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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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trucken: wie wir einmal ohne verdienst/
(oder etwas dessen was von unsern wercke/
und obschon würcklich an uns habender
frömmigkeit möchte davor gehalten seyn/
vor göttlichem gericht dazu zugelten/) auß
gnaden gerecht werden/ durch die
erlösung/ so durch JEsum Christum
geschehen ist/ welchen GOTT hat
vorgestellet zu einem gnadenstul
durch den glauben in seinem blut/

Rom. 3/ 24. 25. Daß also von GOttes
seiten das urtheil/ da er uns von unseren
sünden loß und gerecht spricht/ auß pur
lauter gnade geschiehet/ weil er uns dasje-
nige/ was CHristus gethan und gelitten
hat/ und sein verdienst/ als unser eigenthum
zurechnet/ wie einer der eines andern zah-
lung vor den schuldener annimmet; von
der menschen seite aber seye es allerdings
allein der glaube/ der darzu in solchem
werck nicht nach seiner würdigkeit/ nicht
nach seiner stärcke oder schwachheit/ oder
worinnen er etwas zu der gerechtigkeit selbs
thäte/ sondern nur als eine jenes geschenck
annehmende hand angesehen werde. Wer
diese lehre recht gründlich gefaßt/ und der
Heilige Geist sie in seinem hertzen lebendig

ein-

trucken: wie wir einmal ohne verdienſt/
(oder etwas deſſen was von unſern werckē/
und obſchon wuͤrcklich an uns habender
froͤmmigkeit moͤchte davor gehalten ſeyn/
vor goͤttlichem gericht dazu zugelten/) auß
gnaden gerecht werden/ durch die
erloͤſung/ ſo durch JEſum Chriſtum
geſchehen iſt/ welchen GOTT hat
vorgeſtellet zu einem gnadenſtul
durch den glauben in ſeinem blut/

Rom. 3/ 24. 25. Daß alſo von GOttes
ſeiten das urtheil/ da er uns von unſeren
ſuͤnden loß und gerecht ſpricht/ auß pur
lauter gnade geſchiehet/ weil er uns dasje-
nige/ was CHriſtus gethan und gelitten
hat/ und ſein verdienſt/ als unſer eigenthum
zurechnet/ wie einer der eines andern zah-
lung vor den ſchuldener annimmet; von
der menſchen ſeite aber ſeye es allerdings
allein der glaube/ der darzu in ſolchem
werck nicht nach ſeiner wuͤrdigkeit/ nicht
nach ſeiner ſtaͤrcke oder ſchwachheit/ oder
worinnen er etwas zu der gerechtigkeit ſelbs
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annehmende hand angeſehen werde. Wer
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[62/0074] trucken: wie wir einmal ohne verdienſt/ (oder etwas deſſen was von unſern werckē/ und obſchon wuͤrcklich an uns habender froͤmmigkeit moͤchte davor gehalten ſeyn/ vor goͤttlichem gericht dazu zugelten/) auß gnaden gerecht werden/ durch die erloͤſung/ ſo durch JEſum Chriſtum geſchehen iſt/ welchen GOTT hat vorgeſtellet zu einem gnadenſtul durch den glauben in ſeinem blut/ Rom. 3/ 24. 25. Daß alſo von GOttes ſeiten das urtheil/ da er uns von unſeren ſuͤnden loß und gerecht ſpricht/ auß pur lauter gnade geſchiehet/ weil er uns dasje- nige/ was CHriſtus gethan und gelitten hat/ und ſein verdienſt/ als unſer eigenthum zurechnet/ wie einer der eines andern zah- lung vor den ſchuldener annimmet; von der menſchen ſeite aber ſeye es allerdings allein der glaube/ der darzu in ſolchem werck nicht nach ſeiner wuͤrdigkeit/ nicht nach ſeiner ſtaͤrcke oder ſchwachheit/ oder worinnen er etwas zu der gerechtigkeit ſelbs thaͤte/ ſondern nur als eine jenes geſchenck annehmende hand angeſehen werde. Wer dieſe lehre recht gruͤndlich gefaßt/ und der Heilige Geiſt ſie in ſeinem hertzen lebendig ein-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/74>, abgerufen am 28.03.2024.