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Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

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An das Meer.


Du heiliges und weites Meer,
Wie ist dein Anblick mir so hehr!
Sei mir im frühen Stral gegrüßt,
Der zitternd deine Lippen küßt!
Wohl mir, daß ich, mit dir vertraut,
Viel tausendmal dich angeschaut!
Es kehrte jedesmal mein Blick
Mit innigem Gefühl zurück.
Jch lausche dir mit trunknem Ohr,
Es steigt mein Geist mit dir empor,
Und senket sich mit dir hinab
Jn der Natur geheimes Grab.


An das Meer.


Du heiliges und weites Meer,
Wie iſt dein Anblick mir ſo hehr!
Sei mir im fruͤhen Stral gegruͤßt,
Der zitternd deine Lippen kuͤßt!
Wohl mir, daß ich, mit dir vertraut,
Viel tauſendmal dich angeſchaut!
Es kehrte jedesmal mein Blick
Mit innigem Gefuͤhl zuruͤck.
Jch lauſche dir mit trunknem Ohr,
Es ſteigt mein Geiſt mit dir empor,
Und ſenket ſich mit dir hinab
Jn der Natur geheimes Grab.
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[208/0222] An das Meer. Du heiliges und weites Meer, Wie iſt dein Anblick mir ſo hehr! Sei mir im fruͤhen Stral gegruͤßt, Der zitternd deine Lippen kuͤßt! Wohl mir, daß ich, mit dir vertraut, Viel tauſendmal dich angeſchaut! Es kehrte jedesmal mein Blick Mit innigem Gefuͤhl zuruͤck. Jch lauſche dir mit trunknem Ohr, Es ſteigt mein Geiſt mit dir empor, Und ſenket ſich mit dir hinab Jn der Natur geheimes Grab.

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Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/222>, abgerufen am 28.03.2024.