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Strube, Johannes: Ein Christliche Leichpredigt Aus dem 116. Psalm Davids. Wolfenbüttel, 1601.

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Der Erste Theil.

BElangend den Ersten Theil / damit wir denselbigen / vnd diesen gantzen Psalm / destor besser mügen verstehen vnd einnemen / so müssen wir vorher / ein weinig von der vrsach berichten / wie Dauid auff diesen Psalm kommen sey. Damit verhelt es sich also:

Es ist Dauid als ein frommer Christ / in seinem gantzen Leben / vielem Creutz vnd Vnglück vnterworffen gewesen.

Sunderlich aber / so ist er in grossen nöthen gewest / als er diesen Psalm gemacht hat.

Was nun sein anliegen gewesen / ob jhn der König Saul also geengstet / oder was jhm sonst gemangelt / das kan man so eigentlich nicht wissen / allein das er recht vbel daran gewesen.

Das aber das fürnembst ist / so ist es domals bey der eusserlichen noth / mit Dauid nicht geblieben / sondern es ist auch die gewissens Angst vnd anfechtung der Sünden mit zugeschlagen.

Denn gleich wie sonst bey einem grossen vngewitter oder sturmwinde / sich die alten Leibes schaden pflegen zu regen: Also fehlet es nicht / wenn ein Mensch in noth vnd vnglück geret / so wachet das gewissen auff / vnd kompt jhm für / wie ers sein lebenlang hat außgerichtet.

Der Erste Theil.

BElangend den Ersten Theil / damit wir denselbigen / vnd diesen gantzen Psalm / destor besser mügen verstehen vnd einnemen / so müssen wir vorher / ein weinig von der vrsach berichtẽ / wie Dauid auff diesen Psalm kommen sey. Damit verhelt es sich also:

Es ist Dauid als ein frommer Christ / in seinem gantzen Leben / vielem Creutz vnd Vnglück vnterworffen gewesen.

Sunderlich aber / so ist er in grossen nöthen gewest / als er diesen Psalm gemacht hat.

Was nun sein anliegen gewesen / ob jhn der König Saul also geengstet / oder was jhm sonst gemangelt / das kan man so eigentlich nicht wissen / allein das er recht vbel daran gewesen.

Das aber das fürnembst ist / so ist es domals bey der eusserlichen noth / mit Dauid nicht geblieben / sondern es ist auch die gewissens Angst vnd anfechtung der Sünden mit zugeschlagen.

Denn gleich wie sonst bey einem grossen vngewitter oder sturmwinde / sich die altẽ Leibes schaden pflegen zu regen: Also fehlet es nicht / wenn ein Mensch in noth vnd vnglück geret / so wachet das gewissen auff / vnd kompt jhm für / wie ers sein lebenlang hat außgerichtet.

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[0009] Der Erste Theil. BElangend den Ersten Theil / damit wir denselbigen / vnd diesen gantzen Psalm / destor besser mügen verstehen vnd einnemen / so müssen wir vorher / ein weinig von der vrsach berichtẽ / wie Dauid auff diesen Psalm kommen sey. Damit verhelt es sich also: Es ist Dauid als ein frommer Christ / in seinem gantzen Leben / vielem Creutz vnd Vnglück vnterworffen gewesen. Sunderlich aber / so ist er in grossen nöthen gewest / als er diesen Psalm gemacht hat. Was nun sein anliegen gewesen / ob jhn der König Saul also geengstet / oder was jhm sonst gemangelt / das kan man so eigentlich nicht wissen / allein das er recht vbel daran gewesen. Das aber das fürnembst ist / so ist es domals bey der eusserlichen noth / mit Dauid nicht geblieben / sondern es ist auch die gewissens Angst vnd anfechtung der Sünden mit zugeschlagen. Denn gleich wie sonst bey einem grossen vngewitter oder sturmwinde / sich die altẽ Leibes schaden pflegen zu regen: Also fehlet es nicht / wenn ein Mensch in noth vnd vnglück geret / so wachet das gewissen auff / vnd kompt jhm für / wie ers sein lebenlang hat außgerichtet.

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Zitationshilfe: Strube, Johannes: Ein Christliche Leichpredigt Aus dem 116. Psalm Davids. Wolfenbüttel, 1601, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strube_leichpredigt_1601/9>, abgerufen am 25.04.2024.