Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Das andere Buch.
Dieser hat die gar besondere Art/ daß er die jeni-
ge/ so eine Zeit lang ihn ansehen/ stumm machet/
und ihnen die Sprache benimmet.Idem.

In America.

23. Jn der Provintz Chiapa, an dem Fluß
Caliente, ruhet ein Stein/ 5. Spanischer Elen
lang/ und 3. breit. Dieser hat in seiner Mitte einen
Riß aus dem viel Rauchs heraus kompt; so hö-
ret man auch allzeit ein erschröcklich Gethön da-
bey. Wann Ungewitter vorhanden/ vermeh-
ret es sich dergestalt/ daß auf eine halbe Meil
Wegs/ solches bescheidentlich kan gehöret wer-
den. Joh. de Laet.

24. Jn Peru, und dessen Land-Strich
Conchucos, hat es einen Stein-Felß von Farbe
schwartz/ mit darzwischen eingesetzten weissen
Steinlein dergestalt unterschieden/ gleichsam
wäre solches durch Kunst geschehen. Aber
noch eine über-natürliche Eigenschafft mercket
man an diesen durch die Farbe unterschiedenen
Steinen/ daß nemlich/ die schwartzen nur durch
blosses Berühren den Tod verursachen. Da-
hingegen die Weissen eine sichere Artzeney zu vie-
lerhand Gebrechen/ bewehret sind. Wann
diese aus dem Felsen ausgegraben werden/ lassen
sie einen Saamen im Felsen stecken/ daraus
nach Verfliessung etwas Zeit andere Steine
wachsen/ und die ledige Stelle erfüllen.Olf.
Dappers. America.

25. Jn

Das andere Buch.
Dieſer hat die gar beſondere Art/ daß er die jeni-
ge/ ſo eine Zeit lang ihn anſehen/ ſtumm machet/
und ihnen die Sprache benimmet.Idem.

In America.

23. Jn der Provintz Chiapa, an dem Fluß
Caliente, ruhet ein Stein/ 5. Spaniſcher Elen
lang/ und 3. breit. Dieſer hat in ſeiner Mitte einen
Riß aus dem viel Rauchs heraus kompt; ſo hö-
ret man auch allzeit ein erſchröcklich Gethön da-
bey. Wann Ungewitter vorhanden/ vermeh-
ret es ſich dergeſtalt/ daß auf eine halbe Meil
Wegs/ ſolches beſcheidentlich kan gehöret wer-
den. Joh. de Laet.

24. Jn Peru, und deſſen Land-Strich
Conchucos, hat es einen Stein-Felß von Farbe
ſchwartz/ mit darzwiſchen eingeſetzten weiſſen
Steinlein dergeſtalt unterſchieden/ gleichſam
wäre ſolches durch Kunſt geſchehen. Aber
noch eine über-natürliche Eigenſchafft mercket
man an dieſen durch die Farbe unterſchiedenen
Steinen/ daß nemlich/ die ſchwartzen nur durch
bloſſes Berühren den Tod verurſachen. Da-
hingegen die Weiſſen eine ſichere Artzeney zu vie-
lerhand Gebrechen/ bewehret ſind. Wann
dieſe aus dem Felſen ausgegraben werden/ laſſen
ſie einen Saamen im Felſen ſtecken/ daraus
nach Verflieſſung etwas Zeit andere Steine
wachſen/ und die ledige Stelle erfüllen.Olf.
Dappers. America.

25. Jn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0606" n="478"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi></fw><lb/>
Die&#x017F;er hat die gar be&#x017F;ondere Art/ daß er die jeni-<lb/>
ge/ &#x017F;o eine Zeit lang ihn an&#x017F;ehen/ &#x017F;tumm machet/<lb/>
und ihnen die Sprache benimmet.<hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Idem.</hi></hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">In America.</hi> </head><lb/>
            <p>23. Jn der Provintz <hi rendition="#aq">Chiapa,</hi> an dem Fluß<lb/><hi rendition="#aq">Caliente,</hi> ruhet ein Stein/ 5. Spani&#x017F;cher Elen<lb/>
lang/ und 3. breit. Die&#x017F;er hat in &#x017F;einer Mitte einen<lb/>
Riß aus dem viel Rauchs heraus kompt; &#x017F;o hö-<lb/>
ret man auch allzeit ein er&#x017F;chröcklich Gethön da-<lb/>
bey. Wann Ungewitter vorhanden/ vermeh-<lb/>
ret es &#x017F;ich derge&#x017F;talt/ daß auf eine halbe Meil<lb/>
Wegs/ &#x017F;olches be&#x017F;cheidentlich kan gehöret wer-<lb/>
den. <hi rendition="#aq">Joh. de Laet.</hi></p><lb/>
            <p>24. Jn <hi rendition="#aq">Peru,</hi> und de&#x017F;&#x017F;en Land-Strich<lb/><hi rendition="#aq">Conchucos,</hi> hat es einen Stein-Felß von Farbe<lb/>
&#x017F;chwartz/ mit darzwi&#x017F;chen einge&#x017F;etzten wei&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Steinlein derge&#x017F;talt unter&#x017F;chieden/ gleich&#x017F;am<lb/>
wäre &#x017F;olches durch Kun&#x017F;t ge&#x017F;chehen. Aber<lb/>
noch eine über-natürliche Eigen&#x017F;chafft mercket<lb/>
man an die&#x017F;en durch die Farbe unter&#x017F;chiedenen<lb/>
Steinen/ daß nemlich/ die &#x017F;chwartzen nur durch<lb/>
blo&#x017F;&#x017F;es Berühren den Tod verur&#x017F;achen. Da-<lb/>
hingegen die Wei&#x017F;&#x017F;en eine &#x017F;ichere Artzeney zu vie-<lb/>
lerhand Gebrechen/ bewehret &#x017F;ind. Wann<lb/>
die&#x017F;e aus dem Fel&#x017F;en ausgegraben werden/ la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ie einen Saamen im Fel&#x017F;en &#x017F;tecken/ daraus<lb/>
nach Verflie&#x017F;&#x017F;ung etwas Zeit andere Steine<lb/>
wach&#x017F;en/ und die ledige Stelle erfüllen.<hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Olf.<lb/>
Dappers. America.</hi></hi></p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">25. Jn</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[478/0606] Das andere Buch. Dieſer hat die gar beſondere Art/ daß er die jeni- ge/ ſo eine Zeit lang ihn anſehen/ ſtumm machet/ und ihnen die Sprache benimmet.Idem. In America. 23. Jn der Provintz Chiapa, an dem Fluß Caliente, ruhet ein Stein/ 5. Spaniſcher Elen lang/ und 3. breit. Dieſer hat in ſeiner Mitte einen Riß aus dem viel Rauchs heraus kompt; ſo hö- ret man auch allzeit ein erſchröcklich Gethön da- bey. Wann Ungewitter vorhanden/ vermeh- ret es ſich dergeſtalt/ daß auf eine halbe Meil Wegs/ ſolches beſcheidentlich kan gehöret wer- den. Joh. de Laet. 24. Jn Peru, und deſſen Land-Strich Conchucos, hat es einen Stein-Felß von Farbe ſchwartz/ mit darzwiſchen eingeſetzten weiſſen Steinlein dergeſtalt unterſchieden/ gleichſam wäre ſolches durch Kunſt geſchehen. Aber noch eine über-natürliche Eigenſchafft mercket man an dieſen durch die Farbe unterſchiedenen Steinen/ daß nemlich/ die ſchwartzen nur durch bloſſes Berühren den Tod verurſachen. Da- hingegen die Weiſſen eine ſichere Artzeney zu vie- lerhand Gebrechen/ bewehret ſind. Wann dieſe aus dem Felſen ausgegraben werden/ laſſen ſie einen Saamen im Felſen ſtecken/ daraus nach Verflieſſung etwas Zeit andere Steine wachſen/ und die ledige Stelle erfüllen.Olf. Dappers. America. 25. Jn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/606
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/606>, abgerufen am 24.04.2024.