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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Octoberlied.
Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk' ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden.
Und geht es draußen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt,
So gänzlich unverwüstlich!
Und wimmert auch einmal das Herz, --
Stoß' an, und laß es klingen!
Wir wissen's doch, ein rechtes Herz
Ist gar nicht umzubringen.
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Octoberlied.
Der Nebel ſteigt, es fällt das Laub;
Schenk' ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden.
Und geht es draußen noch ſo toll,
Unchriſtlich oder chriſtlich,
Iſt doch die Welt, die ſchöne Welt,
So gänzlich unverwüſtlich!
Und wimmert auch einmal das Herz, —
Stoß' an, und laß es klingen!
Wir wiſſen's doch, ein rechtes Herz
Iſt gar nicht umzubringen.
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[[1]/0011] Octoberlied. Der Nebel ſteigt, es fällt das Laub; Schenk' ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag Vergolden, ja vergolden. Und geht es draußen noch ſo toll, Unchriſtlich oder chriſtlich, Iſt doch die Welt, die ſchöne Welt, So gänzlich unverwüſtlich! Und wimmert auch einmal das Herz, — Stoß' an, und laß es klingen! Wir wiſſen's doch, ein rechtes Herz Iſt gar nicht umzubringen. 1

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/11>, abgerufen am 28.03.2024.