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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

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Von d. äussern u. innern Menschen.
unverrücklichen, unbeweglichen Zustand,
Ebr. 12, 27.

VI. Von dem äussern und
innern Menschen.

Jn dem Capitel von der ältesten Gemeine
gibt Herr Anctor zu verstehen, daß der
äussere Mensch von den Zeiten Adams und
Seths an, wenigstens der Sprache, der Re-
spiration und Athmung, und silbenhaften Aus-
sprache nach anderst beschaffen gewesen, als
nach der Sündfluth. Die bildende Kraft des
Geistes, welche mit Glauben und Liebe in dem
HErrn inniger gewurzelt war, muß eine uns
unbegreifliche Kraft gehabt haben, den ganzen
Bau des äussern Menschen etwas anderst zu
gestalten, wie wir an der bildenden Kraft ei-
nes schwangeren Weibs noch die Ueberbleib-
sel erfahren. Die Tuba Eustachiana muß
auch etwas dahin austragen. Der Geist des
innern Menschen muß nicht so begriffen wer-
den, als wäre der äussere Mensch nur eine
blose Schale des innern gewesen, sondern der
Spiritus insitus, der eingepflanzte Geist mag
die Spiritus influos in sensoria (in Fühlungs-
Kräfften) formirt haben, und die erste Zu-
sammensetzung Adams, welche nach dem Fall
noch geblieben, muß noch viele werkzeugliche
Gänge gehabt haben, wordurch Adam mit den
Geistern und Engeln hat können Gemeinschaft

haben.

Von d. aͤuſſern u. innern Menſchen.
unverruͤcklichen, unbeweglichen Zuſtand,
Ebr. 12, 27.

VI. Von dem aͤuſſern und
innern Menſchen.

Jn dem Capitel von der aͤlteſten Gemeine
gibt Herr Anctor zu verſtehen, daß der
aͤuſſere Menſch von den Zeiten Adams und
Seths an, wenigſtens der Sprache, der Re-
ſpiration und Athmung, und ſilbenhaften Aus-
ſprache nach anderſt beſchaffen geweſen, als
nach der Suͤndfluth. Die bildende Kraft des
Geiſtes, welche mit Glauben und Liebe in dem
HErrn inniger gewurzelt war, muß eine uns
unbegreifliche Kraft gehabt haben, den ganzen
Bau des aͤuſſern Menſchen etwas anderſt zu
geſtalten, wie wir an der bildenden Kraft ei-
nes ſchwangeren Weibs noch die Ueberbleib-
ſel erfahren. Die Tuba Euſtachiana muß
auch etwas dahin austragen. Der Geiſt des
innern Menſchen muß nicht ſo begriffen wer-
den, als waͤre der aͤuſſere Menſch nur eine
bloſe Schale des innern geweſen, ſondern der
Spiritus inſitus, der eingepflanzte Geiſt mag
die Spiritus influos in ſenſoria (in Fuͤhlungs-
Kraͤfften) formirt haben, und die erſte Zu-
ſammenſetzung Adams, welche nach dem Fall
noch geblieben, muß noch viele werkzeugliche
Gaͤnge gehabt haben, wordurch Adam mit den
Geiſtern und Engeln hat koͤnnen Gemeinſchaft

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[272/0272] Von d. aͤuſſern u. innern Menſchen. unverruͤcklichen, unbeweglichen Zuſtand, Ebr. 12, 27. VI. Von dem aͤuſſern und innern Menſchen. Jn dem Capitel von der aͤlteſten Gemeine gibt Herr Anctor zu verſtehen, daß der aͤuſſere Menſch von den Zeiten Adams und Seths an, wenigſtens der Sprache, der Re- ſpiration und Athmung, und ſilbenhaften Aus- ſprache nach anderſt beſchaffen geweſen, als nach der Suͤndfluth. Die bildende Kraft des Geiſtes, welche mit Glauben und Liebe in dem HErrn inniger gewurzelt war, muß eine uns unbegreifliche Kraft gehabt haben, den ganzen Bau des aͤuſſern Menſchen etwas anderſt zu geſtalten, wie wir an der bildenden Kraft ei- nes ſchwangeren Weibs noch die Ueberbleib- ſel erfahren. Die Tuba Euſtachiana muß auch etwas dahin austragen. Der Geiſt des innern Menſchen muß nicht ſo begriffen wer- den, als waͤre der aͤuſſere Menſch nur eine bloſe Schale des innern geweſen, ſondern der Spiritus inſitus, der eingepflanzte Geiſt mag die Spiritus influos in ſenſoria (in Fuͤhlungs- Kraͤfften) formirt haben, und die erſte Zu- ſammenſetzung Adams, welche nach dem Fall noch geblieben, muß noch viele werkzeugliche Gaͤnge gehabt haben, wordurch Adam mit den Geiſtern und Engeln hat koͤnnen Gemeinſchaft haben.

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/272>, abgerufen am 29.03.2024.