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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.

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Das andere Capitel/
21. Von der Prediger hauß-visitationen. Gefahr unsrer kirchen allgemein. Me-
thodus
die schätze der seligkeit zu predigen/ Wiedergeburt. Großgebauer.
22. Uber eine vorbitte in zweiffelhaffter rechtssache.
23. Ob mit guten gewissen in den vorbitten einige titul der graduirten/ vorneh-
mer kauffleute/ oder dergleichen gebraucht werden könne.
24. Benennung selig von den abgestorbenen. Warum die Lutherische um den
rechten glauben beten. Sabbaths feyer. Nichts durchgehends zur besse-
rung zu hoffen.
25. Von proclamation einer berüchtigten person.
26. Als ein Prediger sich unterstanden hatte/ einige ritus, in anmeldung derer/
die sich verheyrathen wollen/ und einleitung der wöchnerinnen/ seiner ge-
meinde zu obtrudiren/ darüber in derselben bewegung entstanden/ und er
solche widersetzlichkeit der zuhörer als eine schwehre sünde hart bestraffet.
27. Nochmalige bekräfftigung des vorigen.
28. Nochmalige antwort über solchen casum.
29. Wenn tragici casus von selbsmord oder mord anderer aus verdruß des le-
bens/ vorgehen/ was dabey prediger zu thun haben.
30. Von dem verbot verdächtige bücher zu lesen.
31. Von dem lateinischen singen in einer gemeinde/ die der sprache nicht kun-
dig ist.
32. Von denen aus dem Papstthum zu uns kommenden/ und wie man ihnen zu
begegnen.
33. Von öffentlichen und privat-copulationen und tauffen.
SECTIO I.
Von treibung des gesetzes in dem predigamt.
Was einem schullehrer zukomme. Collegia pietatis.

DAß derselbe meldet/ daß er meinetwegen vieles leiden müßte/ ist
mir sehr leid; denn ob ich mich wol gegen GOtt nicht zu beschweh-
ren habe/ da demselbigen beliebet meinen glauben mit einigem lei-
den zu prüfen/ so ist mir doch leid/ wo andere etwas meinetwegen
auszustehen haben; daher auch gute freunde billig ermahne/ ob
sie wol die lehre/ die sie etwa von mir mögen gehöret/ oder in meinen schrifften
gelesen haben/ da sie sie GOttes wort gemäß befinden/ nicht verlassen oder sie
verworffen werden lassen/ sondern wo es GOttes ehr erfordert/ dieselbe beschei-
dentlich vetheridigen sollen/ daß sie dennoch/ wo sie meine person andern ver-

haßt
Das andere Capitel/
21. Von der Prediger hauß-viſitationen. Gefahr unſrer kirchen allgemein. Me-
thodus
die ſchaͤtze der ſeligkeit zu predigen/ Wiedergeburt. Großgebauer.
22. Uber eine vorbitte in zweiffelhaffter rechtsſache.
23. Ob mit guten gewiſſen in den vorbitten einige titul der graduirten/ vorneh-
mer kauffleute/ oder dergleichen gebraucht werden koͤnne.
24. Benennung ſelig von den abgeſtorbenen. Warum die Lutheriſche um den
rechten glauben beten. Sabbaths feyer. Nichts durchgehends zur beſſe-
rung zu hoffen.
25. Von proclamation einer beruͤchtigten perſon.
26. Als ein Prediger ſich unterſtanden hatte/ einige ritus, in anmeldung derer/
die ſich verheyrathen wollen/ und einleitung der woͤchnerinnen/ ſeiner ge-
meinde zu obtrudiren/ daruͤber in derſelben bewegung entſtanden/ und er
ſolche widerſetzlichkeit der zuhoͤrer als eine ſchwehre ſuͤnde hart beſtraffet.
27. Nochmalige bekraͤfftigung des vorigen.
28. Nochmalige antwort uͤber ſolchen caſum.
29. Wenn tragici caſus von ſelbsmord oder mord anderer aus verdruß des le-
bens/ vorgehen/ was dabey prediger zu thun haben.
30. Von dem verbot verdaͤchtige buͤcher zu leſen.
31. Von dem lateiniſchen ſingen in einer gemeinde/ die der ſprache nicht kun-
dig iſt.
32. Von denen aus dem Papſtthum zu uns kommenden/ und wie man ihnen zu
begegnen.
33. Von oͤffentlichen und privat-copulationen und tauffen.
SECTIO I.
Von treibung des geſetzes in dem predigamt.
Was einem ſchullehrer zukomme. Collegia pietatis.

DAß derſelbe meldet/ daß er meinetwegen vieles leiden muͤßte/ iſt
mir ſehr leid; denn ob ich mich wol gegen GOtt nicht zu beſchweh-
ren habe/ da demſelbigen beliebet meinen glauben mit einigem lei-
den zu pruͤfen/ ſo iſt mir doch leid/ wo andere etwas meinetwegen
auszuſtehen haben; daher auch gute freunde billig ermahne/ ob
ſie wol die lehre/ die ſie etwa von mir moͤgen gehoͤret/ oder in meinen ſchrifften
geleſen haben/ da ſie ſie GOttes wort gemaͤß befinden/ nicht verlaſſen oder ſie
verworffen werden laſſen/ ſondern wo es GOttes ehr erfordert/ dieſelbe beſchei-
dentlich vetheridigen ſollen/ daß ſie dennoch/ wo ſie meine perſon andern ver-

haßt
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[2/0802] Das andere Capitel/ 21. Von der Prediger hauß-viſitationen. Gefahr unſrer kirchen allgemein. Me- thodus die ſchaͤtze der ſeligkeit zu predigen/ Wiedergeburt. Großgebauer. 22. Uber eine vorbitte in zweiffelhaffter rechtsſache. 23. Ob mit guten gewiſſen in den vorbitten einige titul der graduirten/ vorneh- mer kauffleute/ oder dergleichen gebraucht werden koͤnne. 24. Benennung ſelig von den abgeſtorbenen. Warum die Lutheriſche um den rechten glauben beten. Sabbaths feyer. Nichts durchgehends zur beſſe- rung zu hoffen. 25. Von proclamation einer beruͤchtigten perſon. 26. Als ein Prediger ſich unterſtanden hatte/ einige ritus, in anmeldung derer/ die ſich verheyrathen wollen/ und einleitung der woͤchnerinnen/ ſeiner ge- meinde zu obtrudiren/ daruͤber in derſelben bewegung entſtanden/ und er ſolche widerſetzlichkeit der zuhoͤrer als eine ſchwehre ſuͤnde hart beſtraffet. 27. Nochmalige bekraͤfftigung des vorigen. 28. Nochmalige antwort uͤber ſolchen caſum. 29. Wenn tragici caſus von ſelbsmord oder mord anderer aus verdruß des le- bens/ vorgehen/ was dabey prediger zu thun haben. 30. Von dem verbot verdaͤchtige buͤcher zu leſen. 31. Von dem lateiniſchen ſingen in einer gemeinde/ die der ſprache nicht kun- dig iſt. 32. Von denen aus dem Papſtthum zu uns kommenden/ und wie man ihnen zu begegnen. 33. Von oͤffentlichen und privat-copulationen und tauffen. SECTIO I. Von treibung des geſetzes in dem predigamt. Was einem ſchullehrer zukomme. Collegia pietatis. DAß derſelbe meldet/ daß er meinetwegen vieles leiden muͤßte/ iſt mir ſehr leid; denn ob ich mich wol gegen GOtt nicht zu beſchweh- ren habe/ da demſelbigen beliebet meinen glauben mit einigem lei- den zu pruͤfen/ ſo iſt mir doch leid/ wo andere etwas meinetwegen auszuſtehen haben; daher auch gute freunde billig ermahne/ ob ſie wol die lehre/ die ſie etwa von mir moͤgen gehoͤret/ oder in meinen ſchrifften geleſen haben/ da ſie ſie GOttes wort gemaͤß befinden/ nicht verlaſſen oder ſie verworffen werden laſſen/ ſondern wo es GOttes ehr erfordert/ dieſelbe beſchei- dentlich vetheridigen ſollen/ daß ſie dennoch/ wo ſie meine perſon andern ver- haßt

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken01_1700/802>, abgerufen am 25.04.2024.