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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Wohl rief ich sanft dich an mein Herz.
Wohl rief ich sanft dich an mein Herz,
Doch blieben meine Arme leer;
Der Stimme Zauber, der du sonst
Nie widerstandest, galt nicht mehr.
Was jetzt dein Leben füllen wird,
Wohin du gehst, wohin du irrst,
Ich weiß es nicht; ich weiß allein,
Daß du mir nie mehr lächeln wirst.
Doch kommt erst jene stille Zeit,
Wo uns das Leben läßt allein,
Dann wird, wie in der Jugend einst,
Nur meine Liebe bei dir sein.
Wohl rief ich ſanft dich an mein Herz.
Wohl rief ich ſanft dich an mein Herz,
Doch blieben meine Arme leer;
Der Stimme Zauber, der du ſonſt
Nie widerſtandeſt, galt nicht mehr.
Was jetzt dein Leben füllen wird,
Wohin du gehſt, wohin du irrſt,
Ich weiß es nicht; ich weiß allein,
Daß du mir nie mehr lächeln wirſt.
Doch kommt erſt jene ſtille Zeit,
Wo uns das Leben läßt allein,
Dann wird, wie in der Jugend einſt,
Nur meine Liebe bei dir ſein.
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[24/0034] Wohl rief ich ſanft dich an mein Herz. Wohl rief ich ſanft dich an mein Herz, Doch blieben meine Arme leer; Der Stimme Zauber, der du ſonſt Nie widerſtandeſt, galt nicht mehr. Was jetzt dein Leben füllen wird, Wohin du gehſt, wohin du irrſt, Ich weiß es nicht; ich weiß allein, Daß du mir nie mehr lächeln wirſt. Doch kommt erſt jene ſtille Zeit, Wo uns das Leben läßt allein, Dann wird, wie in der Jugend einſt, Nur meine Liebe bei dir ſein.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/34>, abgerufen am 29.03.2024.