Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
ist die Ursache, weil der Herr Sein ganzes
Menschliche, da Er in der Welt gewesen, ver-
herrlichet, das ist, göttlich gemacht hat; denn die
Seele, die Er vom Vater hatte, ist an und für
sich schon das Göttliche selbst gewesen, und der Leib
ist das Ebenbild der Seele, das ist, des Va-
ters, und also eben auch das Göttliche geworden;
daher kommt es, daß Er ganz anders, als ein
andrer Mensch, nämlich dem Geiste nach und dem
Leibe nach auferstanden ist: dieses hat Er auch
seinen Jüngern offenbaret, welche meinten, sie
sehen einen Geist, da sie Jhn sahen, denn Er
sagte zu ihnen: "Sehet meine Hände und
meine Füße, daß Jchs Selber bin, tastet
Mich und sehet, denn ein Geist hat nicht
Fleisch und Beine, wie ihr sehet, daß Jch
habe,"
Luc. 24, 36. 37. 38, wodurch Er an-
zeigte, daß Er nicht nur ein Mensch dem Geiste
nach, sondern auch dem Leibe nach sey.

317. Damit man wissen möchte, daß der
Mensch nach dem Tod lebe, und nach Beschaf-
fenheit seines Lebens in der Welt entweder in den
Himmel, oder in die Hölle komme, so ist mir
vieles von dem Zustand des Menschen nach dem
Tod entdeckt worden, wovon im folgenden, in
dem Abschnitt von der Geisterwelt, ordentlich
gehandelt werden soll.



Von

Vom Himmel.
iſt die Urſache, weil der Herr Sein ganzes
Menſchliche, da Er in der Welt geweſen, ver-
herrlichet, das iſt, goͤttlich gemacht hat; denn die
Seele, die Er vom Vater hatte, iſt an und fuͤr
ſich ſchon das Goͤttliche ſelbſt geweſen, und der Leib
iſt das Ebenbild der Seele, das iſt, des Va-
ters, und alſo eben auch das Goͤttliche geworden;
daher kommt es, daß Er ganz anders, als ein
andrer Menſch, naͤmlich dem Geiſte nach und dem
Leibe nach auferſtanden iſt: dieſes hat Er auch
ſeinen Juͤngern offenbaret, welche meinten, ſie
ſehen einen Geiſt, da ſie Jhn ſahen, denn Er
ſagte zu ihnen: „Sehet meine Haͤnde und
meine Fuͤße, daß Jchs Selber bin, taſtet
Mich und ſehet, denn ein Geiſt hat nicht
Fleiſch und Beine, wie ihr ſehet, daß Jch
habe,“
Luc. 24, 36. 37. 38, wodurch Er an-
zeigte, daß Er nicht nur ein Menſch dem Geiſte
nach, ſondern auch dem Leibe nach ſey.

317. Damit man wiſſen moͤchte, daß der
Menſch nach dem Tod lebe, und nach Beſchaf-
fenheit ſeines Lebens in der Welt entweder in den
Himmel, oder in die Hoͤlle komme, ſo iſt mir
vieles von dem Zuſtand des Menſchen nach dem
Tod entdeckt worden, wovon im folgenden, in
dem Abſchnitt von der Geiſterwelt, ordentlich
gehandelt werden ſoll.



Von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0015" n="16"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
i&#x017F;t die Ur&#x017F;ache, weil der <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Herr</hi> Sein</hi> ganzes<lb/>
Men&#x017F;chliche, da <hi rendition="#fr">Er</hi> in der Welt gewe&#x017F;en, ver-<lb/>
herrlichet, das i&#x017F;t, go&#x0364;ttlich gemacht hat; denn die<lb/>
Seele, die <hi rendition="#fr">Er</hi> vom Vater hatte, i&#x017F;t an und fu&#x0364;r<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;chon das Go&#x0364;ttliche &#x017F;elb&#x017F;t gewe&#x017F;en, und der Leib<lb/>
i&#x017F;t das Ebenbild der Seele, das i&#x017F;t, des Va-<lb/>
ters, und al&#x017F;o eben auch das Go&#x0364;ttliche geworden;<lb/>
daher kommt es, daß <hi rendition="#fr">Er</hi> ganz anders, als ein<lb/>
andrer Men&#x017F;ch, na&#x0364;mlich dem Gei&#x017F;te nach und dem<lb/>
Leibe nach aufer&#x017F;tanden i&#x017F;t: die&#x017F;es hat <hi rendition="#fr">Er</hi> auch<lb/>
&#x017F;einen Ju&#x0364;ngern offenbaret, welche meinten, &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ehen einen Gei&#x017F;t, da &#x017F;ie <hi rendition="#fr">Jhn</hi> &#x017F;ahen, denn <hi rendition="#fr">Er</hi><lb/>
&#x017F;agte zu ihnen: <hi rendition="#fr">&#x201E;Sehet meine Ha&#x0364;nde und<lb/>
meine Fu&#x0364;ße, daß Jchs Selber bin, ta&#x017F;tet<lb/>
Mich und &#x017F;ehet, denn ein Gei&#x017F;t hat nicht<lb/>
Flei&#x017F;ch und Beine, wie ihr &#x017F;ehet, daß Jch<lb/>
habe,&#x201C;</hi> Luc. 24, 36. 37. 38, wodurch <hi rendition="#fr">Er</hi> an-<lb/>
zeigte, daß <hi rendition="#fr">Er</hi> nicht nur ein Men&#x017F;ch dem Gei&#x017F;te<lb/>
nach, &#x017F;ondern auch dem Leibe nach &#x017F;ey.</p><lb/>
          <p>317. Damit man wi&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;chte, daß der<lb/>
Men&#x017F;ch nach dem Tod lebe, und nach Be&#x017F;chaf-<lb/>
fenheit &#x017F;eines Lebens in der Welt entweder in den<lb/>
Himmel, oder in die Ho&#x0364;lle komme, &#x017F;o i&#x017F;t mir<lb/>
vieles von dem Zu&#x017F;tand des Men&#x017F;chen nach dem<lb/>
Tod entdeckt worden, wovon im folgenden, in<lb/>
dem Ab&#x017F;chnitt von der Gei&#x017F;terwelt, ordentlich<lb/>
gehandelt werden &#x017F;oll.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Von</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[16/0015] Vom Himmel. iſt die Urſache, weil der Herr Sein ganzes Menſchliche, da Er in der Welt geweſen, ver- herrlichet, das iſt, goͤttlich gemacht hat; denn die Seele, die Er vom Vater hatte, iſt an und fuͤr ſich ſchon das Goͤttliche ſelbſt geweſen, und der Leib iſt das Ebenbild der Seele, das iſt, des Va- ters, und alſo eben auch das Goͤttliche geworden; daher kommt es, daß Er ganz anders, als ein andrer Menſch, naͤmlich dem Geiſte nach und dem Leibe nach auferſtanden iſt: dieſes hat Er auch ſeinen Juͤngern offenbaret, welche meinten, ſie ſehen einen Geiſt, da ſie Jhn ſahen, denn Er ſagte zu ihnen: „Sehet meine Haͤnde und meine Fuͤße, daß Jchs Selber bin, taſtet Mich und ſehet, denn ein Geiſt hat nicht Fleiſch und Beine, wie ihr ſehet, daß Jch habe,“ Luc. 24, 36. 37. 38, wodurch Er an- zeigte, daß Er nicht nur ein Menſch dem Geiſte nach, ſondern auch dem Leibe nach ſey. 317. Damit man wiſſen moͤchte, daß der Menſch nach dem Tod lebe, und nach Beſchaf- fenheit ſeines Lebens in der Welt entweder in den Himmel, oder in die Hoͤlle komme, ſo iſt mir vieles von dem Zuſtand des Menſchen nach dem Tod entdeckt worden, wovon im folgenden, in dem Abſchnitt von der Geiſterwelt, ordentlich gehandelt werden ſoll. Von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/15
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/15>, abgerufen am 29.03.2024.