Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

Bild:
<< vorherige Seite

Rad c wird vom Regulator gedreht. Im Eingriff mit beiden
ist das Getriebe d, dessen Axe mit der ebenfalls lose auf der
Welle sitzenden Hülse e in Verbindung gesetzt ist. Diese Hülse
ist mit dem Hebel f versehen, durch den die Dampfklappe etc. etc.
bewegt wird. Wenn nun die Räder b und c mit gleicher Peri-
pheriegeschwindigkeit im entgegengesetzten Sinne gedreht werden,
so muss das Getriebe und mit ihm die Hülse und der Hebel f
seine Stellung unverändert beibehalten. Aendert sich aber der
Gang der Maschine, so muss auch das Getriebe im Sinne des
schneller bewegten Rades mit fortrollen. Dadurch wird die
Hülse e so lange gedreht, bis durch die hiermit verbundene Be-
wegung des Hebels f das gestörte Gleichgewicht zwischen Trieb-
kraft und Belastung wieder vollkommen hergestellt ist. Das Ge-
wicht g sucht die Hülse e stets im Sinne des durch das Pendel
gedrehten Rades zu drehen. Durch die Zähne des Getriebes wird
diese Kraft auf die Räder b und c übertragen und hierdurch das
Pendel in Bewegung erhalten. Damit beim Angange und An-
halten der Maschine keine gewaltsame Einwirkung auf das Doppel-
pendel, welches hier mit einer der oben beschriebenen ähnlichen
Reibungsvorrichtung versehen ist, stattfinden kann, ist das conische
Rad h durch Friction mit der Pendelwelle verbunden.

B. Durch conische Räder.

Zwei auf derselben Welle einander gegenüberstehende Räder a
und b (Fig. 6) werden, das erstere von der Maschine, das andere
vom Pendel, in entgegengesetzter Richtung und mit gleicher Ge-
schwindigkeit gedreht. In beide greift das conische Rad c, welches
mit der losen Hülse d und dem daran sitzenden Hebel e ver-
bunden ist. Durch ein irgend wie angebrachtes Gewicht wird
der Hebel e stets zurückgezogen und dadurch das Pendel in
Bewegung erhalten.

Bei der hier gewählten Anordnung wird die Pendelwelle f
mit dem conischen Rade a auf gewöhnliche Weise durch die
Maschine gedreht. Das Doppelpendel hängt an der Hülse g, an
welcher auch das conische Rad b befestigt ist. Das Pendel dreht
sich daher im entgegengesetzten Sinne wie die Pendelwelle. Um
dem Pendel eine möglichst constante Schwunghöhe zu sichern,
ist auch hier ein veränderlicher Reibungswiderstand gebildet.

2

Rad c wird vom Regulator gedreht. Im Eingriff mit beiden
ist das Getriebe d, dessen Axe mit der ebenfalls lose auf der
Welle sitzenden Hülse e in Verbindung gesetzt ist. Diese Hülse
ist mit dem Hebel f versehen, durch den die Dampfklappe etc. etc.
bewegt wird. Wenn nun die Räder b und c mit gleicher Peri-
pheriegeschwindigkeit im entgegengesetzten Sinne gedreht werden,
so muss das Getriebe und mit ihm die Hülse und der Hebel f
seine Stellung unverändert beibehalten. Aendert sich aber der
Gang der Maschine, so muss auch das Getriebe im Sinne des
schneller bewegten Rades mit fortrollen. Dadurch wird die
Hülse e so lange gedreht, bis durch die hiermit verbundene Be-
wegung des Hebels f das gestörte Gleichgewicht zwischen Trieb-
kraft und Belastung wieder vollkommen hergestellt ist. Das Ge-
wicht g sucht die Hülse e stets im Sinne des durch das Pendel
gedrehten Rades zu drehen. Durch die Zähne des Getriebes wird
diese Kraft auf die Räder b und c übertragen und hierdurch das
Pendel in Bewegung erhalten. Damit beim Angange und An-
halten der Maschine keine gewaltsame Einwirkung auf das Doppel-
pendel, welches hier mit einer der oben beschriebenen ähnlichen
Reibungsvorrichtung versehen ist, stattfinden kann, ist das conische
Rad h durch Friction mit der Pendelwelle verbunden.

B. Durch conische Räder.

Zwei auf derselben Welle einander gegenüberstehende Räder a
und b (Fig. 6) werden, das erstere von der Maschine, das andere
vom Pendel, in entgegengesetzter Richtung und mit gleicher Ge-
schwindigkeit gedreht. In beide greift das conische Rad c, welches
mit der losen Hülse d und dem daran sitzenden Hebel e ver-
bunden ist. Durch ein irgend wie angebrachtes Gewicht wird
der Hebel e stets zurückgezogen und dadurch das Pendel in
Bewegung erhalten.

Bei der hier gewählten Anordnung wird die Pendelwelle f
mit dem conischen Rade a auf gewöhnliche Weise durch die
Maschine gedreht. Das Doppelpendel hängt an der Hülse g, an
welcher auch das conische Rad b befestigt ist. Das Pendel dreht
sich daher im entgegengesetzten Sinne wie die Pendelwelle. Um
dem Pendel eine möglichst constante Schwunghöhe zu sichern,
ist auch hier ein veränderlicher Reibungswiderstand gebildet.

2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0035" n="17"/>
Rad <hi rendition="#i">c</hi> wird vom Regulator gedreht. Im Eingriff mit beiden<lb/>
ist das Getriebe <hi rendition="#i">d</hi>, dessen Axe mit der ebenfalls lose auf der<lb/>
Welle sitzenden Hülse <hi rendition="#i">e</hi> in Verbindung gesetzt ist. Diese Hülse<lb/>
ist mit dem Hebel <hi rendition="#i">f</hi> versehen, durch den die Dampfklappe etc. etc.<lb/>
bewegt wird. Wenn nun die Räder <hi rendition="#i">b</hi> und <hi rendition="#i">c</hi> mit gleicher Peri-<lb/>
pheriegeschwindigkeit im entgegengesetzten Sinne gedreht werden,<lb/>
so muss das Getriebe und mit ihm die Hülse und der Hebel <hi rendition="#i">f</hi><lb/>
seine Stellung unverändert beibehalten. Aendert sich aber der<lb/>
Gang der Maschine, so muss auch das Getriebe im Sinne des<lb/>
schneller bewegten Rades mit fortrollen. Dadurch wird die<lb/>
Hülse <hi rendition="#i">e</hi> so lange gedreht, bis durch die hiermit verbundene Be-<lb/>
wegung des Hebels <hi rendition="#i">f</hi> das gestörte Gleichgewicht zwischen Trieb-<lb/>
kraft und Belastung wieder vollkommen hergestellt ist. Das Ge-<lb/>
wicht <hi rendition="#i">g</hi> sucht die Hülse <hi rendition="#i">e</hi> stets im Sinne des durch das Pendel<lb/>
gedrehten Rades zu drehen. Durch die Zähne des Getriebes wird<lb/>
diese Kraft auf die Räder <hi rendition="#i">b</hi> und <hi rendition="#i">c</hi> übertragen und hierdurch das<lb/>
Pendel in Bewegung erhalten. Damit beim Angange und An-<lb/>
halten der Maschine keine gewaltsame Einwirkung auf das Doppel-<lb/>
pendel, welches hier mit einer der oben beschriebenen ähnlichen<lb/>
Reibungsvorrichtung versehen ist, stattfinden kann, ist das conische<lb/>
Rad <hi rendition="#i">h</hi> durch Friction mit der Pendelwelle verbunden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#i">B</hi>. <hi rendition="#g">Durch conische Räder</hi>.</head><lb/>
            <p>Zwei auf derselben Welle einander gegenüberstehende Räder <hi rendition="#i">a</hi><lb/>
und b (Fig. 6) werden, das erstere von der Maschine, das andere<lb/>
vom Pendel, in entgegengesetzter Richtung und mit gleicher Ge-<lb/>
schwindigkeit gedreht. In beide greift das conische Rad <hi rendition="#i">c</hi>, welches<lb/>
mit der losen Hülse <hi rendition="#i">d</hi> und dem daran sitzenden Hebel <hi rendition="#i">e</hi> ver-<lb/>
bunden ist. Durch ein irgend wie angebrachtes Gewicht wird<lb/>
der Hebel <hi rendition="#i">e</hi> stets zurückgezogen und dadurch das Pendel in<lb/>
Bewegung erhalten.</p><lb/>
            <p>Bei der hier gewählten Anordnung wird die Pendelwelle <hi rendition="#i">f</hi><lb/>
mit dem conischen Rade <hi rendition="#i">a</hi> auf gewöhnliche Weise durch die<lb/>
Maschine gedreht. Das Doppelpendel hängt an der Hülse <hi rendition="#i">g</hi>, an<lb/>
welcher auch das conische Rad <hi rendition="#i">b</hi> befestigt ist. Das Pendel dreht<lb/>
sich daher im entgegengesetzten Sinne wie die Pendelwelle. Um<lb/>
dem Pendel eine möglichst constante Schwunghöhe zu sichern,<lb/>
ist auch hier ein veränderlicher Reibungswiderstand gebildet.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">2</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0035] Rad c wird vom Regulator gedreht. Im Eingriff mit beiden ist das Getriebe d, dessen Axe mit der ebenfalls lose auf der Welle sitzenden Hülse e in Verbindung gesetzt ist. Diese Hülse ist mit dem Hebel f versehen, durch den die Dampfklappe etc. etc. bewegt wird. Wenn nun die Räder b und c mit gleicher Peri- pheriegeschwindigkeit im entgegengesetzten Sinne gedreht werden, so muss das Getriebe und mit ihm die Hülse und der Hebel f seine Stellung unverändert beibehalten. Aendert sich aber der Gang der Maschine, so muss auch das Getriebe im Sinne des schneller bewegten Rades mit fortrollen. Dadurch wird die Hülse e so lange gedreht, bis durch die hiermit verbundene Be- wegung des Hebels f das gestörte Gleichgewicht zwischen Trieb- kraft und Belastung wieder vollkommen hergestellt ist. Das Ge- wicht g sucht die Hülse e stets im Sinne des durch das Pendel gedrehten Rades zu drehen. Durch die Zähne des Getriebes wird diese Kraft auf die Räder b und c übertragen und hierdurch das Pendel in Bewegung erhalten. Damit beim Angange und An- halten der Maschine keine gewaltsame Einwirkung auf das Doppel- pendel, welches hier mit einer der oben beschriebenen ähnlichen Reibungsvorrichtung versehen ist, stattfinden kann, ist das conische Rad h durch Friction mit der Pendelwelle verbunden. B. Durch conische Räder. Zwei auf derselben Welle einander gegenüberstehende Räder a und b (Fig. 6) werden, das erstere von der Maschine, das andere vom Pendel, in entgegengesetzter Richtung und mit gleicher Ge- schwindigkeit gedreht. In beide greift das conische Rad c, welches mit der losen Hülse d und dem daran sitzenden Hebel e ver- bunden ist. Durch ein irgend wie angebrachtes Gewicht wird der Hebel e stets zurückgezogen und dadurch das Pendel in Bewegung erhalten. Bei der hier gewählten Anordnung wird die Pendelwelle f mit dem conischen Rade a auf gewöhnliche Weise durch die Maschine gedreht. Das Doppelpendel hängt an der Hülse g, an welcher auch das conische Rad b befestigt ist. Das Pendel dreht sich daher im entgegengesetzten Sinne wie die Pendelwelle. Um dem Pendel eine möglichst constante Schwunghöhe zu sichern, ist auch hier ein veränderlicher Reibungswiderstand gebildet. 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/35
Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/35>, abgerufen am 24.04.2024.