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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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ersten anspruch der Gemeinde oder bey dem
schluß deß Gottesdienstes zu ertheilen pfle-
gen. Welches man auch nicht vor eine
blosse gantz unsruchtbare ceremonie zu hal-
ten/ wie es meistentheils geschihet/ und
man kaum daran gedencket/ sondern ach-
tung darauff zu geben hat. Es haben/ so
zu reden/ den ersten segen in dem Neuen
Testament der Engel Heerscharen gespro-
chen/ da sie bey der geburt unsers Heylan-
des sangen: Ehre seye GOTT in der
höhe/ Friede auff erden/ und den
menschen ein wolgefallen/
Luc. 2/ 14.
so auch nicht ohne krafft wird gewesen
seyn: so denn ordentlicher weise hat gleich-
wol GOtt auch in dem Alten Testament
davon befehl gethan/ im 4. B. Mos. 6/ 23.
u. f. Also sollet ihr sagen zu den kin-
dern Jsrael/ wann ihr sie segnet:
Der HERR segne dich/ und behüte
dich. Der HErr lasse sein angesicht
leuchten über dir/ und sey dir gnä-
dig. Der HErr hebe sein angesicht
über dich/ und gebe dir friede. Dann
ihr solt meinen namen auff die kin-
der Jsrael legen/ daß ich sie segne.

Also wolte der HErr krafft dazu geben/

da

erſten anſpruch der Gemeinde oder bey dem
ſchluß deß Gottesdienſtes zu ertheilen pfle-
gen. Welches man auch nicht vor eine
bloſſe gantz unſruchtbare ceremonie zu hal-
ten/ wie es meiſtentheils geſchihet/ und
man kaum daran gedencket/ ſondern ach-
tung darauff zu geben hat. Es haben/ ſo
zu reden/ den erſten ſegen in dem Neuen
Teſtament der Engel Heerſcharen geſpro-
chen/ da ſie bey der geburt unſers Heylan-
des ſangen: Ehre ſeye GOTT in der
hoͤhe/ Friede auff erden/ und den
menſchen ein wolgefallen/
Luc. 2/ 14.
ſo auch nicht ohne krafft wird geweſen
ſeyn: ſo denn ordentlicher weiſe hat gleich-
wol GOtt auch in dem Alten Teſtament
davon befehl gethan/ im 4. B. Moſ. 6/ 23.
u. f. Alſo ſollet ihr ſagen zu den kin-
dern Jſrael/ wann ihr ſie ſegnet:
Der HERR ſegne dich/ und behuͤte
dich. Der HErꝛ laſſe ſein angeſicht
leuchten uͤber dir/ und ſey dir gnaͤ-
dig. Der HErꝛ hebe ſein angeſicht
uͤber dich/ und gebe dir friede. Dann
ihr ſolt meinen namen auff die kin-
der Jſrael legen/ daß ich ſie ſegne.

Alſo wolte der HErr krafft dazu geben/

da
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[68/0080] erſten anſpruch der Gemeinde oder bey dem ſchluß deß Gottesdienſtes zu ertheilen pfle- gen. Welches man auch nicht vor eine bloſſe gantz unſruchtbare ceremonie zu hal- ten/ wie es meiſtentheils geſchihet/ und man kaum daran gedencket/ ſondern ach- tung darauff zu geben hat. Es haben/ ſo zu reden/ den erſten ſegen in dem Neuen Teſtament der Engel Heerſcharen geſpro- chen/ da ſie bey der geburt unſers Heylan- des ſangen: Ehre ſeye GOTT in der hoͤhe/ Friede auff erden/ und den menſchen ein wolgefallen/ Luc. 2/ 14. ſo auch nicht ohne krafft wird geweſen ſeyn: ſo denn ordentlicher weiſe hat gleich- wol GOtt auch in dem Alten Teſtament davon befehl gethan/ im 4. B. Moſ. 6/ 23. u. f. Alſo ſollet ihr ſagen zu den kin- dern Jſrael/ wann ihr ſie ſegnet: Der HERR ſegne dich/ und behuͤte dich. Der HErꝛ laſſe ſein angeſicht leuchten uͤber dir/ und ſey dir gnaͤ- dig. Der HErꝛ hebe ſein angeſicht uͤber dich/ und gebe dir friede. Dann ihr ſolt meinen namen auff die kin- der Jſrael legen/ daß ich ſie ſegne. Alſo wolte der HErr krafft dazu geben/ da

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/80>, abgerufen am 24.04.2024.