Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690.

Bild:
<< vorherige Seite
Das II. Capitel von den Geburts-Schlössern.
R. Der Ausgang des Harn-ganges.
SS. Die Falten/ so hin und her in dem drüsichten Theile der
Mutter-Scheide zufinden.
T. Die Weiber-Rutte. Oder Scham-Zünglein.
V. Die starcken Nerven/ so über dem Obertheil der Weibes-
Rutten/ (oder Scham-Zünglein) sich ausbreiten.
Das II. Capitel.
Von den Beburts-Schlössern/ ob es gewiß

sey/ daß sie sich in währendem Kreisten von einander ge-
ben müssen/ und wenn dieses langsam geschähe/
auch schwere Geburt folgete?
Christ. Sage mir doch/ wie ist es mit den Geburts-
Schlössern der Frauen beschaffen/ in dem gleichwol hier
von dem Mutter-Munde viel gemeldet/ und von jenen
nichts gedacht worden/ da doch die meisten der Meinung
seyn/ daß bey allen Geburten die Schlösser sich außeinan-
der geben müßten?
Just. Was meine Meinung ist wegen der Geburts-
Schlösser/ daß sie sich von sammen geben müßten bey den gebäh-
renden Frauen/ so sage ich dir/ daß ich nichts davon halte; Je-
doch lasse ich einem jeden seine Gedancken/ und habe dir nichts an-
ders anweisen wollen/ weil du und ich uns genugsam nach dem
innern Mutter-Munde/ wie viel sich der Leib bey hartem oder
leichtem Kreisten zur Geburt ergeben muß/ richten können/ durch
das natürliche Fühlen mit den Fingern/ in dem er unter der Ge-
burts-Stunde zu erreichen ist. Gesetzt/ daß sich die Schlösser
aus einander geben müßten/ so ist es doch nicht möglich zu wissen/
weil mit den Fingern wegen des bewachsenen Fleisches umb die
Geburt
B 2
Das II. Capitel von den Geburts-Schloͤſſern.
R. Der Ausgang des Harn-ganges.
SS. Die Falten/ ſo hin und her in dem druͤſichten Theile der
Mutter-Scheide zufinden.
T. Die Weiber-Rutte. Oder Scham-Zuͤnglein.
V. Die ſtarcken Nerven/ ſo uͤber dem Obertheil der Weibes-
Rutten/ (oder Scham-Zuͤnglein) ſich ausbreiten.
Das II. Capitel.
Von den Beburts-Schloͤſſern/ ob es gewiß

ſey/ daß ſie ſich in waͤhrendem Kreiſten von einander ge-
ben muͤſſen/ und wenn dieſes langſam geſchaͤhe/
auch ſchwere Geburt folgete?
Chriſt. Sage mir doch/ wie iſt es mit den Geburts-
Schloͤſſern der Frauen beſchaffen/ in dem gleichwol hier
von dem Mutter-Munde viel gemeldet/ und von jenen
nichts gedacht worden/ da doch die meiſten der Meinung
ſeyn/ daß bey allen Geburten die Schloͤſſer ſich außeinan-
der geben muͤßten?
Juſt. Was meine Meinung iſt wegen der Geburts-
Schloͤſſer/ daß ſie ſich von ſammen geben muͤßten bey den gebaͤh-
renden Frauen/ ſo ſage ich dir/ daß ich nichts davon halte; Je-
doch laſſe ich einem jeden ſeine Gedancken/ und habe dir nichts an-
ders anweiſen wollen/ weil du und ich uns genugſam nach dem
innern Mutter-Munde/ wie viel ſich der Leib bey hartem oder
leichtem Kreiſten zur Geburt ergeben muß/ richten koͤnnen/ durch
das natuͤrliche Fuͤhlen mit den Fingern/ in dem er unter der Ge-
burts-Stunde zu erreichen iſt. Geſetzt/ daß ſich die Schloͤſſer
aus einander geben muͤßten/ ſo iſt es doch nicht moͤglich zu wiſſen/
weil mit den Fingern wegen des bewachſenen Fleiſches umb die
Geburt
B 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0060" n="11"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Das</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> <hi rendition="#fr">Capitel von den Geburts-Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern.</hi> </fw><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">R.</hi> Der Ausgang des Harn-ganges.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">SS.</hi> Die Falten/ &#x017F;o hin und her in dem dru&#x0364;&#x017F;ichten Theile der<lb/><hi rendition="#c">Mutter-Scheide zufinden.</hi></item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">T.</hi> Die Weiber-Rutte. Oder Scham-Zu&#x0364;nglein.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">V.</hi> Die &#x017F;tarcken Nerven/ &#x017F;o u&#x0364;ber dem Obertheil der Weibes-<lb/><hi rendition="#et">Rutten/ (oder Scham-Zu&#x0364;nglein) &#x017F;ich ausbreiten.</hi></item>
            </list>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">II.</hi> Capitel.<lb/>
Von den Beburts-Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern/ ob es gewiß</hi><lb/>
&#x017F;ey/ daß &#x017F;ie &#x017F;ich in wa&#x0364;hrendem Krei&#x017F;ten von einander ge-<lb/>
ben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ und wenn die&#x017F;es lang&#x017F;am ge&#x017F;cha&#x0364;he/<lb/>
auch &#x017F;chwere Geburt folgete?</head><lb/>
          <sp who="#christ">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Chri&#x017F;t.</hi> </speaker>
            <p> <hi rendition="#fr">Sage mir doch/ wie i&#x017F;t es mit den Geburts-<lb/>
Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern der Frauen be&#x017F;chaffen/ in dem gleichwol hier<lb/>
von dem Mutter-Munde viel gemeldet/ und von jenen<lb/>
nichts gedacht worden/ da doch die mei&#x017F;ten der Meinung<lb/>
&#x017F;eyn/ daß bey allen Geburten die Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ich außeinan-<lb/>
der geben mu&#x0364;ßten?</hi> </p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#just">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;t.</hi> </speaker>
            <p>Was meine Meinung i&#x017F;t wegen der Geburts-<lb/>
Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;er/ daß &#x017F;ie &#x017F;ich von &#x017F;ammen geben mu&#x0364;ßten bey den geba&#x0364;h-<lb/>
renden Frauen/ &#x017F;o &#x017F;age ich dir/ daß ich nichts davon halte; Je-<lb/>
doch la&#x017F;&#x017F;e ich einem jeden &#x017F;eine Gedancken/ und habe dir nichts an-<lb/>
ders anwei&#x017F;en wollen/ weil du und ich uns genug&#x017F;am nach dem<lb/>
innern Mutter-Munde/ wie viel &#x017F;ich der Leib bey hartem oder<lb/>
leichtem Krei&#x017F;ten zur Geburt ergeben muß/ richten ko&#x0364;nnen/ durch<lb/>
das natu&#x0364;rliche Fu&#x0364;hlen mit den Fingern/ in dem er unter der Ge-<lb/>
burts-Stunde zu erreichen i&#x017F;t. Ge&#x017F;etzt/ daß &#x017F;ich die Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;er<lb/>
aus einander geben mu&#x0364;ßten/ &#x017F;o i&#x017F;t es doch nicht mo&#x0364;glich zu wi&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
weil mit den Fingern wegen des bewach&#x017F;enen Flei&#x017F;ches umb die<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Geburt</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[11/0060] Das II. Capitel von den Geburts-Schloͤſſern. R. Der Ausgang des Harn-ganges. SS. Die Falten/ ſo hin und her in dem druͤſichten Theile der Mutter-Scheide zufinden. T. Die Weiber-Rutte. Oder Scham-Zuͤnglein. V. Die ſtarcken Nerven/ ſo uͤber dem Obertheil der Weibes- Rutten/ (oder Scham-Zuͤnglein) ſich ausbreiten. Das II. Capitel. Von den Beburts-Schloͤſſern/ ob es gewiß ſey/ daß ſie ſich in waͤhrendem Kreiſten von einander ge- ben muͤſſen/ und wenn dieſes langſam geſchaͤhe/ auch ſchwere Geburt folgete? Chriſt. Sage mir doch/ wie iſt es mit den Geburts- Schloͤſſern der Frauen beſchaffen/ in dem gleichwol hier von dem Mutter-Munde viel gemeldet/ und von jenen nichts gedacht worden/ da doch die meiſten der Meinung ſeyn/ daß bey allen Geburten die Schloͤſſer ſich außeinan- der geben muͤßten? Juſt. Was meine Meinung iſt wegen der Geburts- Schloͤſſer/ daß ſie ſich von ſammen geben muͤßten bey den gebaͤh- renden Frauen/ ſo ſage ich dir/ daß ich nichts davon halte; Je- doch laſſe ich einem jeden ſeine Gedancken/ und habe dir nichts an- ders anweiſen wollen/ weil du und ich uns genugſam nach dem innern Mutter-Munde/ wie viel ſich der Leib bey hartem oder leichtem Kreiſten zur Geburt ergeben muß/ richten koͤnnen/ durch das natuͤrliche Fuͤhlen mit den Fingern/ in dem er unter der Ge- burts-Stunde zu erreichen iſt. Geſetzt/ daß ſich die Schloͤſſer aus einander geben muͤßten/ ſo iſt es doch nicht moͤglich zu wiſſen/ weil mit den Fingern wegen des bewachſenen Fleiſches umb die Geburt B 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siegemund_unterricht_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siegemund_unterricht_1690/60
Zitationshilfe: Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siegemund_unterricht_1690/60>, abgerufen am 19.04.2024.