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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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solches acht geben auff sich selbs den übri-
gen ihre krafft. Es kan und soll auch hie-
her wol gezogen werden die untersuchung
deß hertzens/ wie dasselbige sich zu allen
zeiten/ und was von diesem frieden dar-
innen/ sich befinde: und solches sonderlich
in den gelegenheiten/ wanns etwa hart wi-
dergehet. Zum exempel/ daß wir acht ge-
ben/ wo wir an den todt gedencken/ oder
in eine plötzliche todesgefahr gerathen/ o-
der uns sonsten eine sondere noth anstöst/
wie es in unseren hertzen stehe/ und wie
uns zu muth seye/ ob wir nemlich in dem
gemuth ruhig bleiben/ oder ob das hertz
zappele/ und aller friede zerrinnen wolle.
Da werden wir gewahr werden/ wie
schwach oder starck wir stehen/ und wor-
innen wir bedürffen uns ferner zustär-
cken und Göttliche gna-
de zu suchen.



Das

ſolches acht geben auff ſich ſelbs den uͤbri-
gen ihre krafft. Es kan und ſoll auch hie-
her wol gezogen werden die unterſuchung
deß hertzens/ wie daſſelbige ſich zu allen
zeiten/ und was von dieſem frieden dar-
innen/ ſich befinde: und ſolches ſonderlich
in den gelegenheiten/ wanns etwa hart wi-
dergehet. Zum exempel/ daß wir acht ge-
ben/ wo wir an den todt gedencken/ oder
in eine ploͤtzliche todesgefahr gerathen/ o-
der uns ſonſten eine ſondere noth anſtoͤſt/
wie es in unſeren hertzen ſtehe/ und wie
uns zu muth ſeye/ ob wir nemlich in dem
gemuth ruhig bleiben/ oder ob das hertz
zappele/ und aller friede zerrinnen wolle.
Da werden wir gewahr werden/ wie
ſchwach oder ſtarck wir ſtehen/ und wor-
innen wir beduͤrffen uns ferner zuſtaͤr-
cken und Goͤttliche gna-
de zu ſuchen.



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[182/0194] ſolches acht geben auff ſich ſelbs den uͤbri- gen ihre krafft. Es kan und ſoll auch hie- her wol gezogen werden die unterſuchung deß hertzens/ wie daſſelbige ſich zu allen zeiten/ und was von dieſem frieden dar- innen/ ſich befinde: und ſolches ſonderlich in den gelegenheiten/ wanns etwa hart wi- dergehet. Zum exempel/ daß wir acht ge- ben/ wo wir an den todt gedencken/ oder in eine ploͤtzliche todesgefahr gerathen/ o- der uns ſonſten eine ſondere noth anſtoͤſt/ wie es in unſeren hertzen ſtehe/ und wie uns zu muth ſeye/ ob wir nemlich in dem gemuth ruhig bleiben/ oder ob das hertz zappele/ und aller friede zerrinnen wolle. Da werden wir gewahr werden/ wie ſchwach oder ſtarck wir ſtehen/ und wor- innen wir beduͤrffen uns ferner zuſtaͤr- cken und Goͤttliche gna- de zu ſuchen. Das

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/194>, abgerufen am 29.03.2024.