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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.

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Das sechste Capitel.
37. Viele greiffen mich an um mein selbs und meiner freunde willen. Hertzliches
gebet vor mich und dessen frucht.
38. Als man mir in der sache des beichtwesens/ alles auff die spitze zusetzen/ zumuh-
tete.
39. Von meinem zustand/ unschuld und verlangen keine freunde meines leydens
theilhafftig zu machen.
40. Als J. Peter Späth zum Judenthum abgetreten. Letztes schreiben an
ihn.
41. Als eine Gräffin/ von den wahren ursachen der vielen wiederwärtigen gegen
mich. Treibung der lehr der heiligung. Mehrere forderung an das
predigamt. Hoffnung besserer zeiten. Daß die unruhe nicht erweise daß
unsere kirche nicht die wahre kirche seye: Gefahr vom Papstum.
42. Klage über die universität Wittenberg.
43. Meine art zu verfahren. Kurtze anschläge und beginnen nicht die beste. Wie
man sich jeglicher zeit zu verhalten. Fingirung neuer secte der Pietisten.
Daß den widersachern nicht mehr antworten wolle. Mittelstrasse wegen
der Symbolischen bücher Churfürstliches decisum wegen der beicht freyheit
ob geändert.
44. Daß meine lehre/ sonderlich von haltung Göttlicher gebote/ mit Lutheri lehr
völlig übereinstimme.
SECTIO I.

Als ein jahr vorhero erstmal wegen hiesigen
Propstey/ damahl noch vacant/ durch einen vornehmen
geheimen rath sondiret worden/ erkläh-
rung.

MJe ich Ew. Excell. gegen mich tragender sonderbahren affection von
mehrern jahren auff unterschiedliche art bisher versichert worden bin/ also
habe dero letzteres durch des Herrn N.N. Excell. überbrachtes als ein neues
zeugnüß derselben anzusehen/ ob wohl in nicht geringe unruhe des gemüths dardurch
gesetzet worden zu seyen dabey nicht in abrede seyn kan: Jch habe aber in Christlicher
überlegung des gantzen in dero schreiben vorgestellten geschäffts zum all[b]efördersten
die ewige güte des himmlischen Vaters mit demühtigsten danck zu preisen/ so ihren neuen
knecht zu der zeit/ da sich der jenigen/ die mir zu wider seyen/ zimlich viele offenbahren/
mit neuemzeugnüß gütigster vorsorge nicht wenig tröstet und stärcket/ und wie ich in
gewissen glauben mich versichere/ alles weißlich zum besten ausführen wird.

Nechst
Das ſechſte Capitel.
37. Viele greiffen mich an um mein ſelbs und meiner freunde willen. Hertzliches
gebet vor mich und deſſen frucht.
38. Als man mir in der ſache des beichtweſens/ alles auff die ſpitze zuſetzen/ zumuh-
tete.
39. Von meinem zuſtand/ unſchuld und verlangen keine freunde meines leydens
theilhafftig zu machen.
40. Als J. Peter Spaͤth zum Judenthum abgetreten. Letztes ſchreiben an
ihn.
41. Als eine Graͤffin/ von den wahren urſachen der vielen wiederwaͤrtigen gegen
mich. Treibung der lehr der heiligung. Mehrere forderung an das
predigamt. Hoffnung beſſerer zeiten. Daß die unruhe nicht erweiſe daß
unſere kirche nicht die wahre kirche ſeye: Gefahr vom Papſtum.
42. Klage uͤber die univerſitaͤt Wittenberg.
43. Meine art zu verfahren. Kurtze anſchlaͤge und beginnen nicht die beſte. Wie
man ſich jeglicher zeit zu verhalten. Fingirung neuer ſecte der Pietiſten.
Daß den widerſachern nicht mehr antworten wolle. Mittelſtraſſe wegen
der Symboliſchen buͤcher Churfuͤrſtliches deciſum wegen der beicht freyheit
ob geaͤndert.
44. Daß meine lehre/ ſonderlich von haltung Goͤttlicher gebote/ mit Lutheri lehr
voͤllig uͤbereinſtimme.
SECTIO I.

Als ein jahr vorhero erſtmal wegen hieſigen
Propſtey/ damahl noch vacant/ durch einen vornehmen
geheimen rath ſondiret worden/ erklaͤh-
rung.

MJe ich Ew. Excell. gegen mich tragender ſonderbahren affection von
mehrern jahren auff unterſchiedliche art bisher verſichert worden bin/ alſo
habe dero letzteres durch des Heꝛꝛn N.N. Excell. uͤberbrachtes als ein neues
zeugnuͤß deꝛſelben anzuſehen/ ob wohl in nicht geꝛinge unruhe des gemuͤths daꝛdurch
geſetzet worden zu ſeyen dabey nicht in abrede ſeyn kan: Jch habe aber in Chriſtlicher
uͤberlegung des gantzen in dero ſchreiben vorgeſtellten geſchaͤffts zum all[b]efoͤꝛdeꝛſten
die ewige guͤte des him̃liſchen Vaters mit demuͤhtigſtẽ danck zu preiſen/ ſo ihren neuẽ
knecht zu der zeit/ da ſich der jenigẽ/ die mir zu wider ſeyen/ zimlich viele offenbahren/
mit neuemzeugnuͤß guͤtigſter vorſorge nicht wenig troͤſtet und ſtaͤrcket/ und wie ich in
gewiſſen glauben mich verſichere/ alles weißlich zum beſten ausfuͤhren wird.

Nechſt
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[848/0866] Das ſechſte Capitel. 37. Viele greiffen mich an um mein ſelbs und meiner freunde willen. Hertzliches gebet vor mich und deſſen frucht. 38. Als man mir in der ſache des beichtweſens/ alles auff die ſpitze zuſetzen/ zumuh- tete. 39. Von meinem zuſtand/ unſchuld und verlangen keine freunde meines leydens theilhafftig zu machen. 40. Als J. Peter Spaͤth zum Judenthum abgetreten. Letztes ſchreiben an ihn. 41. Als eine Graͤffin/ von den wahren urſachen der vielen wiederwaͤrtigen gegen mich. Treibung der lehr der heiligung. Mehrere forderung an das predigamt. Hoffnung beſſerer zeiten. Daß die unruhe nicht erweiſe daß unſere kirche nicht die wahre kirche ſeye: Gefahr vom Papſtum. 42. Klage uͤber die univerſitaͤt Wittenberg. 43. Meine art zu verfahren. Kurtze anſchlaͤge und beginnen nicht die beſte. Wie man ſich jeglicher zeit zu verhalten. Fingirung neuer ſecte der Pietiſten. Daß den widerſachern nicht mehr antworten wolle. Mittelſtraſſe wegen der Symboliſchen buͤcher Churfuͤrſtliches deciſum wegen der beicht freyheit ob geaͤndert. 44. Daß meine lehre/ ſonderlich von haltung Goͤttlicher gebote/ mit Lutheri lehr voͤllig uͤbereinſtimme. SECTIO I. Als ein jahr vorhero erſtmal wegen hieſigen Propſtey/ damahl noch vacant/ durch einen vornehmen geheimen rath ſondiret worden/ erklaͤh- rung. MJe ich Ew. Excell. gegen mich tragender ſonderbahren affection von mehrern jahren auff unterſchiedliche art bisher verſichert worden bin/ alſo habe dero letzteres durch des Heꝛꝛn N.N. Excell. uͤberbrachtes als ein neues zeugnuͤß deꝛſelben anzuſehen/ ob wohl in nicht geꝛinge unruhe des gemuͤths daꝛdurch geſetzet worden zu ſeyen dabey nicht in abrede ſeyn kan: Jch habe aber in Chriſtlicher uͤberlegung des gantzen in dero ſchreiben vorgeſtellten geſchaͤffts zum allbefoͤꝛdeꝛſten die ewige guͤte des him̃liſchen Vaters mit demuͤhtigſtẽ danck zu preiſen/ ſo ihren neuẽ knecht zu der zeit/ da ſich der jenigẽ/ die mir zu wider ſeyen/ zimlich viele offenbahren/ mit neuemzeugnuͤß guͤtigſter vorſorge nicht wenig troͤſtet und ſtaͤrcket/ und wie ich in gewiſſen glauben mich verſichere/ alles weißlich zum beſten ausfuͤhren wird. Nechſt

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 848. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/866>, abgerufen am 25.04.2024.