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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.

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ARTIC. VI. SECT. XII.
(2. so hat sie damahl ihn selbs nicht erinnert des jenigen/ was er mit ihr vorge-
habt (3. daher der dirne aussage gegen Stephanum ihn allein nicht gnug gravi-
ren könte. (4. hat er vor dem beicht-vater wie ich sehe/ von sich nichts bekant. 2.
Daß auch Stephanus noch/ so viel ich abermahl ex specie facti sehe/ des
consummati adulterii, und das die frucht von ihm seyn könte/ nicht bezüchtiget
werden könte/ daher auch sich nicht anders des ehebruchs als nach dem wort
Christi Matth. 5/ 28. vor dem beicht-vater schuldig gegeben. Vor ausgesetzt
dessen/ so sehe ich nicht/ was er bey der Obrigkeit anders/ als wegen an die
hand gegebenen betrugs sich zu besorgen hätte. Solte aber auch er erst in sein ge-
wissen gehen/ und mehrers/ als nemlich in gleicher schuld mit Stephano zuste-
hen/ bekennen/ so ist einerley mit ihm als mit diesem. Von dem ich doch auch
gleichfalls achte/ daß er auf die selbs vorgehaltene conditiones gar wol zu dem
heiligen Abennmahl gelassen werden möge. Denn wir von einem auch schwehre-
sten sünder/ da die sünde noch nicht ausgebrochen/ daß etwa alsdann nach
jeglicher kirchenordnung der geärgeten gemeinde vorher satisfaction zu thun wä-
re/ nichts mehrers als die buß und also in und aus derselben den vorsatz nicht
weiter zu sündigen/ also folglich GOTT in seiner ordnung nicht zu ligen/ er-
fordern mögen. Die 2. frage ist: Ob der beicht-vater die dirne/ wann
sie
citiret und coram dicasterio aussaget/ wie sie von Petro gelehret/ nach-
mahls bey den
Confessionario auch dabey bleibet/ oder so sie ja die wahrheit
bekennet/ es als in der beicht will gesagt haben/
absolviren könne/ o-
der sie dahin anweisen müste/ der Obrigkeit noch die wahrheit zusa-
gen? diese
frage wird unterschiedlicher umstände wegen etwas schwehrer. Wo
sie die wahrheit redlich heraus bekennet/ da es/ so viel ich aus der relation se-
hen kan/ weder Petrum noch Stephanum betreffen mag/ als die sie nicht
können geschwängert haben/ davon die eigentliche frage bey dem dicasterio
seyn solle/ so ist kein zweiffel nicht/ daß sie möge auf übrige zeugnüssen ihrer
buß admittiret werden. Hätte sie aber die unwahrheit geredet/ so hat sie entweder ei-
ne vagam personam/ daß sie den reuter der es gethan zum exempel selbs nicht
könne/ oder wie sonsten die umstände seyn mögen/ oder ein gewisses indivi-
duum,
deme dermahleins solche bekäntnüß auf ihn/ da er doch ihrer gantz un-
schuldig/ schädlich und hinderlich seyn möchte/ bekant. Wäre dieses letztere/ da
also die sünde/ damit sie ihrem unschuldigen nechsten schaden thut/ immerfort
währete/ so achtete/ daß sie freylich an die Obrigkeit wider zu weisen und den
ehrlichen leumund des unschuldigen zu retten verbunden wäre; wie dann ihre
huß nicht redlich seyn mag/ da sie noch forfahren will/ den nechsten schaden zu
thun. Es treffe nachmahl Petrum oder Stephanum/ welches ich zwahr nicht
möglich zu seyn sehe/ oder treffe sie nicht/ so ist der beicht-vater ohne schuld.
Wäre dieses/ so weist ja der beicht-vater selbs ietzo noch die schuldige person

nicht
f f

ARTIC. VI. SECT. XII.
(2. ſo hat ſie damahl ihn ſelbs nicht erinnert des jenigen/ was er mit ihr vorge-
habt (3. daher der dirne auſſage gegen Stephanum ihn allein nicht gnug gravi-
ren koͤnte. (4. hat er vor dem beicht-vater wie ich ſehe/ von ſich nichts bekant. 2.
Daß auch Stephanus noch/ ſo viel ich abermahl ex ſpecie facti ſehe/ des
conſummati adulterii, und das die frucht von ihm ſeyn koͤnte/ nicht bezuͤchtiget
werden koͤnte/ daher auch ſich nicht anders des ehebruchs als nach dem wort
Chriſti Matth. 5/ 28. vor dem beicht-vater ſchuldig gegeben. Vor ausgeſetzt
deſſen/ ſo ſehe ich nicht/ was er bey der Obrigkeit anders/ als wegen an die
hand gegebenen betrugs ſich zu beſorgen haͤtte. Solte aber auch er erſt in ſein ge-
wiſſen gehen/ und mehrers/ als nemlich in gleicher ſchuld mit Stephano zuſte-
hen/ bekennen/ ſo iſt einerley mit ihm als mit dieſem. Von dem ich doch auch
gleichfalls achte/ daß er auf die ſelbs vorgehaltene conditiones gar wol zu dem
heiligen Abennmahl gelaſſen werden moͤge. Denn wir von einem auch ſchwehre-
ſten ſuͤnder/ da die ſuͤnde noch nicht ausgebrochen/ daß etwa alsdann nach
jeglicher kirchenordnung der geaͤrgeten gemeinde vorher ſatisfaction zu thun waͤ-
re/ nichts mehrers als die buß und alſo in und aus derſelben den vorſatz nicht
weiter zu ſuͤndigen/ alſo folglich GOTT in ſeiner ordnung nicht zu ligen/ er-
fordern moͤgen. Die 2. frage iſt: Ob der beicht-vater die dirne/ wann
ſie
citiret und coram dicaſterio ausſaget/ wie ſie von Petro gelehret/ nach-
mahls bey den
Confeſſionario auch dabey bleibet/ oder ſo ſie ja die wahrheit
bekennet/ es als in der beicht will geſagt haben/
abſolviren koͤnne/ o-
der ſie dahin anweiſen muͤſte/ der Obrigkeit noch die wahrheit zuſa-
gen? dieſe
frage wird unterſchiedlicher umſtaͤnde wegen etwas ſchwehrer. Wo
ſie die wahrheit redlich heraus bekennet/ da es/ ſo viel ich aus der relation ſe-
hen kan/ weder Petrum noch Stephanum betreffen mag/ als die ſie nicht
koͤnnen geſchwaͤngert haben/ davon die eigentliche frage bey dem dicaſterio
ſeyn ſolle/ ſo iſt kein zweiffel nicht/ daß ſie moͤge auf uͤbrige zeugnuͤſſen ihrer
buß admittiret werden. Haͤtte ſie aber die unwahrheit geredet/ ſo hat ſie entweder ei-
ne vagam perſonam/ daß ſie den reuter der es gethan zum exempel ſelbs nicht
koͤnne/ oder wie ſonſten die umſtaͤnde ſeyn moͤgen/ oder ein gewiſſes indivi-
duum,
deme dermahleins ſolche bekaͤntnuͤß auf ihn/ da er doch ihrer gantz un-
ſchuldig/ ſchaͤdlich und hinderlich ſeyn moͤchte/ bekant. Waͤre dieſes letztere/ da
alſo die ſuͤnde/ damit ſie ihrem unſchuldigen nechſten ſchaden thut/ immerfort
waͤhrete/ ſo achtete/ daß ſie freylich an die Obrigkeit wider zu weiſen und den
ehrlichen leumund des unſchuldigen zu retten verbunden waͤre; wie dann ihre
huß nicht redlich ſeyn mag/ da ſie noch forfahren will/ den nechſten ſchaden zu
thun. Es treffe nachmahl Petrum oder Stephanum/ welches ich zwahr nicht
moͤglich zu ſeyn ſehe/ oder treffe ſie nicht/ ſo iſt der beicht-vater ohne ſchuld.
Waͤre dieſes/ ſo weiſt ja der beicht-vater ſelbs ietzo noch die ſchuldige perſon

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[225/1025] ARTIC. VI. SECT. XII. (2. ſo hat ſie damahl ihn ſelbs nicht erinnert des jenigen/ was er mit ihr vorge- habt (3. daher der dirne auſſage gegen Stephanum ihn allein nicht gnug gravi- ren koͤnte. (4. hat er vor dem beicht-vater wie ich ſehe/ von ſich nichts bekant. 2. Daß auch Stephanus noch/ ſo viel ich abermahl ex ſpecie facti ſehe/ des conſummati adulterii, und das die frucht von ihm ſeyn koͤnte/ nicht bezuͤchtiget werden koͤnte/ daher auch ſich nicht anders des ehebruchs als nach dem wort Chriſti Matth. 5/ 28. vor dem beicht-vater ſchuldig gegeben. Vor ausgeſetzt deſſen/ ſo ſehe ich nicht/ was er bey der Obrigkeit anders/ als wegen an die hand gegebenen betrugs ſich zu beſorgen haͤtte. Solte aber auch er erſt in ſein ge- wiſſen gehen/ und mehrers/ als nemlich in gleicher ſchuld mit Stephano zuſte- hen/ bekennen/ ſo iſt einerley mit ihm als mit dieſem. Von dem ich doch auch gleichfalls achte/ daß er auf die ſelbs vorgehaltene conditiones gar wol zu dem heiligen Abennmahl gelaſſen werden moͤge. Denn wir von einem auch ſchwehre- ſten ſuͤnder/ da die ſuͤnde noch nicht ausgebrochen/ daß etwa alsdann nach jeglicher kirchenordnung der geaͤrgeten gemeinde vorher ſatisfaction zu thun waͤ- re/ nichts mehrers als die buß und alſo in und aus derſelben den vorſatz nicht weiter zu ſuͤndigen/ alſo folglich GOTT in ſeiner ordnung nicht zu ligen/ er- fordern moͤgen. Die 2. frage iſt: Ob der beicht-vater die dirne/ wann ſie citiret und coram dicaſterio ausſaget/ wie ſie von Petro gelehret/ nach- mahls bey den Confeſſionario auch dabey bleibet/ oder ſo ſie ja die wahrheit bekennet/ es als in der beicht will geſagt haben/ abſolviren koͤnne/ o- der ſie dahin anweiſen muͤſte/ der Obrigkeit noch die wahrheit zuſa- gen? dieſe frage wird unterſchiedlicher umſtaͤnde wegen etwas ſchwehrer. Wo ſie die wahrheit redlich heraus bekennet/ da es/ ſo viel ich aus der relation ſe- hen kan/ weder Petrum noch Stephanum betreffen mag/ als die ſie nicht koͤnnen geſchwaͤngert haben/ davon die eigentliche frage bey dem dicaſterio ſeyn ſolle/ ſo iſt kein zweiffel nicht/ daß ſie moͤge auf uͤbrige zeugnuͤſſen ihrer buß admittiret werden. Haͤtte ſie aber die unwahrheit geredet/ ſo hat ſie entweder ei- ne vagam perſonam/ daß ſie den reuter der es gethan zum exempel ſelbs nicht koͤnne/ oder wie ſonſten die umſtaͤnde ſeyn moͤgen/ oder ein gewiſſes indivi- duum, deme dermahleins ſolche bekaͤntnuͤß auf ihn/ da er doch ihrer gantz un- ſchuldig/ ſchaͤdlich und hinderlich ſeyn moͤchte/ bekant. Waͤre dieſes letztere/ da alſo die ſuͤnde/ damit ſie ihrem unſchuldigen nechſten ſchaden thut/ immerfort waͤhrete/ ſo achtete/ daß ſie freylich an die Obrigkeit wider zu weiſen und den ehrlichen leumund des unſchuldigen zu retten verbunden waͤre; wie dann ihre huß nicht redlich ſeyn mag/ da ſie noch forfahren will/ den nechſten ſchaden zu thun. Es treffe nachmahl Petrum oder Stephanum/ welches ich zwahr nicht moͤglich zu ſeyn ſehe/ oder treffe ſie nicht/ ſo iſt der beicht-vater ohne ſchuld. Waͤre dieſes/ ſo weiſt ja der beicht-vater ſelbs ietzo noch die ſchuldige perſon nicht f f

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken01_1700/1025>, abgerufen am 19.04.2024.