Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
Von der Geisterwelt.
Daß sich die Ergötzlichkeiten des
Lebens, die ein jeder gehabt, nach
dem Tod in übereinstimmende
verkehren.

485. Daß die herrschende Neigung oder herr-
schende Liebe bey einem jedem ewiglich bleibe, ist
im vorhergehen Artikel gezeigt worden; daß aber
die Ergötzlichkeiten dieser Neigung oder Liebe sich
in übereinstimmende verkehren, soll anitzo gezeigt
werden: daß sie sich in übereinstimmende verkeh-
ren, dadurch verstehe ich, in geistliche Ergötzun-
gen, die mit den natürlichen übereinstimmen: daß
sie sich in geistliche verkehren, kann daraus offen-
bar seyn, daß der Mensch, so lange er in seinem
irdischen Leib ist, sich in der natürlichen Welt
befindet, wenn er aber diesen Leib verläßt, in die
geistliche Welt kommt, und einen geistlichen Leib
anziehet. Daß die Engel in vollkommener mensch-
licher Gestalt, und daß auch die Menschen nach
dem Tod in solcher seyen; und daß ihre Leiber,
mit welchen sie umgeben sind, geistlich seyen, lese
man Num. 73-77: und Num. 453-460: und
was die Uebereinstimmung der geistlichen Dinge
mit dem natürlichen sey, lese man N. 87-115.

486. Alle Ergötzlichkeiten, die der Mensch
hat, rühren von seiner herrschenden Liebe her,
denn der Mensch ergötzet sich an nichts anders,
als an solchen Dingen, die er liebet, und also

haupt-
S 3
Von der Geiſterwelt.
Daß ſich die Ergoͤtzlichkeiten des
Lebens, die ein jeder gehabt, nach
dem Tod in uͤbereinſtimmende
verkehren.

485. Daß die herrſchende Neigung oder herr-
ſchende Liebe bey einem jedem ewiglich bleibe, iſt
im vorhergehen Artikel gezeigt worden; daß aber
die Ergoͤtzlichkeiten dieſer Neigung oder Liebe ſich
in uͤbereinſtimmende verkehren, ſoll anitzo gezeigt
werden: daß ſie ſich in uͤbereinſtimmende verkeh-
ren, dadurch verſtehe ich, in geiſtliche Ergoͤtzun-
gen, die mit den natuͤrlichen uͤbereinſtimmen: daß
ſie ſich in geiſtliche verkehren, kann daraus offen-
bar ſeyn, daß der Menſch, ſo lange er in ſeinem
irdiſchen Leib iſt, ſich in der natuͤrlichen Welt
befindet, wenn er aber dieſen Leib verlaͤßt, in die
geiſtliche Welt kommt, und einen geiſtlichen Leib
anziehet. Daß die Engel in vollkommener menſch-
licher Geſtalt, und daß auch die Menſchen nach
dem Tod in ſolcher ſeyen; und daß ihre Leiber,
mit welchen ſie umgeben ſind, geiſtlich ſeyen, leſe
man Num. 73-77: und Num. 453-460: und
was die Uebereinſtimmung der geiſtlichen Dinge
mit dem natuͤrlichen ſey, leſe man N. 87-115.

486. Alle Ergoͤtzlichkeiten, die der Menſch
hat, ruͤhren von ſeiner herrſchenden Liebe her,
denn der Menſch ergoͤtzet ſich an nichts anders,
als an ſolchen Dingen, die er liebet, und alſo

haupt-
S 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0260" n="261"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von der Gei&#x017F;terwelt.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Daß &#x017F;ich die Ergo&#x0364;tzlichkeiten des<lb/>
Lebens, die ein jeder gehabt, nach<lb/>
dem Tod in u&#x0364;berein&#x017F;timmende<lb/>
verkehren.</hi> </head><lb/>
          <p>485. <hi rendition="#in">D</hi>aß die herr&#x017F;chende Neigung oder herr-<lb/>
&#x017F;chende Liebe bey einem jedem ewiglich bleibe, i&#x017F;t<lb/>
im vorhergehen Artikel gezeigt worden; daß aber<lb/>
die Ergo&#x0364;tzlichkeiten die&#x017F;er Neigung oder Liebe &#x017F;ich<lb/>
in u&#x0364;berein&#x017F;timmende verkehren, &#x017F;oll anitzo gezeigt<lb/>
werden: daß &#x017F;ie &#x017F;ich in u&#x0364;berein&#x017F;timmende verkeh-<lb/>
ren, dadurch ver&#x017F;tehe ich, in gei&#x017F;tliche Ergo&#x0364;tzun-<lb/>
gen, die mit den natu&#x0364;rlichen u&#x0364;berein&#x017F;timmen: daß<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ich in gei&#x017F;tliche verkehren, kann daraus offen-<lb/>
bar &#x017F;eyn, daß der Men&#x017F;ch, &#x017F;o lange er in &#x017F;einem<lb/>
irdi&#x017F;chen Leib i&#x017F;t, &#x017F;ich in der natu&#x0364;rlichen Welt<lb/>
befindet, wenn er aber die&#x017F;en Leib verla&#x0364;ßt, in die<lb/>
gei&#x017F;tliche Welt kommt, und einen gei&#x017F;tlichen Leib<lb/>
anziehet. Daß die Engel in vollkommener men&#x017F;ch-<lb/>
licher Ge&#x017F;talt, und daß auch die Men&#x017F;chen nach<lb/>
dem Tod in &#x017F;olcher &#x017F;eyen; und daß ihre Leiber,<lb/>
mit welchen &#x017F;ie umgeben &#x017F;ind, gei&#x017F;tlich &#x017F;eyen, le&#x017F;e<lb/>
man Num. 73-77: und Num. 453-460: und<lb/>
was die Ueberein&#x017F;timmung der gei&#x017F;tlichen Dinge<lb/>
mit dem natu&#x0364;rlichen &#x017F;ey, le&#x017F;e man N. 87-115.</p><lb/>
          <p>486. Alle Ergo&#x0364;tzlichkeiten, die der Men&#x017F;ch<lb/>
hat, ru&#x0364;hren von &#x017F;einer herr&#x017F;chenden Liebe her,<lb/>
denn der Men&#x017F;ch ergo&#x0364;tzet &#x017F;ich an nichts anders,<lb/>
als an &#x017F;olchen Dingen, die er liebet, und al&#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S 3</fw><fw place="bottom" type="catch">haupt-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[261/0260] Von der Geiſterwelt. Daß ſich die Ergoͤtzlichkeiten des Lebens, die ein jeder gehabt, nach dem Tod in uͤbereinſtimmende verkehren. 485. Daß die herrſchende Neigung oder herr- ſchende Liebe bey einem jedem ewiglich bleibe, iſt im vorhergehen Artikel gezeigt worden; daß aber die Ergoͤtzlichkeiten dieſer Neigung oder Liebe ſich in uͤbereinſtimmende verkehren, ſoll anitzo gezeigt werden: daß ſie ſich in uͤbereinſtimmende verkeh- ren, dadurch verſtehe ich, in geiſtliche Ergoͤtzun- gen, die mit den natuͤrlichen uͤbereinſtimmen: daß ſie ſich in geiſtliche verkehren, kann daraus offen- bar ſeyn, daß der Menſch, ſo lange er in ſeinem irdiſchen Leib iſt, ſich in der natuͤrlichen Welt befindet, wenn er aber dieſen Leib verlaͤßt, in die geiſtliche Welt kommt, und einen geiſtlichen Leib anziehet. Daß die Engel in vollkommener menſch- licher Geſtalt, und daß auch die Menſchen nach dem Tod in ſolcher ſeyen; und daß ihre Leiber, mit welchen ſie umgeben ſind, geiſtlich ſeyen, leſe man Num. 73-77: und Num. 453-460: und was die Uebereinſtimmung der geiſtlichen Dinge mit dem natuͤrlichen ſey, leſe man N. 87-115. 486. Alle Ergoͤtzlichkeiten, die der Menſch hat, ruͤhren von ſeiner herrſchenden Liebe her, denn der Menſch ergoͤtzet ſich an nichts anders, als an ſolchen Dingen, die er liebet, und alſo haupt- S 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/260
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/260>, abgerufen am 19.04.2024.