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Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.

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Trauer-Brieffe.
Trauer-Zeilen,
oder überschickte Leichen-CANTATA,

Bey Beerdigung einer Sechs-Wöchnerin/ an ihren Ehe-
Herrn; nach Jnnhalt des Leichen-Textes verfertiget:
Leichen-Text.
1. Timoth. II. v. 15.
Das Weib wird selig werden durch Kin-
derzeugen, so sie bleibet im Glauben, und
in der Liebe, und in der Heiligung, samt
der Zucht.

Recit.
Wie selig ist ein Weid,
So Kinder zeuget,
Wie selig ist ihr Leib,
Die Brust, so selbe säuget.
Sie bleibe nur im Glauben,
Sie laß die Heiligung sich niemahls rauben.
Wenn sie die Zucht
Des Allerhöchsten Vaters sucht,
Jn ihm ergebnen Triebe,
Und in der Liebe.
Solo.
Frömmigkeit, die schöne Tugend
Jst die Zierde zarter Jugend,
Ja sie bringt allein Gewinn;
Alles heisset sonst vergebens;
Die Verheissung jenes Lebens
Die ergötzet meinen Sinn.
Recit.
Ja wohl,
Denn da ich scheiden soll,
GOtt
Trauer-Brieffe.
Trauer-Zeilen,
oder uͤberſchickte Leichen-CANTATA,

Bey Beerdigung einer Sechs-Woͤchnerin/ an ihren Ehe-
Herrn; nach Jnnhalt des Leichen-Textes verfertiget:
Leichen-Text.
1. Timoth. II. v. 15.
Das Weib wird ſelig werden durch Kin-
derzeugen, ſo ſie bleibet im Glauben, und
in der Liebe, und in der Heiligung, ſamt
der Zucht.

Recit.
Wie ſelig iſt ein Weid,
So Kinder zeuget,
Wie ſelig iſt ihr Leib,
Die Bruſt, ſo ſelbe ſaͤuget.
Sie bleibe nur im Glauben,
Sie laß die Heiligung ſich niemahls rauben.
Wenn ſie die Zucht
Des Allerhoͤchſten Vaters ſucht,
Jn ihm ergebnen Triebe,
Und in der Liebe.
Solo.
Froͤmmigkeit, die ſchoͤne Tugend
Jſt die Zierde zarter Jugend,
Ja ſie bringt allein Gewinn;
Alles heiſſet ſonſt vergebens;
Die Verheiſſung jenes Lebens
Die ergoͤtzet meinen Sinn.
Recit.
Ja wohl,
Denn da ich ſcheiden ſoll,
GOtt
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[75/0095] Trauer-Brieffe. Trauer-Zeilen, oder uͤberſchickte Leichen-CANTATA, Bey Beerdigung einer Sechs-Woͤchnerin/ an ihren Ehe- Herrn; nach Jnnhalt des Leichen-Textes verfertiget: Leichen-Text. 1. Timoth. II. v. 15. Das Weib wird ſelig werden durch Kin- derzeugen, ſo ſie bleibet im Glauben, und in der Liebe, und in der Heiligung, ſamt der Zucht. Recit. Wie ſelig iſt ein Weid, So Kinder zeuget, Wie ſelig iſt ihr Leib, Die Bruſt, ſo ſelbe ſaͤuget. Sie bleibe nur im Glauben, Sie laß die Heiligung ſich niemahls rauben. Wenn ſie die Zucht Des Allerhoͤchſten Vaters ſucht, Jn ihm ergebnen Triebe, Und in der Liebe. Solo. Froͤmmigkeit, die ſchoͤne Tugend Jſt die Zierde zarter Jugend, Ja ſie bringt allein Gewinn; Alles heiſſet ſonſt vergebens; Die Verheiſſung jenes Lebens Die ergoͤtzet meinen Sinn. Recit. Ja wohl, Denn da ich ſcheiden ſoll, GOtt

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Zitationshilfe: Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/95>, abgerufen am 28.03.2024.