Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

Bild:
<< vorherige Seite
Ueber die Abhängigkeit der elektrischen
Leitungsfähigkeit des Selens von
Wärme und Licht.

(Mon.ber. d. Berl. Akad. v. 7. Juni.)

1877



Am 17. Februar 1876 theilte ich der Akademie den ersten
Theil dieser Untersuchung mit, welcher sich auf die Beschrei-
bung der Veränderungen beschränkte, welche das Selen durch
Einwirkung der Wärme und des elektrischen Stromes erleidet.
Da es mir nicht gelungen war, den von Anderen, sowie von mir
selbst früher beschriebenen Einfluss der Beleuchtung auf die
elektrische Leitungsfähigkeit des Selens auch bei anderen Kör-
pern nachzuweisen, so musste ich diese Erscheinung als eng
verknüpft mit den besonderen Eigenschaften des Selens be-
trachten, und es erschien eine eingehendere Untersuchung der-
selben der einzige Weg zu sein, um eine Erklärung für diese
merkwürdige Lichtwirkung zu finden.

Leider machte es mir meine Thätigkeit auf anderen Gebie-
ten bisher unmöglich, die schon damals grösstentheils ange-
stellten Versuche über die Lichtwirkung auf das Selen zum Ab-
schluss zu bringen.

Inzwischen ist unter dem Titel "der Einfluss des Lichtes
auf den elektrischen Leitungswiderstand der Metalle" eine Arbeit
des Dr. Richard Börnstein in Heidelberg erschienen, welche die
Grundlage meiner Arbeit dadurch in Frage stellt, dass Hr. Börn-
stein die Führung des Nachweises unternimmt, dass die Ver-
grösserung der Leitungsfähigkeit der Metalle durch Beleuchtung

Ueber die Abhängigkeit der elektrischen
Leitungsfähigkeit des Selens von
Wärme und Licht.

(Mon.ber. d. Berl. Akad. v. 7. Juni.)

1877



Am 17. Februar 1876 theilte ich der Akademie den ersten
Theil dieser Untersuchung mit, welcher sich auf die Beschrei-
bung der Veränderungen beschränkte, welche das Selen durch
Einwirkung der Wärme und des elektrischen Stromes erleidet.
Da es mir nicht gelungen war, den von Anderen, sowie von mir
selbst früher beschriebenen Einfluss der Beleuchtung auf die
elektrische Leitungsfähigkeit des Selens auch bei anderen Kör-
pern nachzuweisen, so musste ich diese Erscheinung als eng
verknüpft mit den besonderen Eigenschaften des Selens be-
trachten, und es erschien eine eingehendere Untersuchung der-
selben der einzige Weg zu sein, um eine Erklärung für diese
merkwürdige Lichtwirkung zu finden.

Leider machte es mir meine Thätigkeit auf anderen Gebie-
ten bisher unmöglich, die schon damals grösstentheils ange-
stellten Versuche über die Lichtwirkung auf das Selen zum Ab-
schluss zu bringen.

Inzwischen ist unter dem Titel „der Einfluss des Lichtes
auf den elektrischen Leitungswiderstand der Metalle“ eine Arbeit
des Dr. Richard Börnstein in Heidelberg erschienen, welche die
Grundlage meiner Arbeit dadurch in Frage stellt, dass Hr. Börn-
stein die Führung des Nachweises unternimmt, dass die Ver-
grösserung der Leitungsfähigkeit der Metalle durch Beleuchtung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0421" n="[399]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Ueber die Abhängigkeit der elektrischen<lb/>
Leitungsfähigkeit des Selens von<lb/>
Wärme und Licht.</hi> </head><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">(Mon.ber. d. Berl. Akad. v. 7. Juni.)</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">1877</hi> </hi> </p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p><hi rendition="#in">A</hi>m 17. Februar 1876 theilte ich der Akademie den ersten<lb/>
Theil dieser Untersuchung mit, welcher sich auf die Beschrei-<lb/>
bung der Veränderungen beschränkte, welche das Selen durch<lb/>
Einwirkung der Wärme und des elektrischen Stromes erleidet.<lb/>
Da es mir nicht gelungen war, den von Anderen, sowie von mir<lb/>
selbst früher beschriebenen Einfluss der Beleuchtung auf die<lb/>
elektrische Leitungsfähigkeit des Selens auch bei anderen Kör-<lb/>
pern nachzuweisen, so musste ich diese Erscheinung als eng<lb/>
verknüpft mit den besonderen Eigenschaften des Selens be-<lb/>
trachten, und es erschien eine eingehendere Untersuchung der-<lb/>
selben der einzige Weg zu sein, um eine Erklärung für diese<lb/>
merkwürdige Lichtwirkung zu finden.</p><lb/>
        <p>Leider machte es mir meine Thätigkeit auf anderen Gebie-<lb/>
ten bisher unmöglich, die schon damals grösstentheils ange-<lb/>
stellten Versuche über die Lichtwirkung auf das Selen zum Ab-<lb/>
schluss zu bringen.</p><lb/>
        <p>Inzwischen ist unter dem Titel &#x201E;der Einfluss des Lichtes<lb/>
auf den elektrischen Leitungswiderstand der Metalle&#x201C; eine Arbeit<lb/>
des Dr. Richard Börnstein in Heidelberg erschienen, welche die<lb/>
Grundlage meiner Arbeit dadurch in Frage stellt, dass Hr. Börn-<lb/>
stein die Führung des Nachweises unternimmt, dass die Ver-<lb/>
grösserung der Leitungsfähigkeit der Metalle durch Beleuchtung<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[399]/0421] Ueber die Abhängigkeit der elektrischen Leitungsfähigkeit des Selens von Wärme und Licht. (Mon.ber. d. Berl. Akad. v. 7. Juni.) 1877 Am 17. Februar 1876 theilte ich der Akademie den ersten Theil dieser Untersuchung mit, welcher sich auf die Beschrei- bung der Veränderungen beschränkte, welche das Selen durch Einwirkung der Wärme und des elektrischen Stromes erleidet. Da es mir nicht gelungen war, den von Anderen, sowie von mir selbst früher beschriebenen Einfluss der Beleuchtung auf die elektrische Leitungsfähigkeit des Selens auch bei anderen Kör- pern nachzuweisen, so musste ich diese Erscheinung als eng verknüpft mit den besonderen Eigenschaften des Selens be- trachten, und es erschien eine eingehendere Untersuchung der- selben der einzige Weg zu sein, um eine Erklärung für diese merkwürdige Lichtwirkung zu finden. Leider machte es mir meine Thätigkeit auf anderen Gebie- ten bisher unmöglich, die schon damals grösstentheils ange- stellten Versuche über die Lichtwirkung auf das Selen zum Ab- schluss zu bringen. Inzwischen ist unter dem Titel „der Einfluss des Lichtes auf den elektrischen Leitungswiderstand der Metalle“ eine Arbeit des Dr. Richard Börnstein in Heidelberg erschienen, welche die Grundlage meiner Arbeit dadurch in Frage stellt, dass Hr. Börn- stein die Führung des Nachweises unternimmt, dass die Ver- grösserung der Leitungsfähigkeit der Metalle durch Beleuchtung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/421
Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. [399]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/421>, abgerufen am 24.04.2024.