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Sprengel, Christian Konrad: Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Berlin, 1793.

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Cerbera. Vinca.
keinesweges aber an ihrer Oeffnung befindlich. Ferner ist eine
jede Saftdrüse kahl und glatt; dieser Theil aber ist mit wei-
cher Wolle oder Haaren überzogen. Er ist vielmehr die Saft-
decke, da er mit seinen fünf Strahlen die Oeffnung der Kro-
nenröhre verschließt, und, damit die Regentropfen desto weni-
ger auf ihm haften, mit weicher Wolle überzogen ist. Viel-
leicht ist er von anderer Farbe, als der gelbe Kronensaum,
und alsdenn zugleich das Saftmaal. Die Saftdrüse ist also
entweder der Fruchtknoten selbst, oder nahe bey demselben be-
findlich.

Vinca.

Vinca rosea. Tab. IX. 29--32.

30. 31. Die beiden Fruchtknoten nebst der (punktirten)
Saftdrüse von verschiedenen Seiten.

32. Der oberste Theil der Kronenröhre im Durchschnitt,
nebst dem obersten Theil des Griffels. Das Stigma ist
punktirt.

29. Der oberste Theil des Griffels. Das (punktirte)
Stigma ist hier noch deutlicher zu sehen. Die vorderste Hälfte
des unter demselben befindlichen Theils ist weggeschnitten.

1. Die Saftdrüse ist der glatte blaßgelbe Körper, welcher
unterwärts die Basis der beiden mit kurzen Haaren überzoge-
nen und grünen Fruchtknoten umgiebt, dann aber sich in zwey
Theile theilet, welche an den Seiten der Fruchtknoten stehen,
und mit ihnen von gleicher Länge sind. Diesen Körper hat
Linne zwar gesehen, er hat aber nicht gewußt, was er aus
demselben machen sollte.

2. Der Safthalter ist der unterste glatte Theil der Kro-
nenröhre.

3. Die Blume hat eine Saftdecke, welche aus drey ring-
förmigen Reihen von Haaren besteht. Die erste umgiebt die
Oeffnung der Kronenröhre bey a Fig. 32. Der Zwischenraum
von a bis b ist kahl. Bey b, wo die Kronenröhre sehr enge
ist, ist die zweyte Reihe von Haaren unmittelbar über den
Antheren befindlich. Die dritte ist bey c. Der Zwischenraum
zwischen b und c ist mit einzeln stehenden Haaren besetzt.
Unterhalb c ist die Kronenröhre kahl und glatt.

4. Die innere Seite des Kronensaums ist schön rosenfar-
ben, die äußere hingegen weiß Jene Farbe wird nach der
Mitte zu immer gesättigter, bis an die erste Reihe von Haa-
ren. Diese Haare sehen von oben gesehen dunkelroth, von
der Seite gesehen weiß aus. Der kahle Theil der Kronenröhre
von a bis b ist gelb, folglich das Saftmaal. Die Blume hat
keinen Geruch.

[Spaltenumbruch]
Vinca.

Der oberste Theil des Griffels besteht aus zwey Theilen.
Der oberste derselben a b c d Fig. 29. ist dicht, und hat eine
cylindrische Gestalt. Die oberste Grundfläche desselben ist mit
kurzen Haaren besetzt, seine Seitenfläche aber ist mit einer
Feuchtigkeit überzogen. Hieraus erhellet, daß diese Seiten-
fläche das eigentliche Stigma ist. Der unterste Theil c d e f
ist hohl, und hat die Gestalt eines gestutzten Kegels. In der
Mitte desselben steht das Ende des dünnern Theils des Grif-
fels, und ist an die unterste Grundfläche des cylindrischen Kör-
pers lose angefügt.

Vinca maior und Vinca minor. Tab. XXII. 23.
25--27. 29--35. 41.

Vinca maior. 23. Die Blume in natürlicher Grösse von
oben gesehen.

25. Dieselbe, vergrössert.

26. Die Oeffnung der Kronenröhre, etwas von der Seite
gesehen.

29. Ein Staubgefäß von außen.

30. Der oberste Theil des Griffels, von oben gesehen.

31. Ein Staubgefäß von der Seite.

32. Die Krone, von welcher vorne ein Stück weggeschnit-
ten worden, damit man die Haare, womit dieselbe inwendig
besetzt ist, und, wie die Staubgefäße um den obersten Theil
des Griffels herum stehen, sehen könne.

33. Ein Staubgefäß von innen.

34. Der oberste Theil des Griffels. Das (punktirte)
Stigma.

35. Bezieht sich auf Fig. 32. Das vorderste Staubgefäß
ist weggeschnitten.

Vinca minor. 27. Die vergrösserte Blume, nachdem die
vorderste Hälfte des Kelchs und der Krone weggeschnitten wor-
den. Vorne am Fruchtknoten sieht man die (punktirte) Hälfte
der Saftdrüse.

41. Der Griffel.

1. Die Saftdrüse ist glatt und gelblich grün, da der Frucht-
knoten weißlich grün ist.

2. Der Saft ist im Grunde der Kronenröhre enthalten.

3. Der Saft ist gegen den Regen völlig gesichert. Denn
bey der grösseren Art sind an der Oeffnung der Kronenröhre
fünf Fortsätze angebracht, welche mit den Einschnitten des Kro-
nensaums abwechseln, und dazu dienen, daß, wenn auf den
Kronensaum Regentropfen gefallen sind, dieselben nicht in die
Röhre hineinfließen, sondern in den Winkeln, welche die Fort-
sätze mit dem Kronensaum machen, stehen bleiben. In der
kleineren Art ist zu gleicher Absicht die Oeffnung der Kronen-

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Cerbera. Vinca.
keinesweges aber an ihrer Oeffnung befindlich. Ferner iſt eine
jede Saftdruͤſe kahl und glatt; dieſer Theil aber iſt mit wei-
cher Wolle oder Haaren uͤberzogen. Er iſt vielmehr die Saft-
decke, da er mit ſeinen fuͤnf Strahlen die Oeffnung der Kro-
nenroͤhre verſchließt, und, damit die Regentropfen deſto weni-
ger auf ihm haften, mit weicher Wolle uͤberzogen iſt. Viel-
leicht iſt er von anderer Farbe, als der gelbe Kronenſaum,
und alsdenn zugleich das Saftmaal. Die Saftdruͤſe iſt alſo
entweder der Fruchtknoten ſelbſt, oder nahe bey demſelben be-
findlich.

Vinca.

Vinca roſea. Tab. IX. 29—32.

30. 31. Die beiden Fruchtknoten nebſt der (punktirten)
Saftdruͤſe von verſchiedenen Seiten.

32. Der oberſte Theil der Kronenroͤhre im Durchſchnitt,
nebſt dem oberſten Theil des Griffels. Das Stigma iſt
punktirt.

29. Der oberſte Theil des Griffels. Das (punktirte)
Stigma iſt hier noch deutlicher zu ſehen. Die vorderſte Haͤlfte
des unter demſelben befindlichen Theils iſt weggeſchnitten.

1. Die Saftdruͤſe iſt der glatte blaßgelbe Koͤrper, welcher
unterwaͤrts die Baſis der beiden mit kurzen Haaren uͤberzoge-
nen und gruͤnen Fruchtknoten umgiebt, dann aber ſich in zwey
Theile theilet, welche an den Seiten der Fruchtknoten ſtehen,
und mit ihnen von gleicher Laͤnge ſind. Dieſen Koͤrper hat
Linné zwar geſehen, er hat aber nicht gewußt, was er aus
demſelben machen ſollte.

2. Der Safthalter iſt der unterſte glatte Theil der Kro-
nenroͤhre.

3. Die Blume hat eine Saftdecke, welche aus drey ring-
foͤrmigen Reihen von Haaren beſteht. Die erſte umgiebt die
Oeffnung der Kronenroͤhre bey a Fig. 32. Der Zwiſchenraum
von a bis b iſt kahl. Bey b, wo die Kronenroͤhre ſehr enge
iſt, iſt die zweyte Reihe von Haaren unmittelbar uͤber den
Antheren befindlich. Die dritte iſt bey c. Der Zwiſchenraum
zwiſchen b und c iſt mit einzeln ſtehenden Haaren beſetzt.
Unterhalb c iſt die Kronenroͤhre kahl und glatt.

4. Die innere Seite des Kronenſaums iſt ſchoͤn roſenfar-
ben, die aͤußere hingegen weiß Jene Farbe wird nach der
Mitte zu immer geſaͤttigter, bis an die erſte Reihe von Haa-
ren. Dieſe Haare ſehen von oben geſehen dunkelroth, von
der Seite geſehen weiß aus. Der kahle Theil der Kronenroͤhre
von a bis b iſt gelb, folglich das Saftmaal. Die Blume hat
keinen Geruch.

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Vinca.

Der oberſte Theil des Griffels beſteht aus zwey Theilen.
Der oberſte derſelben a b c d Fig. 29. iſt dicht, und hat eine
cylindriſche Geſtalt. Die oberſte Grundflaͤche deſſelben iſt mit
kurzen Haaren beſetzt, ſeine Seitenflaͤche aber iſt mit einer
Feuchtigkeit uͤberzogen. Hieraus erhellet, daß dieſe Seiten-
flaͤche das eigentliche Stigma iſt. Der unterſte Theil c d e f
iſt hohl, und hat die Geſtalt eines geſtutzten Kegels. In der
Mitte deſſelben ſteht das Ende des duͤnnern Theils des Grif-
fels, und iſt an die unterſte Grundflaͤche des cylindriſchen Koͤr-
pers loſe angefuͤgt.

Vinca maior und Vinca minor. Tab. XXII. 23.
25—27. 29—35. 41.

Vinca maior. 23. Die Blume in natuͤrlicher Groͤſſe von
oben geſehen.

25. Dieſelbe, vergroͤſſert.

26. Die Oeffnung der Kronenroͤhre, etwas von der Seite
geſehen.

29. Ein Staubgefaͤß von außen.

30. Der oberſte Theil des Griffels, von oben geſehen.

31. Ein Staubgefaͤß von der Seite.

32. Die Krone, von welcher vorne ein Stuͤck weggeſchnit-
ten worden, damit man die Haare, womit dieſelbe inwendig
beſetzt iſt, und, wie die Staubgefaͤße um den oberſten Theil
des Griffels herum ſtehen, ſehen koͤnne.

33. Ein Staubgefaͤß von innen.

34. Der oberſte Theil des Griffels. Das (punktirte)
Stigma.

35. Bezieht ſich auf Fig. 32. Das vorderſte Staubgefaͤß
iſt weggeſchnitten.

Vinca minor. 27. Die vergroͤſſerte Blume, nachdem die
vorderſte Haͤlfte des Kelchs und der Krone weggeſchnitten wor-
den. Vorne am Fruchtknoten ſieht man die (punktirte) Haͤlfte
der Saftdruͤſe.

41. Der Griffel.

1. Die Saftdruͤſe iſt glatt und gelblich gruͤn, da der Frucht-
knoten weißlich gruͤn iſt.

2. Der Saft iſt im Grunde der Kronenroͤhre enthalten.

3. Der Saft iſt gegen den Regen voͤllig geſichert. Denn
bey der groͤſſeren Art ſind an der Oeffnung der Kronenroͤhre
fuͤnf Fortſaͤtze angebracht, welche mit den Einſchnitten des Kro-
nenſaums abwechſeln, und dazu dienen, daß, wenn auf den
Kronenſaum Regentropfen gefallen ſind, dieſelben nicht in die
Roͤhre hineinfließen, ſondern in den Winkeln, welche die Fort-
ſaͤtze mit dem Kronenſaum machen, ſtehen bleiben. In der
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[[80]/0080] Cerbera. Vinca. Vinca. keinesweges aber an ihrer Oeffnung befindlich. Ferner iſt eine jede Saftdruͤſe kahl und glatt; dieſer Theil aber iſt mit wei- cher Wolle oder Haaren uͤberzogen. Er iſt vielmehr die Saft- decke, da er mit ſeinen fuͤnf Strahlen die Oeffnung der Kro- nenroͤhre verſchließt, und, damit die Regentropfen deſto weni- ger auf ihm haften, mit weicher Wolle uͤberzogen iſt. Viel- leicht iſt er von anderer Farbe, als der gelbe Kronenſaum, und alsdenn zugleich das Saftmaal. Die Saftdruͤſe iſt alſo entweder der Fruchtknoten ſelbſt, oder nahe bey demſelben be- findlich. Vinca. Vinca roſea. Tab. IX. 29—32. 30. 31. Die beiden Fruchtknoten nebſt der (punktirten) Saftdruͤſe von verſchiedenen Seiten. 32. Der oberſte Theil der Kronenroͤhre im Durchſchnitt, nebſt dem oberſten Theil des Griffels. Das Stigma iſt punktirt. 29. Der oberſte Theil des Griffels. Das (punktirte) Stigma iſt hier noch deutlicher zu ſehen. Die vorderſte Haͤlfte des unter demſelben befindlichen Theils iſt weggeſchnitten. 1. Die Saftdruͤſe iſt der glatte blaßgelbe Koͤrper, welcher unterwaͤrts die Baſis der beiden mit kurzen Haaren uͤberzoge- nen und gruͤnen Fruchtknoten umgiebt, dann aber ſich in zwey Theile theilet, welche an den Seiten der Fruchtknoten ſtehen, und mit ihnen von gleicher Laͤnge ſind. Dieſen Koͤrper hat Linné zwar geſehen, er hat aber nicht gewußt, was er aus demſelben machen ſollte. 2. Der Safthalter iſt der unterſte glatte Theil der Kro- nenroͤhre. 3. Die Blume hat eine Saftdecke, welche aus drey ring- foͤrmigen Reihen von Haaren beſteht. Die erſte umgiebt die Oeffnung der Kronenroͤhre bey a Fig. 32. Der Zwiſchenraum von a bis b iſt kahl. Bey b, wo die Kronenroͤhre ſehr enge iſt, iſt die zweyte Reihe von Haaren unmittelbar uͤber den Antheren befindlich. Die dritte iſt bey c. Der Zwiſchenraum zwiſchen b und c iſt mit einzeln ſtehenden Haaren beſetzt. Unterhalb c iſt die Kronenroͤhre kahl und glatt. 4. Die innere Seite des Kronenſaums iſt ſchoͤn roſenfar- ben, die aͤußere hingegen weiß Jene Farbe wird nach der Mitte zu immer geſaͤttigter, bis an die erſte Reihe von Haa- ren. Dieſe Haare ſehen von oben geſehen dunkelroth, von der Seite geſehen weiß aus. Der kahle Theil der Kronenroͤhre von a bis b iſt gelb, folglich das Saftmaal. Die Blume hat keinen Geruch. Der oberſte Theil des Griffels beſteht aus zwey Theilen. Der oberſte derſelben a b c d Fig. 29. iſt dicht, und hat eine cylindriſche Geſtalt. Die oberſte Grundflaͤche deſſelben iſt mit kurzen Haaren beſetzt, ſeine Seitenflaͤche aber iſt mit einer Feuchtigkeit uͤberzogen. Hieraus erhellet, daß dieſe Seiten- flaͤche das eigentliche Stigma iſt. Der unterſte Theil c d e f iſt hohl, und hat die Geſtalt eines geſtutzten Kegels. In der Mitte deſſelben ſteht das Ende des duͤnnern Theils des Grif- fels, und iſt an die unterſte Grundflaͤche des cylindriſchen Koͤr- pers loſe angefuͤgt. Vinca maior und Vinca minor. Tab. XXII. 23. 25—27. 29—35. 41. Vinca maior. 23. Die Blume in natuͤrlicher Groͤſſe von oben geſehen. 25. Dieſelbe, vergroͤſſert. 26. Die Oeffnung der Kronenroͤhre, etwas von der Seite geſehen. 29. Ein Staubgefaͤß von außen. 30. Der oberſte Theil des Griffels, von oben geſehen. 31. Ein Staubgefaͤß von der Seite. 32. Die Krone, von welcher vorne ein Stuͤck weggeſchnit- ten worden, damit man die Haare, womit dieſelbe inwendig beſetzt iſt, und, wie die Staubgefaͤße um den oberſten Theil des Griffels herum ſtehen, ſehen koͤnne. 33. Ein Staubgefaͤß von innen. 34. Der oberſte Theil des Griffels. Das (punktirte) Stigma. 35. Bezieht ſich auf Fig. 32. Das vorderſte Staubgefaͤß iſt weggeſchnitten. Vinca minor. 27. Die vergroͤſſerte Blume, nachdem die vorderſte Haͤlfte des Kelchs und der Krone weggeſchnitten wor- den. Vorne am Fruchtknoten ſieht man die (punktirte) Haͤlfte der Saftdruͤſe. 41. Der Griffel. 1. Die Saftdruͤſe iſt glatt und gelblich gruͤn, da der Frucht- knoten weißlich gruͤn iſt. 2. Der Saft iſt im Grunde der Kronenroͤhre enthalten. 3. Der Saft iſt gegen den Regen voͤllig geſichert. Denn bey der groͤſſeren Art ſind an der Oeffnung der Kronenroͤhre fuͤnf Fortſaͤtze angebracht, welche mit den Einſchnitten des Kro- nenſaums abwechſeln, und dazu dienen, daß, wenn auf den Kronenſaum Regentropfen gefallen ſind, dieſelben nicht in die Roͤhre hineinfließen, ſondern in den Winkeln, welche die Fort- ſaͤtze mit dem Kronenſaum machen, ſtehen bleiben. In der kleineren Art iſt zu gleicher Abſicht die Oeffnung der Kronen-

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Zitationshilfe: Sprengel, Christian Konrad: Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Berlin, 1793, S. [80]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sprengel_blumen_1793/80>, abgerufen am 23.04.2024.