Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.

Bild:
<< vorherige Seite
Beschluss rede.

Dem leser wünschet Hans Staden
Gottes gnad vnd fried.

GVnstiger Leser/ Diese meine
Schiffart vnd reyse/ hab ich auß vrsach der
kürtze nach/ beschrieben/ alleyn den anfang
zuerzelen/ wie ich in der tyrannischen völ-
cker gewalt kommen bin. Darmit anzuzey
gen / wie gewaltiglich one alles hoffen/ mich der Nothelffer
vnser Herr vnd Gott erlöset hat auß jrer gewalt. Das auch
eyn yeder höre/ das der Allmechtige Gott yetzt noch eben so
wol seine Christgleubigen vnder dem gotlosen Heydnischem
volck wunderbarlich beschützet vnd geleytet/ als er von anbe
gin ye gethon hat/ Das auch eyn yeder mit mir Gott darfür
danckbar sei/ vnd sich in der zeit der noht auff jnen verlasse.
Dann er selber spricht: Ruffe mich an inn zeit der noht/ so
wil ich dich erretten/ vnd du solt mich preisen / &cn.

Nun möcht mancher sagen/ Ja solte ich das alles dru-
cken lassen was ich mein tag versucht vnd gesehen hab/ müst
ich eyn groß buch machen. Es ist war/ der gestalt nach / wü-
ste ich auch noch vil mehr zubeschreiben/ Aber es hat die ge-
stalt nicht/ Jch hab die meynung/ was mich darzu bewegt
hat diss büchlein zubeschreiben/ gnugsam hin vnd wider an-
gezeygt. Wiewol wir alle schuldig sein Gott zuloben vnd dan-
cken/ das er vns behütet hat/ von der ersten geburt stunden
biß auff die gegenwertige stund vnsers lebens.

Weitter/ So kan ich das wol erachten/ das der innhalt

Beschluſs rede.

Dem leſer wuͤnſchet Hans Staden
Gottes gnad vnd fried.

GVnſtiger Leſer/ Dieſe meine
Schiffart vnd reyſe/ hab ich auß vꝛſach der
kuͤrtze nach/ beſchꝛieben/ alleyn den anfang
zuerzelen/ wie ich in der tyrannischen voͤl-
cker gewalt kommen bin. Darmit anzuzey
gen / wie gewaltiglich one alles hoffen/ mich der Nothelffer
vnſer Herr vnd Gott erloͤſet hat auß jrer gewalt. Das auch
eyn yeder hoͤꝛe/ das der Allmechtige Gott yetzt noch eben ſo
wol ſeine Chꝛiſtgleubigen vnder dem gotloſen Heydniſchem
volck wunderbarlich beſchuͤtzet vnd geleytet/ als er von anbe
gin ye gethon hat/ Das auch eyn yeder mit mir Gott darfuͤr
danckbar ſei/ vnd ſich in der zeit der noht auff jnen verlaſſe.
Dann er ſelber ſpꝛicht: Růffe mich an inn zeit der noht/ ſo
wil ich dich erꝛetten/ vnd du ſolt mich pꝛeiſen / &c̃.

Nun moͤcht mancher ſagen/ Ja ſolte ich das alles dꝛu-
cken laſſen was ich mein tag verſucht vnd geſehen hab/ muͤſt
ich eyn groß bůch machen. Es iſt war/ der geſtalt nach / wuͤ-
ſte ich auch noch vil mehꝛ zubeſchꝛeiben/ Aber es hat die ge-
ſtalt nicht/ Jch hab die meynung/ was mich darzů bewegt
hat diſs buͤchlein zubeſchꝛeiben/ gnugſam hin vnd wider an-
gezeygt. Wiewol wir alle ſchuldig ſein Gott zuloben vnd dan-
cken/ das er vns behuͤtet hat/ von der erſten geburt ſtunden
biß auff die gegenwertige ſtund vnſers lebens.

Weitter/ So kan ich das wol erachten/ das der innhalt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0175"/>
      <div n="1">
        <head>Beschlu&#x017F;s rede.</head><lb/><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Dem le&#x017F;er wu&#x0364;n&#x017F;chet Hans Staden</hi><lb/>
Gottes gnad vnd fried.</p>
        <p><hi rendition="#in">G</hi><hi rendition="#fr">Vn&#x017F;tiger Le&#x017F;er/ Die&#x017F;e meine</hi><lb/>
Schiffart vnd rey&#x017F;e/ hab ich auß v&#xA75B;&#x017F;ach der<lb/>
ku&#x0364;rtze nach/ be&#x017F;ch&#xA75B;ieben/ alleyn den anfang<lb/>
zuerzelen/ wie ich in der tyrannischen vo&#x0364;l-<lb/>
cker gewalt kommen bin. Darmit anzuzey<lb/>
gen / wie gewaltiglich one alles hoffen/ mich der Nothelffer<lb/>
vn&#x017F;er Herr vnd Gott erlo&#x0364;&#x017F;et hat auß jrer gewalt. Das auch<lb/>
eyn yeder ho&#x0364;&#xA75B;e/ das der Allmechtige Gott yetzt noch eben &#x017F;o<lb/>
wol &#x017F;eine Ch&#xA75B;i&#x017F;tgleubigen vnder dem gotlo&#x017F;en Heydni&#x017F;chem<lb/>
volck wunderbarlich be&#x017F;chu&#x0364;tzet vnd geleytet/ als er von anbe<lb/>
gin ye gethon hat/ Das auch eyn yeder mit mir Gott darfu&#x0364;r<lb/>
danckbar &#x017F;ei/ vnd &#x017F;ich in der zeit der noht auff jnen verla&#x017F;&#x017F;e.<lb/>
Dann er &#x017F;elber &#x017F;p&#xA75B;icht: R&#x016F;ffe mich an inn zeit der noht/ &#x017F;o<lb/>
wil ich dich er&#xA75B;etten/ vnd du &#x017F;olt mich p&#xA75B;ei&#x017F;en / &amp;c&#x0303;.</p>
        <p>Nun mo&#x0364;cht mancher &#x017F;agen/ Ja &#x017F;olte ich das alles d&#xA75B;u-<lb/>
cken la&#x017F;&#x017F;en was ich mein tag ver&#x017F;ucht vnd ge&#x017F;ehen hab/ mu&#x0364;&#x017F;t<lb/>
ich eyn groß b&#x016F;ch machen. Es i&#x017F;t war/ der ge&#x017F;talt nach / wu&#x0364;-<lb/>
&#x017F;te ich auch noch vil meh&#xA75B; zube&#x017F;ch&#xA75B;eiben/ Aber es hat die ge-<lb/>
&#x017F;talt nicht/ Jch hab die meynung/ was mich darz&#x016F; bewegt<lb/>
hat di&#x017F;s bu&#x0364;chlein zube&#x017F;ch&#xA75B;eiben/ gnug&#x017F;am hin vnd wider an-<lb/>
gezeygt. Wiewol wir alle &#x017F;chuldig &#x017F;ein Gott zuloben vnd dan-<lb/>
cken/ das er vns behu&#x0364;tet hat/ von der er&#x017F;ten geburt &#x017F;tunden<lb/>
biß auff die gegenwertige &#x017F;tund vn&#x017F;ers lebens.</p>
        <p>Weitter/ So kan ich das wol erachten/ das der innhalt
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0175] Beschluſs rede. Dem leſer wuͤnſchet Hans Staden Gottes gnad vnd fried. GVnſtiger Leſer/ Dieſe meine Schiffart vnd reyſe/ hab ich auß vꝛſach der kuͤrtze nach/ beſchꝛieben/ alleyn den anfang zuerzelen/ wie ich in der tyrannischen voͤl- cker gewalt kommen bin. Darmit anzuzey gen / wie gewaltiglich one alles hoffen/ mich der Nothelffer vnſer Herr vnd Gott erloͤſet hat auß jrer gewalt. Das auch eyn yeder hoͤꝛe/ das der Allmechtige Gott yetzt noch eben ſo wol ſeine Chꝛiſtgleubigen vnder dem gotloſen Heydniſchem volck wunderbarlich beſchuͤtzet vnd geleytet/ als er von anbe gin ye gethon hat/ Das auch eyn yeder mit mir Gott darfuͤr danckbar ſei/ vnd ſich in der zeit der noht auff jnen verlaſſe. Dann er ſelber ſpꝛicht: Růffe mich an inn zeit der noht/ ſo wil ich dich erꝛetten/ vnd du ſolt mich pꝛeiſen / &c̃. Nun moͤcht mancher ſagen/ Ja ſolte ich das alles dꝛu- cken laſſen was ich mein tag verſucht vnd geſehen hab/ muͤſt ich eyn groß bůch machen. Es iſt war/ der geſtalt nach / wuͤ- ſte ich auch noch vil mehꝛ zubeſchꝛeiben/ Aber es hat die ge- ſtalt nicht/ Jch hab die meynung/ was mich darzů bewegt hat diſs buͤchlein zubeſchꝛeiben/ gnugſam hin vnd wider an- gezeygt. Wiewol wir alle ſchuldig ſein Gott zuloben vnd dan- cken/ das er vns behuͤtet hat/ von der erſten geburt ſtunden biß auff die gegenwertige ſtund vnſers lebens. Weitter/ So kan ich das wol erachten/ das der innhalt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Projekt Gutenberg-DE: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-28T07:11:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frank Wiegand: Bearbeitung der digitalen Edition (2012-09-04T07:11:29Z)
Frederike Neuber: Überarbeitung der digitalen Edition (2014-01-10T14:11:29Z)
Biblioteca Digital de Obras Raras e Especiais da Universidade de São Paulo: Biblioteca Digital de Obras Raras e Especiais da Universidade de São Paulo (2013-06-28T07:11:29Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/175
Zitationshilfe: Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/175>, abgerufen am 29.03.2024.