Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siegmeyer, Johann Gottlieb: Theorie der Tonsetzkunst. Berlin, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

Der zweite Zweck, sie zu gebrauchen, ist: der Melodie Annehmlichkeit und Reitz zu
zu geben. Größtentheils erhalten sie ihre Lage um eineu halben Ton niedriger, als die
wesentliche Töne des Accords. Erhalten sie ihre Lage aber höher als derselbe, so ge-
schieht es in der Regel um einen ganzen Ton. Da Mozart den Zauber seiner mehresten
Stücke mehr als jeder andre Camponist auf sie gegründet hat, so erlaube ich mir auch,
hiernächst nur ein Beispiel aus seinen Werken anführen zu dürfen, ohne die übrigen
zu erwähnen, die alle von dem Gebrauche dieser Töne zeugen.

Abgebrochene Sätze aus einer Sonate von Mozart.
[Musik]
N 2

Der zweite Zweck, ſie zu gebrauchen, iſt: der Melodie Annehmlichkeit und Reitz zu
zu geben. Groͤßtentheils erhalten ſie ihre Lage um eineu halben Ton niedriger, als die
weſentliche Toͤne des Accords. Erhalten ſie ihre Lage aber hoͤher als derſelbe, ſo ge-
ſchieht es in der Regel um einen ganzen Ton. Da Mozart den Zauber ſeiner mehreſten
Stuͤcke mehr als jeder andre Camponiſt auf ſie gegruͤndet hat, ſo erlaube ich mir auch,
hiernaͤchſt nur ein Beiſpiel aus ſeinen Werken anfuͤhren zu duͤrfen, ohne die uͤbrigen
zu erwaͤhnen, die alle von dem Gebrauche dieſer Toͤne zeugen.

Abgebrochene Saͤtze aus einer Sonate von Mozart.
[Musik]
N 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0117" n="99"/>
          <p>Der zweite Zweck, &#x017F;ie zu gebrauchen, i&#x017F;t: der Melodie Annehmlichkeit und Reitz zu<lb/>
zu geben. Gro&#x0364;ßtentheils erhalten &#x017F;ie ihre Lage um eineu halben Ton niedriger, als die<lb/>
we&#x017F;entliche To&#x0364;ne des Accords. Erhalten &#x017F;ie ihre Lage aber ho&#x0364;her als der&#x017F;elbe, &#x017F;o ge-<lb/>
&#x017F;chieht es in der Regel um einen ganzen Ton. Da Mozart den Zauber &#x017F;einer mehre&#x017F;ten<lb/>
Stu&#x0364;cke mehr als jeder andre Camponi&#x017F;t auf &#x017F;ie gegru&#x0364;ndet hat, &#x017F;o erlaube ich mir auch,<lb/>
hierna&#x0364;ch&#x017F;t <hi rendition="#g">nur ein</hi> Bei&#x017F;piel aus &#x017F;einen Werken anfu&#x0364;hren zu du&#x0364;rfen, ohne die u&#x0364;brigen<lb/>
zu erwa&#x0364;hnen, die alle von dem Gebrauche die&#x017F;er To&#x0364;ne zeugen.</p><lb/>
          <div n="3">
            <head>Abgebrochene Sa&#x0364;tze aus einer Sonate von Mozart.</head><lb/>
            <figure type="notatedMusic"/><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">N 2</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0117] Der zweite Zweck, ſie zu gebrauchen, iſt: der Melodie Annehmlichkeit und Reitz zu zu geben. Groͤßtentheils erhalten ſie ihre Lage um eineu halben Ton niedriger, als die weſentliche Toͤne des Accords. Erhalten ſie ihre Lage aber hoͤher als derſelbe, ſo ge- ſchieht es in der Regel um einen ganzen Ton. Da Mozart den Zauber ſeiner mehreſten Stuͤcke mehr als jeder andre Camponiſt auf ſie gegruͤndet hat, ſo erlaube ich mir auch, hiernaͤchſt nur ein Beiſpiel aus ſeinen Werken anfuͤhren zu duͤrfen, ohne die uͤbrigen zu erwaͤhnen, die alle von dem Gebrauche dieſer Toͤne zeugen. Abgebrochene Saͤtze aus einer Sonate von Mozart. [Abbildung] N 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siegmeyer_tonsetzkunst_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siegmeyer_tonsetzkunst_1822/117
Zitationshilfe: Siegmeyer, Johann Gottlieb: Theorie der Tonsetzkunst. Berlin, 1822, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siegmeyer_tonsetzkunst_1822/117>, abgerufen am 19.04.2024.