Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

zu werden, und kann ohne diese Arbeit
nie auch nur annähernd ihr Bestes thun.
Die Vorbereitung dieser Pferde würde sehr
einfach sein, nachdem sie, ihrer Constitution
entsprechend, eigentlich nicht zu viel Arbeit
thun können; es ist jedoch die grosse Gefahr
vorhanden, dass deren Gliedmassen Schaden
leiden, während der Appetit und der Ge-
sundheitszustand im Uebrigen ganz gut
bleiben. Die Beine solcher Pferde müssen
während des Trainings ganz besonders auf-
merksam beobachtet werden, und man muss,
so wie sich ein schwacher Punkt oder
Symptome von Empfindlichkeit zeigen, lieber
einige "sweats" anwenden, anstatt das
Ueberflüssige durchaus herunter arbeiten
zu wollen.

Halten dagegen die Beine des Pferdes aus,
so dass man dasselbe, bei der für gewöhnlich
anempfohlenen Anzahl "sweats" und ausser-
gewöhnlich viel Arbeit, in seine beste Con-
dition bringen kann, so ist es immer besser,
die grosse Menge Arbeit zu fordern, denn
durch das Schwitzen wird zwar auch gute Con-
dition erreicht, insoferne als das Fett aus dem
Zellgewebe und von den Organen dadurch
entfernt wird, aber die Muskulatur hat dann
nicht jene Härte und Spannkraft erlangt,

zu werden, und kann ohne diese Arbeit
nie auch nur annähernd ihr Bestes thun.
Die Vorbereitung dieser Pferde würde sehr
einfach sein, nachdem sie, ihrer Constitution
entsprechend, eigentlich nicht zu viel Arbeit
thun können; es ist jedoch die grosse Gefahr
vorhanden, dass deren Gliedmassen Schaden
leiden, während der Appetit und der Ge-
sundheitszustand im Uebrigen ganz gut
bleiben. Die Beine solcher Pferde müssen
während des Trainings ganz besonders auf-
merksam beobachtet werden, und man muss,
so wie sich ein schwacher Punkt oder
Symptome von Empfindlichkeit zeigen, lieber
einige „sweats“ anwenden, anstatt das
Ueberflüssige durchaus herunter arbeiten
zu wollen.

Halten dagegen die Beine des Pferdes aus,
so dass man dasselbe, bei der für gewöhnlich
anempfohlenen Anzahl „sweats“ und ausser-
gewöhnlich viel Arbeit, in seine beste Con-
dition bringen kann, so ist es immer besser,
die grosse Menge Arbeit zu fordern, denn
durch das Schwitzen wird zwar auch gute Con-
dition erreicht, insoferne als das Fett aus dem
Zellgewebe und von den Organen dadurch
entfernt wird, aber die Muskulatur hat dann
nicht jene Härte und Spannkraft erlangt,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0144" n="128"/>
zu werden, und kann ohne diese Arbeit<lb/>
nie auch nur annähernd ihr Bestes thun.<lb/>
Die Vorbereitung dieser Pferde würde sehr<lb/>
einfach sein, nachdem sie, ihrer Constitution<lb/>
entsprechend, eigentlich nicht zu viel Arbeit<lb/>
thun können; es ist jedoch die grosse Gefahr<lb/>
vorhanden, dass deren Gliedmassen Schaden<lb/>
leiden, während der Appetit und der Ge-<lb/>
sundheitszustand im Uebrigen ganz gut<lb/>
bleiben. Die Beine solcher Pferde müssen<lb/>
während des Trainings ganz besonders auf-<lb/>
merksam beobachtet werden, und man muss,<lb/>
so wie sich ein schwacher Punkt oder<lb/>
Symptome von Empfindlichkeit zeigen, lieber<lb/>
einige &#x201E;sweats&#x201C; anwenden, anstatt das<lb/>
Ueberflüssige durchaus herunter <hi rendition="#g">arbeiten</hi><lb/>
zu wollen.</p><lb/>
        <p>Halten dagegen die Beine des Pferdes aus,<lb/>
so dass man dasselbe, bei der für gewöhnlich<lb/>
anempfohlenen Anzahl &#x201E;sweats&#x201C; und ausser-<lb/>
gewöhnlich viel Arbeit, in seine beste Con-<lb/>
dition bringen kann, so ist es immer besser,<lb/>
die grosse Menge Arbeit zu fordern, denn<lb/>
durch das Schwitzen wird zwar auch gute Con-<lb/>
dition erreicht, insoferne als das Fett aus dem<lb/>
Zellgewebe und von den Organen dadurch<lb/>
entfernt wird, aber die Muskulatur hat dann<lb/>
nicht jene Härte und Spannkraft erlangt,<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0144] zu werden, und kann ohne diese Arbeit nie auch nur annähernd ihr Bestes thun. Die Vorbereitung dieser Pferde würde sehr einfach sein, nachdem sie, ihrer Constitution entsprechend, eigentlich nicht zu viel Arbeit thun können; es ist jedoch die grosse Gefahr vorhanden, dass deren Gliedmassen Schaden leiden, während der Appetit und der Ge- sundheitszustand im Uebrigen ganz gut bleiben. Die Beine solcher Pferde müssen während des Trainings ganz besonders auf- merksam beobachtet werden, und man muss, so wie sich ein schwacher Punkt oder Symptome von Empfindlichkeit zeigen, lieber einige „sweats“ anwenden, anstatt das Ueberflüssige durchaus herunter arbeiten zu wollen. Halten dagegen die Beine des Pferdes aus, so dass man dasselbe, bei der für gewöhnlich anempfohlenen Anzahl „sweats“ und ausser- gewöhnlich viel Arbeit, in seine beste Con- dition bringen kann, so ist es immer besser, die grosse Menge Arbeit zu fordern, denn durch das Schwitzen wird zwar auch gute Con- dition erreicht, insoferne als das Fett aus dem Zellgewebe und von den Organen dadurch entfernt wird, aber die Muskulatur hat dann nicht jene Härte und Spannkraft erlangt,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/144
Zitationshilfe: Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/144>, abgerufen am 24.04.2024.