Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

und v. d. unsaubern Jerusalem etc.
ihrer Hölle, welche unter den Füssen tief liegt.
Es steigt davon ein Dampf auf, wie der
Dampf von geschundenen Säuen im Trog,
daselbst haben die Geitzigen ihre Wohnungen.
Die, welche dorthin kommen, erscheinen zu-
erst schwartz, und es ist ihnen, als ob sie da,
durch das Abschaben der Haare, wie es bey
den Schweinen zu geschehen pflegt, weiß ge-
macht werden; Also kommen sie sich alsdann
vor; Es bleibt ihnen aber immer ein Merk-
mal, daß sie solche seyen, davon zurück, wo-
hin sie irgend kommen. Ein gewisser schwar-
tzer Geist, welcher noch nicht in seine Hölle
gebracht worden, weil er noch in der Geister-
welt bleiben wollte, wurde dort hinunter ge-
lassen, er war nicht so geitzig gewesen, son-
dern er hatte, so lang er lebte, boßhaftig an-
dern nach ihrem Gut getrachtet: wie er nun
ankam, flohen die Geitzigen davon, und sag-
ten, er sey ein Räuber, weil er schwartz wä-
re und sie also tödten wollte; Dann die Gei-
tzigen fliehen vor solchen, weil sie wegen ih-
res Lebens in Sorgen stehen: endlich als sie
erfuhren, daß er kein solcher Mörder sey,
sagten sie zu ihm: wenn er wollte weiß wer-
den, so müßte man ihm die Haar, wie den
Schweinen, die sie vor ihnen sahen, abstrei-
fen, und so würde er weiß werden: er woll-
te aber dieses nicht, und wurde unter die
Geister erhoben.

Jn
L 4

und v. d. unſaubern Jeruſalem ꝛc.
ihrer Hoͤlle, welche unter den Fuͤſſen tief liegt.
Es ſteigt davon ein Dampf auf, wie der
Dampf von geſchundenen Saͤuen im Trog,
daſelbſt haben die Geitzigen ihre Wohnungen.
Die, welche dorthin kommen, erſcheinen zu-
erſt ſchwartz, und es iſt ihnen, als ob ſie da,
durch das Abſchaben der Haare, wie es bey
den Schweinen zu geſchehen pflegt, weiß ge-
macht werden; Alſo kommen ſie ſich alsdann
vor; Es bleibt ihnen aber immer ein Merk-
mal, daß ſie ſolche ſeyen, davon zuruͤck, wo-
hin ſie irgend kommen. Ein gewiſſer ſchwar-
tzer Geiſt, welcher noch nicht in ſeine Hoͤlle
gebracht worden, weil er noch in der Geiſter-
welt bleiben wollte, wurde dort hinunter ge-
laſſen, er war nicht ſo geitzig geweſen, ſon-
dern er hatte, ſo lang er lebte, boßhaftig an-
dern nach ihrem Gut getrachtet: wie er nun
ankam, flohen die Geitzigen davon, und ſag-
ten, er ſey ein Raͤuber, weil er ſchwartz waͤ-
re und ſie alſo toͤdten wollte; Dann die Gei-
tzigen fliehen vor ſolchen, weil ſie wegen ih-
res Lebens in Sorgen ſtehen: endlich als ſie
erfuhren, daß er kein ſolcher Moͤrder ſey,
ſagten ſie zu ihm: wenn er wollte weiß wer-
den, ſo muͤßte man ihm die Haar, wie den
Schweinen, die ſie vor ihnen ſahen, abſtrei-
fen, und ſo wuͤrde er weiß werden: er woll-
te aber dieſes nicht, und wurde unter die
Geiſter erhoben.

Jn
L 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0167" n="167"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und v. d. un&#x017F;aubern Jeru&#x017F;alem &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
ihrer Ho&#x0364;lle, welche unter den Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en tief liegt.<lb/>
Es &#x017F;teigt davon ein Dampf auf, wie der<lb/>
Dampf von ge&#x017F;chundenen Sa&#x0364;uen im Trog,<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t haben die Geitzigen ihre Wohnungen.<lb/>
Die, welche dorthin kommen, er&#x017F;cheinen zu-<lb/>
er&#x017F;t &#x017F;chwartz, und es i&#x017F;t ihnen, als ob &#x017F;ie da,<lb/>
durch das Ab&#x017F;chaben der Haare, wie es bey<lb/>
den Schweinen zu ge&#x017F;chehen pflegt, weiß ge-<lb/>
macht werden; Al&#x017F;o kommen &#x017F;ie &#x017F;ich alsdann<lb/>
vor; Es bleibt ihnen aber immer ein Merk-<lb/>
mal, daß &#x017F;ie &#x017F;olche &#x017F;eyen, davon zuru&#x0364;ck, wo-<lb/>
hin &#x017F;ie irgend kommen. Ein gewi&#x017F;&#x017F;er &#x017F;chwar-<lb/>
tzer Gei&#x017F;t, welcher noch nicht in &#x017F;eine Ho&#x0364;lle<lb/>
gebracht worden, weil er noch in der Gei&#x017F;ter-<lb/>
welt bleiben wollte, wurde dort hinunter ge-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, er war nicht &#x017F;o geitzig gewe&#x017F;en, &#x017F;on-<lb/>
dern er hatte, &#x017F;o lang er lebte, boßhaftig an-<lb/>
dern nach ihrem Gut getrachtet: wie er nun<lb/>
ankam, flohen die Geitzigen davon, und &#x017F;ag-<lb/>
ten, er &#x017F;ey ein Ra&#x0364;uber, weil er &#x017F;chwartz wa&#x0364;-<lb/>
re und &#x017F;ie al&#x017F;o to&#x0364;dten wollte; Dann die Gei-<lb/>
tzigen fliehen vor &#x017F;olchen, weil &#x017F;ie wegen ih-<lb/>
res Lebens in Sorgen &#x017F;tehen: endlich als &#x017F;ie<lb/>
erfuhren, daß er kein &#x017F;olcher Mo&#x0364;rder &#x017F;ey,<lb/>
&#x017F;agten &#x017F;ie zu ihm: wenn er wollte weiß wer-<lb/>
den, &#x017F;o mu&#x0364;ßte man ihm die Haar, wie den<lb/>
Schweinen, die &#x017F;ie vor ihnen &#x017F;ahen, ab&#x017F;trei-<lb/>
fen, und &#x017F;o wu&#x0364;rde er weiß werden: er woll-<lb/>
te aber die&#x017F;es nicht, und wurde unter die<lb/>
Gei&#x017F;ter erhoben.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">L 4</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[167/0167] und v. d. unſaubern Jeruſalem ꝛc. ihrer Hoͤlle, welche unter den Fuͤſſen tief liegt. Es ſteigt davon ein Dampf auf, wie der Dampf von geſchundenen Saͤuen im Trog, daſelbſt haben die Geitzigen ihre Wohnungen. Die, welche dorthin kommen, erſcheinen zu- erſt ſchwartz, und es iſt ihnen, als ob ſie da, durch das Abſchaben der Haare, wie es bey den Schweinen zu geſchehen pflegt, weiß ge- macht werden; Alſo kommen ſie ſich alsdann vor; Es bleibt ihnen aber immer ein Merk- mal, daß ſie ſolche ſeyen, davon zuruͤck, wo- hin ſie irgend kommen. Ein gewiſſer ſchwar- tzer Geiſt, welcher noch nicht in ſeine Hoͤlle gebracht worden, weil er noch in der Geiſter- welt bleiben wollte, wurde dort hinunter ge- laſſen, er war nicht ſo geitzig geweſen, ſon- dern er hatte, ſo lang er lebte, boßhaftig an- dern nach ihrem Gut getrachtet: wie er nun ankam, flohen die Geitzigen davon, und ſag- ten, er ſey ein Raͤuber, weil er ſchwartz waͤ- re und ſie alſo toͤdten wollte; Dann die Gei- tzigen fliehen vor ſolchen, weil ſie wegen ih- res Lebens in Sorgen ſtehen: endlich als ſie erfuhren, daß er kein ſolcher Moͤrder ſey, ſagten ſie zu ihm: wenn er wollte weiß wer- den, ſo muͤßte man ihm die Haar, wie den Schweinen, die ſie vor ihnen ſahen, abſtrei- fen, und ſo wuͤrde er weiß werden: er woll- te aber dieſes nicht, und wurde unter die Geiſter erhoben. Jn L 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/167
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/167>, abgerufen am 18.04.2024.