Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

Bild:
<< vorherige Seite
Ueber die elektrostatische Induction und
die Verzögerung des Stroms in Flaschen-
drähten.

(Poggendorff's Ann. d. Phys. u. Chem. Bd. 102 S. 66.)

1857.



Vor mehreren Jahren beschrieb ich in diesen Annalen 1)
und an anderen Orten die Erscheinung, dass ein kräftiger Strom
von geringer Dauer auftritt, wenn man einen unterirdischen, gut
isolirten Telegraphendraht mit dem freien Pole einer zur Erde
abgeleiteten galvanischen Kette in leitende Verbindung setzt.
Ich wies ebendaselbst nach, dass diese Erscheinung der ver-
theilenden Wirkung der Volta-Elektricität im Drahte auf die
als äussere Belegung der Drahtflasche auftretende Feuchtigkeit
des Erdbodens zuzuschreiben sei, und auch dann auftreten müsse,
wenn ein Ende des Drahtes leitend mit der Erde verbunden sei.
Die meinem damaligen Aufsatze in diesen Annalen beigefügten
Ladungs-Figuren gaben vollständigen Aufschluss über die rela-
tiven Mengen der Elektricität, welche in jedem Punkte der
Oberfläche des isolirten oder abgeleiteten unterirdischen oder
Flaschendrahtes in statische Anordnung übergingen, wenn die
Dicke des Drahtes und des isolirenden Ueberzuges unverändert
blieb.

Durch anderweitige Thätigkeit, und später durch die Er-
setzung der früheren unterirdischen Telegraphenleitungen durch
oberirdische ward ich verhindert, die Versuche über diesen Ge-

1) Bd. 79. 1850. S. 481. -- Annales de chim. et de phys. 3me Ser.
t. XXIX, p. 385.
10
Ueber die elektrostatische Induction und
die Verzögerung des Stroms in Flaschen-
drähten.

(Poggendorff’s Ann. d. Phys. u. Chem. Bd. 102 S. 66.)

1857.



Vor mehreren Jahren beschrieb ich in diesen Annalen 1)
und an anderen Orten die Erscheinung, dass ein kräftiger Strom
von geringer Dauer auftritt, wenn man einen unterirdischen, gut
isolirten Telegraphendraht mit dem freien Pole einer zur Erde
abgeleiteten galvanischen Kette in leitende Verbindung setzt.
Ich wies ebendaselbst nach, dass diese Erscheinung der ver-
theilenden Wirkung der Volta-Elektricität im Drahte auf die
als äussere Belegung der Drahtflasche auftretende Feuchtigkeit
des Erdbodens zuzuschreiben sei, und auch dann auftreten müsse,
wenn ein Ende des Drahtes leitend mit der Erde verbunden sei.
Die meinem damaligen Aufsatze in diesen Annalen beigefügten
Ladungs-Figuren gaben vollständigen Aufschluss über die rela-
tiven Mengen der Elektricität, welche in jedem Punkte der
Oberfläche des isolirten oder abgeleiteten unterirdischen oder
Flaschendrahtes in statische Anordnung übergingen, wenn die
Dicke des Drahtes und des isolirenden Ueberzuges unverändert
blieb.

Durch anderweitige Thätigkeit, und später durch die Er-
setzung der früheren unterirdischen Telegraphenleitungen durch
oberirdische ward ich verhindert, die Versuche über diesen Ge-

1) Bd. 79. 1850. S. 481. — Annales de chim. et de phys. 3me Sér.
t. XXIX, p. 385.
10
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0163" n="[145]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Ueber die elektrostatische Induction und<lb/>
die Verzögerung des Stroms in Flaschen-<lb/>
drähten.</hi> </head><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">(Poggendorff&#x2019;s Ann. d. Phys. u. Chem. Bd. 102 S. 66.)</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">1857.</hi> </hi> </p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p><hi rendition="#in">V</hi>or mehreren Jahren beschrieb ich in diesen Annalen <note place="foot" n="1)">Bd. 79. 1850. S. 481. &#x2014; Annales de chim. et de phys. 3me Sér.<lb/>
t. XXIX, p. 385.</note><lb/>
und an anderen Orten die Erscheinung, dass ein kräftiger Strom<lb/>
von geringer Dauer auftritt, wenn man einen unterirdischen, gut<lb/>
isolirten Telegraphendraht mit dem freien Pole einer zur Erde<lb/>
abgeleiteten galvanischen Kette in leitende Verbindung setzt.<lb/>
Ich wies ebendaselbst nach, dass diese Erscheinung der ver-<lb/>
theilenden Wirkung der Volta-Elektricität im Drahte auf die<lb/>
als äussere Belegung der Drahtflasche auftretende Feuchtigkeit<lb/>
des Erdbodens zuzuschreiben sei, und auch dann auftreten müsse,<lb/>
wenn ein Ende des Drahtes leitend mit der Erde verbunden sei.<lb/>
Die meinem damaligen Aufsatze in diesen Annalen beigefügten<lb/>
Ladungs-Figuren gaben vollständigen Aufschluss über die rela-<lb/>
tiven Mengen der Elektricität, welche in jedem Punkte der<lb/>
Oberfläche des isolirten oder abgeleiteten unterirdischen oder<lb/>
Flaschendrahtes in statische Anordnung übergingen, wenn die<lb/>
Dicke des Drahtes und des isolirenden Ueberzuges unverändert<lb/>
blieb.</p><lb/>
        <p>Durch anderweitige Thätigkeit, und später durch die Er-<lb/>
setzung der früheren unterirdischen Telegraphenleitungen durch<lb/>
oberirdische ward ich verhindert, die Versuche über diesen Ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">10</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[145]/0163] Ueber die elektrostatische Induction und die Verzögerung des Stroms in Flaschen- drähten. (Poggendorff’s Ann. d. Phys. u. Chem. Bd. 102 S. 66.) 1857. Vor mehreren Jahren beschrieb ich in diesen Annalen 1) und an anderen Orten die Erscheinung, dass ein kräftiger Strom von geringer Dauer auftritt, wenn man einen unterirdischen, gut isolirten Telegraphendraht mit dem freien Pole einer zur Erde abgeleiteten galvanischen Kette in leitende Verbindung setzt. Ich wies ebendaselbst nach, dass diese Erscheinung der ver- theilenden Wirkung der Volta-Elektricität im Drahte auf die als äussere Belegung der Drahtflasche auftretende Feuchtigkeit des Erdbodens zuzuschreiben sei, und auch dann auftreten müsse, wenn ein Ende des Drahtes leitend mit der Erde verbunden sei. Die meinem damaligen Aufsatze in diesen Annalen beigefügten Ladungs-Figuren gaben vollständigen Aufschluss über die rela- tiven Mengen der Elektricität, welche in jedem Punkte der Oberfläche des isolirten oder abgeleiteten unterirdischen oder Flaschendrahtes in statische Anordnung übergingen, wenn die Dicke des Drahtes und des isolirenden Ueberzuges unverändert blieb. Durch anderweitige Thätigkeit, und später durch die Er- setzung der früheren unterirdischen Telegraphenleitungen durch oberirdische ward ich verhindert, die Versuche über diesen Ge- 1) Bd. 79. 1850. S. 481. — Annales de chim. et de phys. 3me Sér. t. XXIX, p. 385. 10

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/163
Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. [145]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/163>, abgerufen am 25.04.2024.