Etliche Meilen von dieſem/ liegt ein
anderer auch unergründlicher See Alchichi-
cam,
der gleichergeſtalt noch zu- noch abnimmt;
bey windigem Wetter aber wird ſein Waſſer gar
ungeſtüm/ und erheben ſich die Wellen wie im
Meer. Das Viehe ſo dahin zur Träncke
kompt/ nimmt von ſeinem Waſſer wol zu/ und
wird fett. Idem.

62. Jn der Landſchafft Guatimala, bey
Neſticpaca, hat es auch etliche Seen/ deren
Waſſer einen ſtarcken Schwefel-Geruch von
ſich giebt; unter Zeiten auch/ gar feinen refinir-
ten Schwefel an das Ufer auswirfft. Die
daran liegende Wißmather und Weyher/ be-
kommen den abgemergelten Pferden ſonderlich
wol/ die in kurtzer Zeit gar fett/ und ſtarck werden.
Idem.

63. Jn der Jnſul S. Dominico, ſonſten
auch Hiſpaniola genandt/ iſt in einer ſehr gerau-

men
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0460" n="358"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">In America.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p>60. Jn der Land&#x017F;chafft Neu-Hi&#x017F;panien/<lb/>
giebt es einen unergründlichen See auf einem<lb/>
Berg/ der liegt bey 150. Klaffter tieff biß zum<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er. Es hat einen kleinen Pfad von oben hin-<lb/>
unter in die Tieffe/ durch welchen Men&#x017F;chen und<lb/>
Viehe zum Wa&#x017F;&#x017F;er kom&#x0303;en können/ welches wede&#xA75B;<lb/>
Sommer noch Winter &#x017F;ich in der Viele ändert/<lb/>
auch zum Trincken für gar gut und ge&#x017F;und ge-<lb/>
achtet wird. <hi rendition="#aq">Joh. de Laet.</hi></p><lb/>
            <p>61. Etliche Meilen von die&#x017F;em/ liegt ein<lb/>
anderer auch unergründlicher See <hi rendition="#aq">Alchichi-<lb/>
cam,</hi> der gleicherge&#x017F;talt noch zu- noch abnimmt;<lb/>
bey windigem Wetter aber wird &#x017F;ein Wa&#x017F;&#x017F;er gar<lb/>
unge&#x017F;tüm/ und erheben &#x017F;ich die Wellen wie im<lb/>
Meer. Das Viehe &#x017F;o dahin zur Träncke<lb/>
kompt/ nimmt von &#x017F;einem Wa&#x017F;&#x017F;er wol zu/ und<lb/>
wird fett. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>62. Jn der Land&#x017F;chafft <hi rendition="#aq">Guatimala,</hi> bey<lb/><hi rendition="#aq">Ne&#x017F;ticpaca,</hi> hat es auch etliche Seen/ deren<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er einen &#x017F;tarcken Schwefel-Geruch von<lb/>
&#x017F;ich giebt; unter Zeiten auch/ gar feinen <hi rendition="#aq">refinir-</hi><lb/>
ten Schwefel an das Ufer auswirfft. Die<lb/>
daran liegende Wißmather und Weyher/ be-<lb/>
kommen den abgemergelten Pferden &#x017F;onderlich<lb/>
wol/ die in kurtzer Zeit gar fett/ und &#x017F;tarck werden.<lb/><hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>63. Jn der Jn&#x017F;ul <hi rendition="#aq">S. Dominico,</hi> &#x017F;on&#x017F;ten<lb/>
auch <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;paniola</hi> genandt/ i&#x017F;t in einer &#x017F;ehr gerau-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">men</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[358/0460] Das andere Buch. In America. 60. Jn der Landſchafft Neu-Hiſpanien/ giebt es einen unergründlichen See auf einem Berg/ der liegt bey 150. Klaffter tieff biß zum Waſſer. Es hat einen kleinen Pfad von oben hin- unter in die Tieffe/ durch welchen Menſchen und Viehe zum Waſſer kom̃en können/ welches wedeꝛ Sommer noch Winter ſich in der Viele ändert/ auch zum Trincken für gar gut und geſund ge- achtet wird. Joh. de Laet. 61. Etliche Meilen von dieſem/ liegt ein anderer auch unergründlicher See Alchichi- cam, der gleichergeſtalt noch zu- noch abnimmt; bey windigem Wetter aber wird ſein Waſſer gar ungeſtüm/ und erheben ſich die Wellen wie im Meer. Das Viehe ſo dahin zur Träncke kompt/ nimmt von ſeinem Waſſer wol zu/ und wird fett. Idem. 62. Jn der Landſchafft Guatimala, bey Neſticpaca, hat es auch etliche Seen/ deren Waſſer einen ſtarcken Schwefel-Geruch von ſich giebt; unter Zeiten auch/ gar feinen refinir- ten Schwefel an das Ufer auswirfft. Die daran liegende Wißmather und Weyher/ be- kommen den abgemergelten Pferden ſonderlich wol/ die in kurtzer Zeit gar fett/ und ſtarck werden. Idem. 63. Jn der Jnſul S. Dominico, ſonſten auch Hiſpaniola genandt/ iſt in einer ſehr gerau- men

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/460
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/460>, abgerufen am 19.04.2024.