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Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.

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euch vnsere feinde zufangen vnnd zuessen. Nun habt jr die
oberhant kriegt/ habt vns gefangen/ aber wir fragen nichts
darnach/ Die wehrhafftigen dapffern leut sterben in jrer fein
de landt. So ist auch vnser lant noch groß / die vnsern werden
vns an euch wol rechen. Ja sagten die andern/ Yhr habt der
vnsern schon vil vertilget/ das wöllen wir an euch rechen.

Wie die rede außwar/ führet eyn yeder sein gefangen wi-
der in sein losament.

Darnach am dritten tage kamen wir wider in jre land-
schafft/ eyn yeder führete sein gefangne/ da er da heyme war/
die in dem Dorff Vwattibi/ da ich inne war/ hatten acht Wil
der lebendig gefangen/ vnd drei mamelucken das Christen wa
ren/ nemlich Diego vnd seinen Bruder/ vnd noch eynen Chri-
sten/ hieß Andonio/ den hatte meines herren sohn gefangen/
vnd noch zwen mamelucken welch Christen waren/ fuhrten
sie gebratten heym/ da zu essen/ vnnd wir waren in den eylff-
ten tag auff der reyse auß vnd heym.

Wie das Frantzösische schiff noch da

war/ dabei sie mich bringen wolten/ wie sie mir
gelobten/ wenn sie widerumb auß dem kriege
kemen etc. wie vorgemelt. Cap. xlv.

WJe wir nun wider heym waren kommen/ begerte ich
von jnen/ das sie mich wolten nach der Frantzosen
schiff füren/ dann ich were nun mit jnen zu kriege gewesen/ vnd
jnen jre feinde helffen fangen/ von welchen sie nun wol gehö-
ret hetten / das ich keyn Portugaleser were.

Sie sagten ja sie wolten mich hinbeiführen/ Aber sie wol-
ten sich erst ruhen/ vnd essen den Mokaen/ das ist das gebra-
ten fleysch der beyden Christen.

euch vnſere feinde zufangen vnnd zueſſen. Nun habt jr die
oberhant kriegt/ habt vns gefangen/ aber wir fragen nichts
darnach/ Die wehꝛhafftigen dapffern leut ſterben in jrer fein
de landt. So iſt auch vnſer lant noch groß / die vnſern werden
vns an euch wol rechen. Ja ſagten die andern/ Yhꝛ habt der
vnſern schon vil vertilget/ das woͤllen wir an euch rechen.

Wie die rede außwar/ fuͤhꝛet eyn yeder ſein gefangen wi-
der in ſein loſament.

Darnach am dꝛitten tage kamen wir wider in jre land-
ſchafft/ eyn yeder fuͤhꝛete ſein gefangne/ da er da heyme war/
die in dem Doꝛff Vwattibi/ da ich inne war/ hatten acht Wil
der lebendig gefangen/ vnd dꝛei mamelucken das Chꝛiſten wa
ren/ nemlich Diego vnd ſeinen Bꝛuder/ vnd noch eynen Chꝛi-
ſten/ hieß Andonio/ den hatte meines herꝛen ſohn gefangen/
vnd noch zwen mamelucken welch Chꝛiſten waren/ fuhꝛten
ſie gebꝛatten heym/ da zu eſſen/ vnnd wir waren in den eylff-
ten tag auff der reyſe auß vnd heym.

Wie das Frantzoͤſische ſchiff noch da

war/ dabei ſie mich bꝛingen wolten/ wie ſie mir
gelobten/ weñ sie widerumb auß dem kriege
kemen ꝛc. wie voꝛgemelt. Cap. xlv.

WJe wir nun wider heym waren kommen/ begerte ich
von jnen/ das ſie mich wolten nach der Frantzoſen
ſchiff fuͤren/ dañ ich were nun mit jnen zu kriege geweſen/ vnd
jnen jre feinde helffen fangen/ von welchen ſie nun wol gehoͤ-
ret hetten / das ich keyn Poꝛtugaleſer were.

Sie ſagten ja ſie wolten mich hinbeifuͤhꝛen/ Aber ſie wol-
ten ſich erſt ruhen/ vnd eſſen den Mokaen/ das iſt das gebra-
ten fleyſch der beyden Chꝛiſten.

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Zitationshilfe: Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/109>, abgerufen am 29.03.2024.